Sojabohnen-Polyose
Sojabohnen-Polyose ist ein Lebensmittelzusatzstoff, der in der Europäischen Union als E 426[1] gekennzeichnet ist. Er wird vielseitig bei der Herstellung von sojahaltigen Produkten eingesetzt.
Herstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sojabohnen-Polyose kann aus herkömmlichen Sojafasern mittels Heißwasserextraktion hergestellt werden.[2] Dafür können auch gentechnisch veränderte Sojabohnen verwendet werden.[3]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Sojabohnen-Polyose handelt es sich um ein gut wasserlösliches Polysaccharid. Die Zugabe des Lebensmittelzusatzstoffs führt zu einer verkürzten Kochzeit von Nudeln. Zudem verlängert sie die Warmhaltezeit von Lebensmitteln.[3]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Polyose dient als Verdickungsmittel[4], Stabilisator, Trennmittel und als Emulgator. Sie wird bei der Herstellung von Saucen als Emulgator eingesetzt. Als Verdickungsmittel dient sie vor allem in Gelee-Süßwaren und Backwaren. Sojabohnen-Polyose ist außerdem Bestandteil von sojahaltiger Mayonnaise, Margarine oder Schokoriegeln. Bei Tiefkühlprodukten mit Nudeln oder Reis fungiert es als Trennmittel. In Getränken auf Joghurtbasis stabilisiert sie das Milcheiweiß und verleiht eine cremige Konsistenz.[2][3]
Rechtliche Situation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Europäischen Union sind die Lebensmittelzusatzstoffe gemäß des Anhangs II der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 (Stand August 2021[5]) sowie in der Schweiz, gemäß der Zusatzstoffverordnung (ZuV) (Stand: Juli 2020[6]) aufgelistet. Die Sojabohnen-Polyose ist weiterhin zugelassen. Sie muss auf der Zutatenliste als diese deklariert oder in Form der E-Nummer angegeben werden, um Allergiker zu schützen.[7]
Gesundheitliche Risiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Verzehr von Sojabohnen-Polyose gilt grundsätzlich als gesundheitlich unbedenklich, weswegen kein Wert für die erlaubte Tagesdosis festgelegt wurde. Sojabohnen können allerdings Allergien auslösen. Besteht eine Allergie gegen Sojabohnen, so sollte der Verzehr von Lebensmitteln mit Sojabohnen-Polyose vermieden werden.[3]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eintrag zu E 426: Soybean hemicellulose in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 10. Juni 2022.
- ↑ a b I. Elmadfa, E. Muskat, D. Fritzsche: E-Nummern & Zusatzstoffe - Was in unserer Nahrung steckt. Gräfe und Unzer, 2016, ISBN 3833852933, S. 63.
- ↑ a b c d Eintrag zu Sojabohnen-Polyose. In: Lexikon der Lebensmittelzusatzstoffe: Zusatzstoffe im Essen. Frank Massholder, abgerufen am 10. Juni 2022.
- ↑ R. Matissek: Lebensmittelchemie, 9. Auflage (Springer), Berlin, 2020, ISBN 978-3-662-59668-5, S. 320. doi:10.1007/978-3-662-59669-2.
- ↑ Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe in der konsolidierten Fassung vom 8. August 2021
- ↑ Verordnung des EDI über die zulässigen Zusatzstoffe in Lebensmitteln. (PDF) Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI), 1. Juli 2020, abgerufen am 20. Dezember 2020.
- ↑ Durch Richtlinie 2006/52/EG in die Richtlinie 94/35/EG, bzw. Richtlinie 95/2/EG aufgenommen.