Siglind Bruhn

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Siglind Bruhn (2010)

Siglind Bruhn (* 11. Oktober 1951 in Hamburg) ist eine deutsche Musikwissenschaftlerin und Konzertpianistin.

Siglind Bruhn wuchs in Hamburg auf. Schon vor ihrem Abitur im Jahr 1970 studierte sie drei Semester in der Klavierklasse von Hans Eckart Besch an der Musikhochschule Hamburg, anschließend in der Meisterklasse von Wladimir Horbowski an der Musikhochschule Stuttgart. 1975 legte sie das Staatsexamen in Musik mit Hauptfach Klavier ab. Nebenher belegte sie Romanistik, vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität München. 1975–1976 arbeitete sie an der städtischen Musikschule Stuttgart als Klavierlehrerin.

1976 absolvierte sie einen Abschluss als Magister Artium mit einer Arbeit über das Drama Ramón María del Valle-Incláns. Während dieser Zeit lernte sie ihren späteren Mann, den Philosophen Gerhold K. Becker, kennen. In den Jahren 1976–78 schrieb Siglind Bruhn ihr erstes Buch, das das pädagogische Vermächtnis ihres Lehrers Horbowski mit ersten eigenen Forschungen verbindet. 1977–1978 war sie Klavierlehrerin am Conservatoire de musique de Genève.

Nach weiteren vier Jahren beruflicher Tätigkeit als musikalische Leiterin der Musikschule Unterhaching immatrikulierte sie sich an der Universität Wien, wo sie im Frühjahr 1985 mit einer interdisziplinären Dissertation in der Fächerverbindung Musikanalyse und Psychoanalyse summa cum laude promoviert wurde. Von 1982 bis 1987 war sie Leiterin des und Dozentin am Institut für Musikalische Interpretation in Dinkelsbühl sowie von 1984 bis 1987 Leiterin und Dozentin der Pianisten-Akademie in Ansbach.

Zwei Jahre später folgte sie ihrem Mann, der inzwischen eine Stelle in Hongkong angenommen hatte, nach Asien und unterrichtete sechs Jahre lang an der Universität Hongkong. Während ihres ersten Sabbatjahres 1993–1994, das sie an der Universität von Michigan, USA, verbrachte, wurde sie an das dortige geisteswissenschaftliche Forschungsinstitut berufen, wo sie inzwischen wissenschaftliche Mitarbeiterin auf Lebenszeit ist. Parallel zu ihrer dortigen Forschungstätigkeit war sie chercheur invité an der Sorbonne (2003–08), Distinguished Senior Research Fellow am Zentrum für Kunst und Christentum der Universität Kopenhagen (2002–10) und Gastprofessorin an den polnischen Musikakademien von Krakow und Katowice (2014–18). 2001 wurde sie in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste gewählt, 2008 verlieh ihr die Linné-Universität in Schweden die Ehrendoktorwürde.[1]

Als Pianistin trat Bruhn bereits als Jugendliche auf. Sie trat sowohl als Solistin als in Kammermusikbesetzungen – insbesondere mit Werken von Maurice Ravel und Paul Hindemith – in Erscheinung und war in einer Reihe von Rundfunkaufzeichnungen zu hören. Seit 2007 organisiert sie Kammerkonzerte in Waldkirch.

Buchpublikationen

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Englisch (Auswahl)

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Herausgebertätigkeit

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Als Mitautorin herausgegebene Aufsatzsammlungen

  • Messiaen's Language of Mystical Love. New York: Garland 1998. ISBN 0-8153-2747-1.
  • Encrypted Messages in Alban Berg's Music. New York: Garland 1998. ISBN 0-8153-2480-4.
  • Signs in Musical Hermeneutic [Sonderband in The American Journal of Semiotics 13/1-4], 1998. ISSN 0277-7126
  • Voicing the Ineffable: Musical Representations of Religious Experience. Hillsdale, NY: Pendragon Press 2002. ISBN 1-57647-089-X.
  • Sonic Transformations of Literary Texts: From Program Music to Musical Ekphrasis. Hillsdale, NY: Pendragon Press 2008. ISBN 1-57647-140-3.
  • Seit 2000 Betreuung der bei Pendragon Press publizierten Buchserie “Interplay: Music in Interdisciplinary Dialogue” (anfangs zusammen mit Magnar Breivik, Universität Trondheim, Norwegen)[2]

Einzelnachweise

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  1. Siglind Bruhn, Autorenseite bei Edition Gorz, Fachverlag für Geisteswissenschaften
  2. INTERPLAY (Book Series published by Pendragon Press). Abgerufen am 22. August 2021.