Sonya Winterberg

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Sonya Winterberg (2019)

Sonya Winterberg (* 1970) ist eine finnlandschwedische Journalistin, Fotografin und Autorin.

Leben und Wirken

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Sonya Winterbergs Vorfahren stammen aus Deutschland. Sie machte 1989 ihr Abitur am Borgå Gymnasium, einem schwedischen Gymnasium im finnischen Porvoo. Nach dem Studium der Skandinavistik, Germanistik und Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau arbeitete sie u. a. als Pressesprecherin für eine internationale Umweltorganisation in Brüssel. Es folgte ein mehrjähriger Aufenthalt in den USA. Von 2005 bis 2012 lebte und arbeitete Winterberg im Soldiner Kiez, einem sozialen Brennpunkt in Berlin-Gesundbrunnen.

Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Krieg, Trauma, soziale Gerechtigkeit und Integration. Von 2011 bis 2016 arbeitete sie mit der holländischen Fotografin Claudia Heinermann unter dem Label Heinermann & Winterberg im Bereich der Langzeitdokumentation zusammen. Winterberg sieht sich als Vertreterin des sogenannten entschleunigten Journalismus, der sich sorgfältig recherchierten langfristigen Auseinandersetzungen mit Themen widmet.[1]

Neben Ausstellungen ihrer eigenen fotojournalistischen Arbeiten kuratiert sie Ausstellungen zu zeitgeschichtlichen Themen. So entstanden 2015 eine Ausstellung für das Käthe Kollwitz Museum Köln über das Leben der Künstlerin Käthe Kollwitz, 2016 eine Wanderausstellung im Auftrag des Kulturforums östliches Europa in Potsdam über die ostpreußischen Wolfskinder[2] und 2019 die erste posthume Retrospektive der 2014 in Afghanistan getöteten Fotografin Anja Niedringhaus.

Winterberg ist ausgebildete Community Organizerin der Industrial Areas Foundation (IAF) und Mitglied des Deutschen Instituts für Community Organizing (DICO). Von 2009 bis 2012 war sie Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO). Im Juni 2013 wurde sie in den Vorstand des Journalistinnenbundes gewählt.[3]

Sie ist in zweiter Ehe mit dem Dresdner Schriftsteller und Drehbuchautor Yury Winterberg verheiratet, mit dem sie zwei Kinder adoptiert hat.[1]

Über ihre Publikation Besatzungskinder schrieben die Zeitungen im Medienhaus Bauer[4]: „Anhand berührender Einzelschicksale macht Winterberg auf die schwierige Situation dieser Kinder aufmerksam, die oft aus flüchtigen Liebesbeziehungen stammten (…) Wenig bekannt ist, dass viele Besatzungskinder illegal von dänischen Familien adoptiert wurden. Die Autorin konnte viele Zeitzeugen ausfindig machen, die teils noch heute nach ihren Vätern suchen.“

Zum Ausstellungskatalog Anja Niedringhaus – Bilderkriegerin schrieb der Rezensent der Deutschen Gesellschaft für Photographie e. V.: „Das Buch ist eine wirkliche photographische Entdeckung zum Œuvre der Photographin und ein wichtiger Beitrag zur Bewertung der täglichen Nachrichten aus den Krisengebieten der Erde.“[5]

Beiträge in Sammelbänden

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  • Käthe Kollwitz in Berlin: Eine Spurensuche, enthält: „Kollwitz und die Juden“ und „Karl Kollwitz – mehr als nur der Mann an ihrer Seite“, Berlin 2017.
  • Käthe Kollwitz und ihre Freunde, enthält: „Marianne Fiedler“, Berlin 2017.
  • Anja Niedringhaus. Bilderkriegerin, enthält: „Das Werk von Anja Niedringhaus“, „Balkankrieg – Mitten in Europa“, „Irak – Szenen einer Invasion“, „Ohne gute Fotos gibt es keine Demokratie“, „Afghanistan – Die große Liebe“, „Porträts – Momentaufnahmen“, „Sport – Die entscheidende Sekunde und Biografie“, Köln 2019.
  • Stadtluft Dresden: „Goodbye Dresden“, Husum 2021.[6]
  • 2016: Kollwitz – Ein Leben in Leidenschaft (ARTE/RBB, 52 Minuten), Drehbuch
  • 2018: Kinderhandel. Mitten in Europa (ARTE/NDR, 52 Minuten), Buch, Regie und Produktion mit Sylvia Nagel
  • 2018: Eltern hinter Gittern (ARD/WDR, 45 Minuten), Co-Produzentin, Buch und Regie mit Sylvia Nagel
  • 2019: Medizinversuche in Auschwitz – Clauberg und die Frauen von Block 10 (ARTE/ZDF, 52 Minuten; internationale Kinofassung 72 Minuten), Co-Produzentin, Buch und Regie mit Sylvia Nagel[9]
  • 2022: Die Bilderkriegerin – Anja Niedringhaus

Auszeichnungen (Auswahl)

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Nominiert:

Erhalten:

Einzelnachweise

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  1. a b Interview bei west.art Talk im WDR am 27. April 2012
  2. Ostpreussisches Landesmuseum Lüneburg: "Wolfskinder – Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen". In: www.ostpreussisches-landesmuseum.de. Abgerufen am 7. Dezember 2016.
  3. newsroom.de am 17. Juni 2013: Journalistinnenbund: Andrea Ernst bleibt Vorsitzende. Abgerufen am 23. Juni 2013.
  4. Marl, u. a. Marler Zeitung vom 3. Dezember 2014
  5. Aktuelle Bücher im April 2019 | Deutsche Gesellschaft für Photographie e.V. Abgerufen am 1. Juni 2019.
  6. Amac Garbe, Peter Ufer, Thomas Walther, Andreas Berger (Hrsg.): Stadtluft Dresden. Das Bookzin zum Durchatmen. Nr. 6. Verlag der Kunst, Husum, Nordsee 2021, ISBN 978-3-86530-273-1.
  7. Pressemappe Sonderausstellung. Abgerufen am 7. Dezember 2016.
  8. Anja Niedringhaus. Abgerufen am 1. Juni 2019.
  9. Medizinversuche in Auschwitz – Clauberg und die Frauen von Block 10 - Saxonia Entertainment. In: saxonia-entertainment.de. Abgerufen am 21. Juli 2021.
  10. Nationale Gewinner für europäischen Journalistenpreis nominiert | Aktuelles | Europäisches Parlament. 6. Oktober 2010, abgerufen am 1. Juni 2019.
  11. admin: Nominierungen 2018. In: DFJP. Abgerufen am 1. Juni 2019 (deutsch).
  12. News | URTI. Abgerufen am 1. Juni 2019.
  13. Der Verein des Käthe-Kollwitz-Museums Berlin e. V. Abgerufen am 1. Juni 2019 (deutsch).
  14. 24. Mai: 20. Alternativer Medienpreis - Publikum feierte die Gewinner. In: Journalistenakademie. 26. Mai 2019, abgerufen am 1. Juni 2019 (deutsch).
  15. https://www.kindernothilfe.de/%C3%9Cber+uns/Presse/Pressemeldungen/Pressemitteilungen+2019/Kinderrechte+in+der+Einen+Welt_+21_+Kindernothilfe_Medienpreis+verliehen-p-8168.html@1@2Vorlage:Toter Link/www.kindernothilfe.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  16. Der Journalisten-Preis des WEISSEN RINGS. Abgerufen am 3. Mai 2020.
  17. 2020 Film Festival Winners | La Femme International Film Festival. Abgerufen am 31. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).