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Silke Graeser

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Silke Gräser (* 9. Oktober 1963) ist eine deutsche Psychologin. Sie arbeitet als internationale wissenschaftliche Beraterin für Evaluation und Monitoring im Gesundheitswesen.[1]

Silke Gräser begann ihren beruflichen Werdegang als Journalistin. Hierbei arbeitete sie in unterschiedlichen Medienbereichen. Von 1982 bis 1983 war sie für die Nordwest-Zeitung Brake tätig. 1991 arbeitete sie ein Jahr für Radio Bremen und Radio ffn. Außerdem war sie als Journalistin, Regisseurin und Editorin beim ZDF und 3sat beschäftigt. Hier war sie an der Produktion von TV Filmen mit Gesundheitsbezug beteiligt.[2][3]

1992 schloss sie ein Psychologiestudium mit dem Diplom an der Universität Oldenburg ab. Hier forschte sie anschließend zu den Themen der Gesundheitsförderung an Hochschulen. Sie entwickelte in Anlehnung an die Ottawa Charta für Gesundheitsförderung der WHO eine Charta für Gesundheitsförderung an Hochschulen. In diesem Zusammenhang baute sie Netzwerke zur Gesundheitsförderung an Hochschulen auf. Im internationalen Kontext war Gräser Repräsentantin des Deutschen Netzwerks Gesundheitsfördernder Hochschulen. 2003 promovierte Silke Gräser zum Dr. phil. in Health Psychology an der Universität Oldenburg an der Fakultät für Human- und Gesellschaftswissenschaften. Ihre Doktorarbeit „Hochschule und Gesundheit: Salutogenese am Arbeitsplatz Universität“ handelt von der Entwicklung einer psychologischen Skala (U-SOC) als ein Instrument in der settingbasierten Gesundheitsförderung.[1] Die Wichtigkeit ihrer Arbeit in dem Feld, zeigt das Aufgreifen ihrer Forschung auf der 18. World Conference on Health Promotion and Health Education 2004 in Melbourne, Australien und auf der 6. IUHPE Europäischen Konferenz zur Effektivität und Qualität der Gesundheitsförderung 2005 in Stockholm, Schweden. Auch ihre späteren Projekttätigkeiten bauen auf diesem Ansatz, der Veränderung von Lebensverhältnissen zur Gesundheitsförderung, auf.[4][5]

Von 2003 bis 2005 arbeitete Silke Gräser als Assistant Professor für Gesundheitsförderung an der University of Southern Denmark. Hier war sie an der Fakultät für Public Health im Department of Health Promotion Research tätig. Von 2007 bis 2009 war Silke Gräser als Universitätslektorin für Gesundheitsförderung/ Prävention und Gesundheitsmanagement an der Universität Bremen beschäftigt. Im Fachbereich 11 Public Health/ Human- und Gesundheitswissenschaften arbeitete sie anschließend ein Jahr als Vertretungsprofessorin für Gesundheitsförderung und Prävention. Insgesamt lagen die Forschungs- und Lehrschwerpunkte Gräser’s in der Gesundheitsförderung, Gesundheitspsychologie und Evaluation.[4][6]

Seit 2004 ist Silke Gräser Gutachterin für das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), ist Expert Evaluatorin für die Europäische Kommission (EC) und als wissenschaftliche Beraterin für andere Einrichtungen und Organisationen international tätig, deren Projekte darauf abzielen, die Gesundheit vorwiegend im Globalen Süden zu verbessern. Insgesamt beziehen sich die Projekttätigkeiten auf die Themen der Prävention und Intervention von nicht-übertragbaren-Krankheiten (NCD’s), der reproduktiven Gesundheit, aber auch auf HIV/AIDS.[4][5][2]

Von 2008 bis 2013 forschte Gräser zu Barrieren und Ressourcen in der HIV/AIDS Präventionsarbeit bei afrikanischen Migranten.[4][7][8] In einem anderen Projekt, von 2016 bis 2017, beschäftigte sie sich mit der Evaluation der HIV-Forschung und Gesundheitsökonomie in Süd Afrika.[5][9] Von 2009 bis 2013 war Silke Gräser an einem Projekt zur Prävention und Kontrolle nicht-übertragbarer-Krankheiten (NCD’s) in der Mongolei beteiligt.[5] Seit 2017 arbeitet sie freiberuflich bei der Euro Health Group. Bis 2023 arbeitete sie an dem Projekt zur Verbesserung des Gesundheitszustandes und des Wohlbefindens der Bevölkerung in ländlichen Regionen in Kirgisistan. Ziel des Vorhabens ist es auch hier, dies durch eine bessere Kontrolle und Behandlung von NCD’s zu erreichen. Das Projekt wird bis 2026 von der SDC (Swiss Agency for Development and Cooperation) gefördert.[10][2] Zu Projekten der reproduktiven Gesundheit im Yemen arbeitete Gräser 2012 und 2013 als Beraterin. Über die Heartland Alliance Chicago, US for UNICEF Iraq und dem High Council of Women’s Affairs Kurdistan/ Iraq forschte sie 2014 und 2015 außerdem zur Prävalenz weiblicher Genitalverstümmelungen in Kurdistan und möglichen Interventionen.[5][2]

Nicht-übertragbare Krankheiten (NCD’s) sind heute weltweit die Haupttodesursache. 15 Millionen Menschen zwischen 30 und 69 Jahren sterben jedes Jahr vorzeitig an NCD. Über 80 % dieser Todesfälle ereignen sich in LMIC (low- and middle income countries) (RKI, 2019).[11] Im Kampf gegen NCD’s engagiert sich Silke Gräser für eine Veränderung der Verhältnisse, besonders in LMIC. Hierzu ist Gräser auch vor Ort tätig, wie in Kirgisistan oder der Mongolei.[5][10]

2013 engagierte sich Gräser außerdem als Mitglied des SMART-Committees (Social Media and Responsive Technology Working Group) für die 21. IUHPE World Conference on Health Promotion in Pattaya, Thailand. Ihr Engagement für wissenschaftlichen Austausch und Qualitätssicherung bringt Silke Gräser in verschiedene internationale Konferenzen und Kongresse ein.[4][5]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • Gräser, S. (2023). Globale Gesundheit / Global Health. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.). Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Glossar zu Konzepten, Strategien und Methoden. https://doi.org/10.17623/BZGA:Q4-i063-3.0
  • Krischke, N., Koch-Goeppert, G. & Gräser, S. (2019). Wissen, Einstellungen und Verhalten zu HIV und AIDS bei in Bremen lebenden Migrantinnen und Migranten aus Subsahara-Afrika-Staaten. Spatzenschwarmverlag, Bremen.
  • Gräser, S. (2016). Baseline and Intervention Strategic Survey for the Eradication of Female Genital Mutilation in the Kurdistan Region of Iraq. UNICEF/Heartland Alliance International/ High Council of Women Affairs Iraqi/Kurdistan Government.
  • Gräser, S., Stöver, H., Koch-Göppert, G. & Krischke, N. R. (2013). MAQUA-HIV – Manual zur Qualitätssicherung in der HIV-Prävention für und mit MigrantInnen. Bremen: Niebank-Rusch Verlag
  • Jousilahti, P., Gräser, S., Jurgutis, A., Puska, P., Antikainen, R., Saltevo, J. & Myagmartseren, D. (2011). Olon niitiin oroltsoo, erüül mendiin anahan shatnii tuslamj üilchilgeend tüshiglesen haldvart bus öcchnii hyagnalt (Community and Primary Health Care Based NCD Prevention and Control). Ulaanbaatar: MCA-Mongolia Health Project Mongolia, Millennium Challenge Corporation, United States of America, Ministry of Health Mongolia, EPOS Health Management and National Institute for Health and Welfare Finland.
  • Gräser, S., Hill, E., Potter, B., Matijević, D., Jovanović, V. et al. (2006). Promocija zdravlja zasnovana na dokazima (Evidence Based Health Promotion) ”Projekat Ministarstva zdravlja Republike Srbije "Unapređenje preventivnih zdravstvenih usluga u Srbiji", projekat finansira Evropska unija, rukovodi Evropska agencija za rekonstrukciju, a implementira EPOS Health Consultants. Beograd: Ministarstvo zdravlja Republike Srbije.
  • Gräser, S. (2003). Hochschule und Gesundheit: Salutogenese am Arbeitsplatz Universität. Lengerich: Pabst Science Publishers.
  • Belschner, W., Gräser, S., Hellmann, A., Meis, M., Scheibler, P. & Schmitt, A. (2002). Arbeitsplatz Universität – Die Oldenburger Studie zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Oldenburg: BIS.
  • Belschner, W. & Gräser, S. (Hrsg.) (2001). Leitbild Gesundheit als Standortvorteil. Oldenburg: BIS.
  • Sonntag, U., Gräser, S., Stock, C. & Kraemer, A. (Hrsg.). (2000). Gesundheitsfördernde Hochschulen. Weinheim: Juventa.

Über Silke Gräser:

Einzelnachweise

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  1. a b DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 4. August 2024.
  2. a b c d Profil Silke Gräser. In: LinkedIn. Abgerufen am 26. Juni 2024.
  3. CV Silke Gräser. Abgerufen am 26. Juni 2024.
  4. a b c d e Silke Gräser, Autorenprofil. Abgerufen am 4. August 2024.
  5. a b c d e f g Silke Gräser, Publikationsliste. Abgerufen am 4. August 2024.
  6. Spatzenschwarmverlag. Abgerufen am 4. August 2024.
  7. gesundheitliche-chancengleicheit: Detailseite. Abgerufen am 4. August 2024.
  8. Pressedienst 16. Dezember 2008: HIV-/AIDS-Präventionsprojekt der Universitäten Oldenburg und Bremen -- Universität Oldenburg. Abgerufen am 4. August 2024.
  9. Evaluation of the Health Economics and HIV and AIDS Research Division (HEARD). Abgerufen am 4. August 2024 (englisch).
  10. a b Effective management and prevention of Non-Communicable Diseases. Swiss Agency for Development and Cooperation, abgerufen am 4. August 2024.
  11. Internationale Zusammenarbeit im Bereich der Nicht-übertragbaren Erkrankungen. Robert Koch Institut, 17. September 2021, abgerufen am 4. August 2024.