Sophie Magdalene von Dänemark
Sophie Magdalene von Dänemark (schwedisch Sofia Magdalena; * 3. Juli 1746 in Kopenhagen; † 21. August 1813 auf Schloss Ulriksdal bei Stockholm) war eine Prinzessin von Dänemark und durch Heirat Königin von Schweden.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Prinzessin Sophie Magdalene von Dänemark und Norwegen wurde am 3. Juli 1746 auf dem Schloss Charlottenborg, der Residenz ihrer Eltern am großen Paradeplatz der Kopenhagener Innenstadt, Kongens Nytorv, geboren.[1] Sie war das zweite Kind und die älteste Tochter von Kronprinz Friedrich und dessen ersten Gemahlin, der britischen Prinzessin Louise, und wurde nach ihrer Großmutter, der dänischen Königin Sophie Magdalene von Brandenburg-Kulmbach, benannt. Ihren eigenen Hofstaat bekam sie bereits bei der Geburt.
Nur einen Monat nach ihrer Geburt starb ihr Großvater, König Christian VI., und ihr Vater bestieg als König Friedrich VI. den dänisch-norwegischen Thron. Sophie Magdalene war die Präsumtive Thronfolgerin Dänemarks vom Tod ihres älteren Bruders Prinz Christian im Jahr 1747 bis zur Geburt ihres zweiten Bruders, des zukünftigen Königs Christian VII., im Jahr 1749. Als älteste Tochter des Königs trug sie während dieser Zeit den Titel einer Kronprinzessin. Im Alter von fünf Jahren verlor sie ihre Mutter.
Während der schwedischen Erbfolgekrise 1743, hatte Kronprinz Friedrich große Aussichten gehabt zum schwedischen Thronfolger gewählt zu werden. Anstelle von Friedrich wurde aber Adolf Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf zum Thronfolger ernannt, und die Beziehungen zwischen dem dänischen und dem schwedischen Königshaus waren seitdem kühl. Das gespannte Verhältnis wurde 1750 durch einen Vergleich aufgehoben; und um die Freundschaft zu festigen, wurde 1751 eine Verabredung um eine Ehe zwischen der 5-jährigen Prinzessin Sophie Magdalene und dem gleichaltrigen schwedischen Kronprinzen Gustav geschlossen.[2]
1766, im Todesjahr ihres Vaters, wurde sie in Stockholm mit dem schwedischen König Gustav III. verheiratet.
Sie war äußerst religiös und sehr schüchtern, was ihr den Spott ihres kultivierten Ehemannes einbrachte, der lebhafte und geistreiche Frauen schätzte. Sophie Magdalene galt als unintelligent, was sicher nicht zutraf – außer ihrer dänischen Muttersprache sprach sie Schwedisch, Englisch und Französisch. Besonders litt sie unter der Ablehnung ihrer Schwiegermutter Luise Ulrike von Preußen, einer Schwester Friedrichs des Großen.
Die Ehe mit Gustav III. wurde erst 1777 vollzogen. Ende der siebziger Jahre hatte der König Scheidungspläne, die er mit Sophie Magdalenes angeblicher Unfruchtbarkeit begründen wollte. Sein Leibarzt verweigerte jedoch die Ausstellung eines entsprechenden Attestes und machte den König darauf aufmerksam, dass Sophie Magdalene im Fall einer Wiederheirat möglicherweise Kinder bekommen könne. Somit hätte Gustav III. als Lügner oder als zeugungsunfähig dagestanden – angesichts dieser Aussicht verwarf er seine Scheidungspläne. Über das Eheleben Gustav III. und seiner Frau ist viel spekuliert worden. Als 1778 der Kronprinz Gustav Adolf († 1837) geboren wurde, kamen Gerüchte auf, der Hofbeamte Adolf Fredrik Munck sei der Vater des Kindes. Diese Gerüchte stimmen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht.
Nach dem Tod des zweiten Sohnes Karl Gustav (1782–1783) kühlte das Verhältnis des Ehepaares endgültig ab. Sophie Magdalene zog sich mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurück und lebte bis zu ihrem Tod unbeachtet am schwedischen Hof.
Vorfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]König Friedrich IV. (1671–1730) | |||||||||||||
König Christian VI. (1699–1746) | |||||||||||||
Louise zu Mecklenburg (1667–1721) | |||||||||||||
König Friedrich V. (1723–1766) | |||||||||||||
Christian Heinrich von Brandenburg-Kulmbach (1661–1708) | |||||||||||||
Sophie Magdalene von Brandenburg-Kulmbach (1700–1770) | |||||||||||||
Sophie Christiane von Wolfstein (1667–1737) | |||||||||||||
Sophie Magdalena von Dänemark | |||||||||||||
Georg I. von Großbritannien (1660–1727) | |||||||||||||
König Georg II. von Großbritannien (1683–1760) | |||||||||||||
Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg (1666–1726) | |||||||||||||
Louise von Großbritannien, Irland und Hannover (1724–1751) | |||||||||||||
Johann Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1654–1686) | |||||||||||||
Caroline von Brandenburg-Ansbach (1683–1737) | |||||||||||||
Eleonore von Sachsen-Eisenach (1662–1696) | |||||||||||||
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mikael Alm: Sophia Magdalena. In: Svenskt biografiskt lexikon. Band 32, 2006 (schwedisch, riksarkivet.se [abgerufen am 28. April 2022]).
- Claus Bech: Sophie Magdalene. In: Dansk Biografisk Leksikon. 3. Auflage. Band 13. Gyldendals Forlag, Kopenhagen 1983, ISBN 87-00-05551-4 (dänisch, lex.dk).
- Godfred Hartmann: "Gode Dronning" - Om den svenske konge Gustaf III's dronning Sophie Magdalene (1746-1813) og hendes ulykkelige skæbne. Gyldendal, Kopenhagen 1993, ISBN 87-00-15758-9 (dänisch).
- Harald Jørgensen: Sophie Magdalene. In: Povl Engelstoft, Svend Dahl: (Hrsg.): Dansk biografisk leksikon. Begründet von Carl Frederik Bricka. 2. Auflage. Band 22: Siemonsen–Stoffregen. J. H. Schultz, Kopenhagen 1942, S. 314–315 (dänisch, rosekamp.dk [PDF]).
- Laurs Laursen: Sophie Magdalene. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 16: Skarpenberg–Sveistrup. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1902, S. 179–180 (dänisch, runeberg.org).
- Gerd Ribbing: Gustav III:s hustru. Sofia Magdalena. Alb. Bonniers Boktryckeri, Stockholm 1958 (schwedisch).
- Gerd Ribbing: Ensam drottning. Sofia Magdalena 1783–1813. Alb. Bonniers Boktryckeri, Stockholm 1959 (schwedisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mikael Alm: Sophia Magdalena. In: Svenskt biografiskt lexikon. Band 32, 2006 (schwedisch, riksarkivet.se [abgerufen am 28. April 2022]).
- ↑ Laurs Laursen: Sophie Magdalene. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 16: Skarpenberg–Sveistrup. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1902, S. 179–180 (dänisch, runeberg.org).
Vorgängerin | Amt | Nachfolgerin |
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Luise Ulrike von Preußen | Königin von Schweden 1771–1792 | Friederike von Baden |
Personendaten | |
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NAME | Sophie Magdalene von Dänemark |
ALTERNATIVNAMEN | Sofia Magdalena von Dänemark |
KURZBESCHREIBUNG | Königin von Schweden |
GEBURTSDATUM | 3. Juli 1746 |
GEBURTSORT | Kopenhagen |
STERBEDATUM | 21. August 1813 |
STERBEORT | Schloss Ulriksdal bei Stockholm |
- Familienmitglied des Hauses Oldenburg (Dänische Linie, Dänemark)
- Familienmitglied des Hauses Oldenburg (Ältere Linie Holstein-Gottorp)
- Königin (Schweden)
- Prinz (Dänemark)
- Prinz (Norwegen)
- Dänischer Emigrant in Schweden
- Geboren 1746
- Gestorben 1813
- Frau
- Friedrich V. (Dänemark und Norwegen)
- Louise von Großbritannien, Irland und Hannover
- Gustav III. (Schweden)