Solarkraftwerk Al Dhafra

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Solarkraftwerk Al Dhafra
Lage

Solarkraftwerk Al Dhafra (Vereinigte Arabische Emirate)
Solarkraftwerk Al Dhafra (Vereinigte Arabische Emirate)
Koordinaten 24° 8′ 16″ N, 54° 30′ 45″ OKoordinaten: 24° 8′ 16″ N, 54° 30′ 45″ O
Land Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate
Daten

Typ Photovoltaikkraftwerk
Primärenergie Solarenergie
Leistung 2 GW
f2

Das Solarkraftwerk Al Dhafra ist ein Photovoltaikkraftwerk im Emirat Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, das sich ca. 5 km südlich der Al Dhafra Air Base und ca. 35 km südlich der Hauptstadt Abu Dhabi befindet.

Die Ausschreibung für das Kraftwerk wurde im Februar 2019 veröffentlicht. Bis Juli 2019 waren 48 Interessenten aufgetreten, von denen 24 an dem weiteren Auswahlprozess teilnahmen. Im November 2019 gaben fünf Konsortien ein Angebot ab und im Juli 2020 wurde der Auftrag an das Konsortium vergeben, das den niedrigsten Preis je kWh geboten hatte.[1] Im Dezember 2020 wurden die Finanzierungsdetails abgeschlossen.[2] Im April 2023 wurden die letzten Solarmodule installiert.[3][4] Der kommerzielle Betrieb wurde noch im Jahr 2023 aufgenommen.[3][5] Die offizielle Eröffnungsfeier fand Mitte November 2023 statt.[6]

Technische Daten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die installierte Leistung des Kraftwerks beträgt 2 GW.[A 1] Die nominale gesamte Modulleistung wird mit 2100 MWp (Gleichstrom) und die maximale Einspeiseleistung in das Stromnetz mit 1500 MW (Wechselstrom) angegeben.[7][8] Die Jahreserzeugung soll bei 4700 GWh liegen.[7]

Die Anzahl der installierten Solarmodule wird mit 3,2[1] (bzw. 3,5[3][4][9][10][11] oder 4[2][7][8][12][13][14]) Mio. angegeben. Die Solarmodule wurden von JinkoSolar geliefert.[10][15] Das Kraftwerk bedeckt eine Fläche von ca. 20 km².[7][8][15] Über die gesamte Fläche sind 8000 Solarwechselrichter und 33.000 einachsige Solartracker verteilt.[7]

In der Schaltanlage wird die Spannung mittels Leistungstransformatoren von 33 kV auf 400 kV hochgespannt.[7] Die Transformatoren mit einer Leistung von 620 MVA wurden von Hitachi geliefert.[16]

Das Kraftwerk ist im Besitz der Dhafrah PV2 Energy Company LLC.[7][17] Dhafrah PV2 Energy ist ein Joint Venture, an dem die Abu Dhabi National Energy Company (TAQA) mit 40 % sowie Masdar, EDF Renewables und JinkoPower mit jeweils 20 % beteiligt sind.[12][13][A 2]

Die Kosten für die Errichtung des Kraftwerks werden mit rund einer Mrd. US-Dollar angegeben.[2][8][10][11][14] Der erzeugte Strom wird gemäß einem Power Purchase Agreement (PPA) für 30 Jahre an die Emirates Water and Electricity Company (EWEC) verkauft.[1][2][7][15][18] Zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des PPA im Juli 2020 wurde eine Einspeisevergütung in Höhe von 0,0485[12] AED/kWh (bzw. 0,0132[7][12][13] oder 0,0135[15][19] USD/kWh) geboten.[A 3]

  1. Fast alle der hier verwendeten Quellen geben als installierte Leistung des Kraftwerks 2 GW an, mit Ausnahme von www.pv-magazine.com und www.doe.gov.ae, die 1,5 GW angeben. www.doe.gov.ae (S. 4) gibt für die installierte Leistung (maximum installed capacity) 1500 MW bzw. 1663 MVA an.
  2. www.enerdata.net gibt dagegen folgende Anteile an: TAQA und Masdar jeweils 30 % sowie EDF Renewables und JinkoPower jeweils 20 %.
  3. Laut www.adpv2.ae und gulfnews.com wurde die Einspeisevergütung bei Vertragsabschluss von 0,0497 auf 0,0485 AED/kWh (bzw. von 0,0135 auf 0,0132 USD/kWh) gesenkt.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Al Dhafra Solar Power Project. www.nsenergybusiness.com, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  2. a b c d EDF Renewables – Jinko Power consortium reaches the financial closing of the world’s largest solar project and launches its construction in Abu Dhabi. EDF Renewables, 22. Dezember 2020, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  3. a b c Masdar completes construction of the 2 GW Al-Dhafra solar project (UAE). www.enerdata.net, 6. April 2023, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  4. a b Last PV module installed at Abu Dhabi’s 2GW Al Dhafra solar power project - Masdar. www.zawya.com, 3. April 2023, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  5. Major UAE solar plant to go online before COP summit: energy firm. www.france24.com, 31. Januar 2023, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  6. lki/AFP: Eine der weltgrößten Solaranlagen in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingeweiht. In: Spiegel Online. 17. November 2023, abgerufen am 27. Januar 2024.
  7. a b c d e f g h i THE PROJECT Empowering the UAE. www.adpv2.ae, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  8. a b c d 2-GWp-Photovoltaik-Park Al Dhafra, Vereinigte Arabische Emirate. Fichtner, abgerufen am 12. April 2023.
  9. Al Dhafra Solar PV. masdar.ae, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  10. a b c Al Dhafra solar photovoltaic (PV) power plant. esfccompany.com, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  11. a b Hitachi ABB Power Grids wins contract for 2GW Al-Dhafra solar project. energy-utilities.com, 16. September 2021, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  12. a b c d Al Dhafra Solar PV. www.ewec.ae, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  13. a b c World's biggest solar power plant project in Abu Dhabi secures funding. Gulf News, 22. September 2020, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  14. a b Al Dhafra PV2: The Largest single site solar plant in the world. BNP Paribas, 23. Februar 2021, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  15. a b c d Al Dhafra Solar Project, Abu Dhabi. www.power-technology.com, 17. August 2020, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  16. Al Dhafra PV2 Solar Project, Abu Dhabi. Hitachi, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  17. DHAFRAH PV2 ENERGY COMPANY L.L.C. Electricity Generation Licence. (PDF) www.doe.gov.ae, 30. Mai 2021, S. 4, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  18. Exclusive interview – Jinko Power on how it offered the world’s lowest solar power price. www.pv-magazine.com, 27. Juli 2020, abgerufen am 12. April 2023 (englisch).
  19. Wirtschaft von oben #200 – Billige Sonnenenergie Aus diesen Kraftwerken wird Strom nur 1 Cent pro Kilowattstunde kosten. Wirtschaftswoche, 11. März 2023, abgerufen am 12. April 2023.