Sophie Caroline Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel
Sophie Caroline Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel (* 8. Oktober 1737 in Braunschweig; † 22. Dezember 1817 in Erlangen[1]) war durch Geburt eine Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel und durch Heirat Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth. Sie war die nächstältere Schwester Anna Amalias von Weimar.
Sophie Caroline Marie war eine Tochter des Herzogs Karl I. Heiratsverhandlungen mit dem englischen Königshaus wurden zunächst für eine Ehe mit dem britischen Kronprinzen Georg geführt. Sie wurde schließlich – nach dem Tod Wilhelmines von Preußen 1758 – am 20. September 1759 die zweite Ehefrau von Markgraf Friedrich III. von Bayreuth. Für diese Hochzeit wurde in Bayreuth ein weiteres kostbares Komödienhaus errichtet (das heute nicht mehr existiert). Es entstand für sie das sogenannte Italienische Schlösschen, ein Anbau an das Neue Schloss Bayreuth. Dazu machte ihr Markgraf Friedrich Schloss Colmdorf am Stadtrand von Bayreuth zum Geschenk, wodurch das Schloss den Namen Carolinenruhe erhielt. Nach nur dreijähriger, kinderloser Ehe starb ihr Mann.
Die 26-jährige Witwe erwählte mit ihrem Hofstaat die Bayreuther Zweitresidenz Erlangen, wo sie 53 Jahre lang ihren Witwensitz hatte, ohne erneut zu heiraten. Die „Erlanger Markgräfin“ – so wurde sie genannt – unternahm Reisen, engagierte sich u. a. für die Universität Erlangen und ließ Studenten an ihrer Essenstafel im Schloss teilhaben. Zu den illustren Gästen, die sie empfing, gehörte zweimal König Friedrich Wilhelm II. Insbesondere bereicherte sie das Musik- und Theaterleben der Stadt.[1] Sie erlebte die Abdankung des letzten fränkischen (Ansbacher) Markgrafen und die Übergabe Frankens an Bayern 1806. Unter bayerischer Verwaltung zog man noch zu ihren Lebzeiten einen Teil ihres Vermögens ein. Nach ihrem Tod wurde sie in der Gruft der Neustädter Kirche beigesetzt.
Ihre Bibliothek vermachte sie der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. Dort stehen ca. 700 Bände im Sitzungssaal, andere wurden auf den normalen Bibliotheksbestand aufgeteilt.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans-Otto Keunecke: Sophie Caroline, Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth (1737-1817). In: Inge Meidinger-Geise (Hrsg.): Frauengestalten in Franken. Würzburg 1985, S. 112–117.
- Christina Hofmann-Randall (Hrsg.): Das Erlanger Schloss als Witwensitz 1712–1817. Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, 2002.
- Michele C. Ferrari: Sophie Caroline und Franz Seraph: eine musikalische Begegnung in Erlangen kurz vor 1800. In: Blog Stadtbibliothek Erlangen. Stadtbibliothek Erlangen, 5. Mai 2023, abgerufen am 17. Mai 2023.
- Rudolf Endres: Sophie Caroline Marie. In: Christoph Friederich, Bertold Frhr. von Haller, Andreas Jakob (Hrsg.): Erlanger Stadtlexikon. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-921590-89-2 (online).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Rudolf Endres: Sophie Caroline Marie. In: Christoph Friederich, Bertold Frhr. von Haller, Andreas Jakob (Hrsg.): Erlanger Stadtlexikon. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-921590-89-2 (online).
- ↑ Dagmar Jank: Bibliotheken von Frauen: ein Lexikon. Harrassowitz, Wiesbaden 2019 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen; 64), ISBN 9783447112000, S. 32.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Sophie Caroline Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel |
KURZBESCHREIBUNG | Prinzessin von Braunschweig-Wolfbüttel, Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth |
GEBURTSDATUM | 8. Oktober 1737 |
GEBURTSORT | Braunschweig |
STERBEDATUM | 22. Dezember 1817 |
STERBEORT | Erlangen |