Sorbus hybrida-Gruppe
Sorbus hybrida-Gruppe | ||||||||||||
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Sorbus ×pinnatifida | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sorbus hybrida agg. | ||||||||||||
Die Sorbus hybrida-Gruppe, auch Sorbus mougeotti-Gruppe[1], gemäß einer neuen Einteilung auch als hybridogene Untergattung Soraria Májovský et Bernátová bezeichnet[2], auch Bastard-Vogelbeeren genannt, umfasst Bastarde zwischen den Arten des Sorbus aria-Komplexes und Sorbus aucuparia.
Sennikov und Kurtto führen die Pflanzengattung seit 2017 unter dem Namen Hedlundia.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arten sind Bäume mittlerer Größe. Ihre Borke ist grau und glatt, sie ähnelt der von Sorbus aucuparia. Die Blätter stehen in ihrer Gestalt zwischen denen von Sorbus aucuparia mit ihrer Fiederung und denen von Sorbus aria s. l., die ungelappt oder nur ganz schwach gelappt und unterseits graufilzig sind.
Von Pflanze zu Pflanze sehr unterschiedlich kann Sorbus × pinnatifida, der primäre (diploide) Bastard, aussehen. Es liegen dann verschiedene Nothomorphen (Nothovarietäten) vor. Abhängig von der Sippe befinden sich an der ein oder mehrere Paare Fiederblättchen oder die Blätter sind zumindest tief eingeschnitten.
Bastard-Formen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Europa, aber auch speziell in Deutschland (Bayern und Baden-Württemberg), kommen einige fixierte Arten vor. Unter anderem gehören folgende Mehlbeeren zu diesem Komplex:
- Österreichische Mehlbeere (Sorbus austriaca (G.Beck) Hedl.)
- Gaucklers Mehlbeere (Sorbus gauckleri N. Mey.)
- Harz' Mehlbeere (Sorbus harziana N. Mey.)
- Hohenesters Mehlbeere (Sorbus hohenesteri N. Mey.)
- Lonetal-Mehlbeere (Sorbus lonetalensis S. Hammel & Haynold)
- Vogesen-Mehlbeere (Sorbus mougeotii Soy.-Will. & Godr.)
- Hersbrucker Mehlbeere (Sorbus pseudothuringiaca Düll)
- Gößweinsteiner Mehlbeere (Sorbus pulchra N. Mey.)
- Schwarz’ Mehlbeere (Sorbus schwarziana N. Mey.)
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arten der Sorbus hybrida agg.-Gruppe kommen vor allem im Überlappungsbereich der Areale der beiden Elternarten einzeln zwischen diesen vor. Die konstanten Arten sind teilweise in recht großen Gebieten anzutreffen, an der Arealgrenze oder auch außerhalb des heutigen Areals der Elternarten.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bastard-Mehlbeeren Hybride zwischen Mehlbeeren (Sorbus aria) und Elsbeere (Sorbus torminalis)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herfried Kutzelnigg: Sorbus. In: Hans. J. Conert u. a. (Hrsg.): Gustav Hegi. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band 4 Teil 2B: Spermatophyta: Angiospermae: Dicotyledones 2 (3). Rosaceae 2. Blackwell 1995, ISBN 3-8263-2533-8, S. 375–378.
- Norbert Meyer, Lenz Meierott, Herbert Schuwerk, Otto Angerer: Beiträge zur Gattung Sorbus in Bayern. In: Ber. Bayer. Bot. Ges. (Sonderband). 2005.
- Steffen Hammel, Bernd Haynold: Sorbus lonetalensis – eine neue Mehlbeere aus Baden-Württemberg. In: Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg, Band 171, 2015, S. 77–94.
- Alexander Sennikov, Arto Kurtto: A phylogenetic checklist of Sorbus s. l. (Rosaceae) in Europe. In: Memoranda Soc. Fauna Flora Fennica 93, Helsinki 2017, Seiten 1–78. https://journal.fi/msff/article/view/64741
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Herfried Kutzelnigg: Sorbus. In: Hans. J. Conert u. a. (Hrsg.): Gustav Hegi. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band 4 Teil 2B: Spermatophyta: Angiospermae: Dicotyledones 2 (3). Rosaceae 2. Blackwell 1995, ISBN 3-8263-2533-8, S. 375–378
- ↑ Norbert Meyer: Sorbus in Rothmaler - Exkursionsflora von Deutschland Gefäßpflanzen: Kritischer Ergänzungsband, Springer Verlag Berlin Heidelberg 2016, Seite 113ff., ISBN 978-3-8274-3132-5