Solitärpflanze
Als Solitärpflanze (aus französisch „solitaire“ für „Einzelgänger“) bezeichnet man in der Gartenkunst und in der Aquaristik solche Pflanzen, die als einzelnes Exemplar eine Bepflanzung optisch dominieren. Sie unterscheiden sich von den Pflanzen in ihrer Nachbarschaft meist durch besondere Wuchsform, Größe, Blattfärbung, Blüten- oder Blattform. Frei stehende Solitärpflanzen kommen besonders gut zur Geltung.
Pflanzenauswahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Welche Pflanzen als Solitärpflanze verwendet werden können, hängt von den jeweiligen Ausgangsbedingungen ab, ob Park oder Garten[1] oder Innenraumbegrünung[2] oder Schauaquarium. In einem Staudenbeet können zahlreiche Arten als Solitärpflanze dienen. Im Spannungsfeld von großen und kleinen Pflanzen, von ganzen Beständen und eben Solitären kann in Anlagen jeglicher Größe ein lebhaftes, akzentuiertes und doch harmonisches Gartenbild gestaltet werden, das von vielen Betrachtern als gefällig empfunden wird.
Bäume
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Parks mit weitläufigen Flächen verwenden große Bäume wie etwa Blutbuche wegen der Rotfärbung der Blätter, Süntelbuche wegen der bizarren Wuchsform oder großwerdende Magnolienbäume wegen der frühen Blütenfülle. Die in Vorgärten als Solitärpflanze verwendeten Arten sind dagegen deutlich kleiner. Damit ist auch die Auswahl sehr viel größer.
Sträucher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Häufig findet man kleinbleibende Magnolienarten oder Rhododendron. Unter den Sträuchern werden gern besonders auffallende Blühformen genutzt, wie die immergrüne Chinesenhutpflanze (Holmskioldia sanguinea) mit ihren interessanten orangefarbenen Blüten.[3]
Stauden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auch Blumen können als Solitärpflanzen verwendet werden, etwa Chrysanthemen mit nur einer einzigen imposanten Blüte pro Topf.[4] Riesige Bananenstauden werden als Solitärpflanzen gerne gepflanzt, zusätzlich können sie Obst liefern.[5] Die Einführung des Riesen-Bärenklaus als eindrucksvolle Solitärpflanze in Gärten hat jedoch dazu geführt, dass sich diese Pflanze in Deutschland als invasiver Neophyt ausbreiten konnte.[6][7]
Gräser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter den Gräsern gelten als Solitärpflanzen Amerikanisches Pampasgras und Chinaschilf.[8]
Wasserpflanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Solitärpflanzen in der Aquaristik werden meist solche Arten verwendet, die sich von den anderen Pflanzen durch ihre Blattfarbe deutlich abheben. Sehr häufig sind dies die rotblättrigen Zuchtformen der Schwertpflanzen. Aber auch einige Arten mit auffälligen Blattformen wie beispielsweise die sehr anspruchsvolle Gitterpflanze werden als Solitär verwendet.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Thomas Hagen, Ursel Borstell: Welche Pflanze passt wohin?: Die besten Arten für den Garten. Gräfe und Unzer, 2013, ISBN 3835461168, ISBN 9783835461161.
- ↑ Martina Föhn, Nadja Lang, Renata Schneiter-Ulmann, Michel Aebi: Gestalterische Innenraumbegrünung: Ratgeber für Alterszentren. vdf Hochschulverlag AG, 2016, S. 83 ff, ISBN 3728137235, ISBN 9783728137234.
- ↑ Katharina Kreissig: Orangefarbene Blüten – Häufige tropische und subtropische Zierpflanzen schnell nach Blütenfarbe bestimmen. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg 2017, S. 17–30, (PDF).
- ↑ Marie Luise Gothein: Chrysanthemumausstellung in Tokio. In: Gartenschönheit: eine Zeitschrift mit Bildern für Garten-und Blumenfreund, für Liebhaber und Fachmann, Band 9, 1928, S. 457–459 (PDF).
- ↑ Veit Martin Dörken: Bananen (Musa-Arten): Riesenstauden mit Zier-und Nutzwert. In: Der Palmengarten, Band 75, Nr. 2, 2011, S. 148–157 (PDF).
- ↑ Erich Walter: Der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum Somm. & Lev.) – und seine Ausbreitung im nordöstlichen Franken. In: Ber. Naturforsch. Ges. Bamberg, Band 61, 1986, S. 27–42 (PDF).
- ↑ Yves Krippel, Frank Richarz: Verbreitung und Management von Heracleum mantegazzianum Somm. et Lev.(Apiaceae, Spermatophyta) in der Obersauerregion in Luxemburg. In: Bull. Soc. Nat. Luxemb, Band 114, 2013, S. 3–13.
- ↑ Céline Derman-Baumgartner, Axel Heinrich: Ist die Versamung von Miscanthus problematisch? In: G'plus, Band 2020, Nr. 23, 2020, S. 12–15.