Sofja Alexandrowna Janowskaja
Sofja Alexandrowna Janowskaja, russisch Софья Александровна Яновская (* 31. Januar 1896 in Pruschany; † 24. Oktober 1966 in Moskau) war eine russische Mathematikhistorikerin und Philosophin der Mathematik.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Janowskaja stammte aus einer jüdischen Familie und besuchte 1914 bis 1918 die höhere Schule für Mädchen in Odessa. Dort wurde sie Mitglied der Bolschewiki und arbeitete bis 1924 für die Partei. Danach unterrichtete sie an einer Parteischule. Sie war 1931 bis 1966 Mitglied der Fakultät für Mathematik und Mechanik der Lomonossow-Universität und Professorin. Sie starb an Diabetes.
1933 gründete sie mit Mark Jakowlewitsch Wygodski ein mathematikhistorisches Seminar in Moskau, dem sich auch Adolf Pawlowitsch Juschkewitsch anschloss (alle drei gelten als Begründer der sowjetischen Mathematikhistorie). 1935 wurde sie bei Samuil Ossipowitsch Schatunowski promoviert.[1] In den 1930er Jahren traf sie auch Ludwig Wittgenstein in Moskau, riet ihm aber ab, in die Sowjetunion zu übersiedeln.
Sie befasste sich vor allem mit Geschichte der axiomatischen Methode, der mathematischen Logik und der Grundlagen der Mathematik und Geschichte der Mathematik in Russland. Mit Wygodski vertrat sie einen marxistischen Standpunkt in der Mathematikgeschichte und gab die mathematischen Manuskripte von Karl Marx heraus. Sie erschienen posthum 1968.[2]
Sie erhielt den Leninorden.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mit Иван И. Лихолетовым: Из истории преподавания математики в Московском университете (1804–1860 гг.). In: Историко-математические исследования. Band 8, 1955, S. 127–480, (Aus der Geschichte der Lehre der Mathematik an der Universität Moskau.).
- Методологические проблемы науки. Мысль, Moskau 1972, (Methodologische Probleme in der Wissenschaft.).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Yanofskaya, Sof’ya Aleksandrovna. In: Joseph W. Dauben, Christoph J. Scriba (Hrsg.): Writing the History of Mathematics: Its Historical Development (= Science Networks. 27). Birkhäuser Basel u. a. 2002, ISBN 3-7643-6167-0, S. 570.
- Irving H. Anellis: The heritage of S. A. Janovskaja. In: History and Philosophy of Logic. Band 8, Nummer 1, 1987, S. 45–56, doi:10.1080/01445348708837107.
- Boris A. Kushner: Sof’ja Aleksandrovna Janovskaja: a few reminiscences. In: Modern Logic. Band 6, Nummer 1, 1996, S. 67–72.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sofja Janovskaja. In: Mathematics Genealogy Project. North Dakota State University, abgerufen am 11. September 2023 (englisch).
- ↑ Paul Dziedzic, David Schrittesser, Nelli Tügel: »Ich bin immer ein Genosse«. Sechs Schlaglichter auf Menschen, die Mathematik und Politik betrieben haben. In: Analyse & Kritik. 13. Dezember 2022, abgerufen am 25. Dezember 2023.
Personendaten | |
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NAME | Janowskaja, Sofja Alexandrowna |
ALTERNATIVNAMEN | Яновская, Софья Александровна (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russische Mathematikhistorikerin |
GEBURTSDATUM | 31. Januar 1896 |
GEBURTSORT | Pruschany |
STERBEDATUM | 24. Oktober 1966 |
STERBEORT | Moskau |