Slowenisches Theatermuseum
Das Slowenische Theatermuseum (slowenisch Gledališki muzej) ist in Slowenien die zentrale Museumseinrichtung für die Bewahrung, Dokumentation und Präsentation, Erforschung, Interpretation und Förderung des slowenischen Theatererbes. Träger des Museums ist das Slowenische Theaterinstitut (SLOGI). Das Museum hat seine Räumlichkeiten im Rakovec-Haus auf dem Stadtplatz im Stadtzentrum von Ljubljana (Mestni trg 17).[1]
Geschichte des Museums
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Slowenische Theatermuseum wurde am 29. November 1952 gegründet. Erste Aufgabe war die Zusammenführung und Bewertung von Theater-bezogenen Materialien, die in verschiedenen slowenischen Archiven und Fundorten aufbewahrt worden waren. In den 1960er Jahren startete das Museum mit der Publikationsreihe Dokumenti eine periodische Veröffentlichung, die sich mit der slowenischen Theatergeschichte befasst.[2] Zum 100. Jahrestag der Dramatischen Gesellschaft veröffentlichte das Museum eine umfassende Monographie mit dem Titel Das Repertoire der slowenischen Theater 1867 bis 1967. Als Träger des Museums wurde 2014 das Slowenische Theaterinstitut (SLOGI) gegründet. Es fördert insbesondere auch internationale Kooperationen und Bildungsaktivitäten.[3]
Museumsgebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum hat seinen Standort im Rakovec-Haus (Palais Raigersfeld – ehemals im Besitz von Franz Heinrich von Raigersfeld[4][5]) gegenüber dem Alten Rathaus am Stadtplatz. Mehrere berühmte Slowenen lebten in diesem Gebäude: der Barockmaler Fortunat Bergant,[6] der Dichter und Autor der slowenischen Nationalhymne France Prešeren, der Schriftsteller Miran Jarc und der Geiger Tomaž Lorenz.[7][8]
Aktivitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Museumsarbeit hat folgende Schwerpunkte:
- In der Ikonothek (Bild- und Materialdatenbank) wird visuelles Theatermaterial sammelt, d. h. Sammlungen von Bühnenfotografien, Bühnen- und Kostümentwürfen, Theaterblättern und -plakaten, Kunstmaterialien.
- Das Theaterarchiv umfasst den gesamten schriftlichen Nachlass, d. h. persönliche Nachlässe und Manuskripte von Theaterschaffenden.
Audiosammlung und Videoarchiv sammelt Video- und Audiodokumentationen[9] - Die Theaterbibliothek sammelt die gesamte, zugängliche slowenische Theaterliteratur.[10]
- Die Abteilung für theaterpädagogische Programme ist für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Familien und gefährdete Gruppen bestimmt.
Zu den herausragenden Artefakten, die das Museum aufbewahrt, gehören einige der Manuskripte und Briefe der größten Namen des slowenischen Theaters, darunter einige von Cankar sowie Bühnenskizzen von August Černigoj, dem Begründer des Konstruktivismus, einem der prominentesten Vertreter der historischen Avantgarde in der slowenischen bildenden Kunst.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Štefan Vevar, Majda Clemenz, Nevenka Gostiša, Mojca Kaufman: Repertoar slovenskih gledališč. Ljubljana, ISSN 1318-3567
- Slovenski gledališki letopis. Slovenski gledališki in filmski muzej, Ljubljana. (Zeitschrift, Erscheinungsverlauf: seit 1994), ISSN 1318-3567
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website des Slowenischen Theatermuseums
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gledališki muzej. In: SLOGI. Abgerufen am 18. August 2022 (slowenisch).
- ↑ Dokumenti. In: SLOGI. Abgerufen am 18. August 2022 (slowenisch).
- ↑ Slovenski gledališki inštitut. Abgerufen am 18. August 2022 (slowenisch).
- ↑ dLib.si - Merkantilist Franc Rakovec-Reigersfeld. Abgerufen am 19. August 2022.
- ↑ Vlado Kotnik: Small Places, Operatic Issues: Opera and Its Peripheral Worlds. Cambridge Scholars Publishing, 2019, ISBN 978-1-5275-3229-8, S. 53 (google.de [abgerufen am 19. August 2022]).
- ↑ Kamniško-komendski biografski leksikon > Oseba. Abgerufen am 19. August 2022.
- ↑ LORENZ, Tomaž. In: Obrazi slovenskih pokrajin. Abgerufen am 19. August 2022 (slowenisch).
- ↑ About the Institute. In: SLOGI. Abgerufen am 19. August 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Avdio zbirka in Video arhiv. In: SLOGI. Abgerufen am 18. August 2022 (slowenisch).
- ↑ Knjižnica. In: SLOGI. Abgerufen am 18. August 2022 (slowenisch).
Koordinaten: 46° 2′ 56″ N, 14° 30′ 22″ O