Jocher stammt aus Schongau in Oberbayern. Als Mitglied des Landeskaders des Bayerischen Skiverbandes begann er im Januar 2012 an FIS-Rennen teilzunehmen, zunächst hauptsächlich in den Disziplinen Riesenslalom und Slalom. Er schloss im selben Jahr eine kaufmännische Schulausbildung ab und stieg 2014 in den C-Kader des Deutschen Skiverbandes auf. Seither gehört er der Sportfördergruppe der Bundeswehr an.[1] Im Februar 2015 nahm er erstmals an Europacup-Rennen teil, im März 2016 gewann er den deutschen Juniorenmeistertitel im Slalom. Ab der Saison 2016/17 begann er sich allmählich auf die schnellen Disziplinen Abfahrt und Super-G zu konzentrieren, im März 2017 war er Teilnehmer der Juniorenweltmeisterschaften in Åre, wo ein 15. Platz in der Kombination sein bestes Ergebnis war.
Ab der Saison 2018/19 fuhr Jocher regelmäßig in die Europacup-Punkteränge. Aufgrund seiner stetig besser werdenden Leistungen erhielt er im Dezember 2019 einen Weltcup-Startplatz. Beim Abfahrtstraining in Gröden zog er sich eine leichte Knieverletzung zu und musste knapp einen Monat lang pausieren.[2] Seine Weltcup-Premiere hatte er schließlich am 1. Februar 2020 in Garmisch-Partenkirchen, wo er in der Abfahrt auf Platz 46 fuhr. Im November 2020 nahm Jocher an den US-amerikanischen Meisterschaften in Copper Mountain teil und gewann dort das Abfahrtsrennen vor Romed Baumann und Ryan Cochran-Siegle. Wenige Wochen später, am 29. Dezember 2020, fuhr er im Super-G auf der Pista Stelvio in Bormio überraschend auf Platz 15 und holte damit erstmals Weltcuppunkte.[3]