Software AG – Stiftung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Software AG – Stiftung
(SAGST)
Rechtsform rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts
Gründung 1992
Gründer Peter Schnell
Sitz Darmstadt
Vorsitz Peter Schnell
Umsatz 51.190.000 Euro (2018)
Stiftungskapital 138.200.000 Euro (2018)
Website www.sagst.de

Die Software AG – Stiftung ist eine anthroposophische[1] Stiftung deutschen Rechts mit Sitz in Darmstadt, in die der Gründer der Software AG, Peter Schnell, im Gründungsjahr 1992 98 % der Aktien der Software AG eingebracht hat.[2] Die Stiftung gehört mit jährlich rund 25 Millionen Euro Fördergeldern zu den größten Stiftungen in Deutschland.

Mitte 2005 betrug der Anteil der Stiftung an den ausstehenden Aktien der Software AG 31,3 %, Ende 2010 29 %. Ende 2018 betrug das Stiftungsvermögen ca. 1,08 Mrd. Euro, bei einem zu erhaltenden Stiftungskapital von ca. 138 Mio. Euro.[3]

Die Stiftung unterstützt Projekte aus den Bereichen:

  • Erziehung und Bildung
  • Kinder- und Jugendhilfe
  • Behindertenhilfe
  • Altenhilfe

sowie Förderung in den Bereichen:

  • komplementärmedizinische Forschung
  • biologisch-dynamische Forschung
  • Reformpädagogik
  • Naturhilfe

Die Stiftung unterstützt viele Projekte aus dem Umfeld der Anthroposophie – aufgrund des persönlichen Interesses Peter Schnells an dieser Weltanschauung. Unter anderem wurde mit den Mitteln der Stiftung 2009 die Universität Witten-Herdecke vor der Schließung bewahrt.[4] Sie erklärte die „Akademisierung der Anthroposophischen Medizin“ zum Ziel.[5]

Zudem hat die Stiftung Druck auf die Charité ausgeübt, eine anthroposophische Professur zu errichten und hatte 250.000 Euro pro Jahr dafür in Aussicht gestellt. 2017 wurde der während der COVID-19-Pandemie kritisierte Harald Matthes als erstplatzierter und einziger Kandidat an die Charité berufen („Stiftungsprofessur für Integrative und Anthroposophische Medizin“).[5] Die Evaluierungskommission der Charité hat 2022 eine Verlängerung um weitere fünf Jahre bewilligt, die Stiftung überweist dafür 293.000 Euro im Jahr.

Im Januar 2023 publizierte Jochen Breyer auf ZDFzoom unter dem Titel Anthroposophie - gut oder gefährlich? eine halbstündige Reportage über Anthroposophie, in der verschiedene Firmen, Institutionen und Organisationen – wie z. B. die Software AG – einer kritischen Würdigung unterzogen wurden.[6]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Verfassung der Software AG Stiftung. (pdf) In: sagst.de. Abgerufen am 9. Oktober 2022.
  2. Kurzporträt der Stiftung (Memento vom 21. April 2017 im Internet Archive)
  3. Förder- und Finanzbericht 2018. (pdf) In: sagst.de. Abgerufen am 15. März 2020.
  4. FAZ, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 27. Februar 2011, Nr. 8, S. 40, "Der Anthroposoph"
  5. a b Sebastian Erb, Sophie Fichtner: Die gekaufte Professur. In: taz. 28. April 2023, abgerufen am 30. April 2023.
  6. Jochen Breyer: Anthroposophie - gut oder gefährlich? In: ZDFzoom. 20. Januar 2023, abgerufen am 5. Mai 2023 (ab Zeitstempel 21:55).

Koordinaten: 49° 49′ 45,3″ N, 8° 39′ 32,3″ O