Sonnendorf (Usedom)
Sonnendorf war eine Feriensiedlung für Arbeiterinnen auf der Ostseeinsel Usedom von 1913 bis 1944.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Siedlung Sonnendorf lag im Friedrichsthaler Forst zwischen Ahlbeck und Friedrichsthal (jetzt Paprotno).[1] Jetzt ist das Gebiet bewaldet, es liegt direkt an der Grenze, wahrscheinlich auf der polnischen Seite. Die genaue Lage ist unbekannt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1912 erhielt die Sozialarbeiterin Mathilde Kirschner von Kaiser Wilhelm II. die Bitte, ein Kinderheim mit seinem Namen im Seebad Ahlbeck zu leiten. Sie erbat sich daraufhin als eine Gegenleistung ein Gelände in der Nähe, auf dem sie eine Feriensiedlung für einkommensschwache Frauen errichten lassen konnte. Sie unterhielt in dieser Zeit mehrere Wohnheime in Berlin, in denen Arbeiterinnen zu niedrigen Preisen und angenehmen Bedingungen wohnen konnten.
Die Siedlung Sonnendorf bestand aus zehn kleinen Holzhäusern auf Steinfundamenten (Bungalows), in denen insgesamt bis zu 100 Personen wohnen konnten. Diese hatten Namen wie Sonnenheim, Rumpelstilzchen, Schneewittchen und Rautendelein. Dazu gab es eine Haushaltsschule Quelle für jeweils 24 Absolventinnen in einem größeren Gebäude, in dem auch öffentliche Veranstaltungen stattfanden.[2]
Die Nutzung wurde 1944 aufgegeben. Danach wurde die Siedlung wahrscheinlich durch Kriegseinwirkungen beschädigt und verfiel dann.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred Nippe: Vom Kinderheim des Kaisers zum Ferienheim der Sportjugend. In: Sporthistorische Blätter, 2013, 18; mit kurzer Erwähnung.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mathilde Kirschner. Manfred Nippe, Abschnitt Kaiser-Wilhelm-Kinderheim und Sonnendorf.
- Haushaltungsschule „Quelle“, Sonnendorf. Ak Pool.
- Rumpelstilzchen, Sonnendorf. Ak Pool.
- Heim Sonnendorf. acunet.de, mit Leporello mit 12 Postkarten.
- Rautendelein, Sonnendorf. ebay.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hans-Peter Doege, Eberhard Fromm: Mathilde Kirschner. Ein Leben für soziale Ziele. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 9, 1999, ISSN 0944-5560, S. 30–39, hier S. 37 (rechts) (luise-berlin.de – „im Friedrichsthaler Forst“). Andere Angaben geben auch die Richtung Swinemünde (Świnoujście) an.
- ↑ Mathilde Kirschner. Die Oberin des Kaisers. Manfred Nippe, dritter Abschnitt, mit diesen Angaben