Sorghof (Pfofeld)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sorghof
Gemeinde Pfofeld
Koordinaten: 49° 7′ N, 10° 52′ OKoordinaten: 49° 6′ 59″ N, 10° 52′ 19″ O
Höhe: 424–426 m ü. NHN
Einwohner: (31. Dez. 2010)
Postleitzahl: 91738
Vorwahl: 09834
Sorghof von Südwesten
Sorghof von Südwesten

Sorghof ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pfofeld im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).[1] Sorghof liegt in der Gemarkung Thannhausen.[2]

Die Einöde liegt südlich des Kleinen Brombachsees, knapp einen Kilometer von Langlau entfernt. Im Süden verläuft die Bahnlinie Gunzenhausen–Pleinfeld. Eine Gemeindeverbindungsstraße, die in Thannhausen von der südlich verlaufenden Staatsstraße 2222 abzweigt und nach Langlau führt, verbindet Sorghof mit dem Umland.[3]

Ortsnamendeutung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Sorghof mit umgebender Landschaft von Osten aus

Der Ortsnamenforscher Robert Schuh nennt zwei mögliche Deutungen: „Hof auf dürftigem Boden (der dem Besitzer viel Sorge bereitet)“ oder „Hof an der Flurgrenze/am Waldesrand“ („Sorge“ hier von mhd. „zarge“ = „Rand, Saum, Einfassung, Umrandung“).[4]

1593 wird der Hof erstmals als „Neu Sorg“ (im Sinne von neu erbaut?) erwähnt; der Besitzer hieß Hans Riell und war der Herrschaft Absberg vogtbar. 1608 ist „Sorg ein Schaffhoff“, der nach wie vor den Absbergern vogtbar ist und bezüglich der Fraisch nach Gunzenhausen gehört. 1652 untersteht der Hof „Neusorg“ dem Deutschordensamt Absberg; die Absberger waren zwei Jahre zuvor ausgestorben. Für 1732 erfährt man, dass der Hof der Deutschordenskommende Ellingen gehört und ins evangelische Thannhausen gepfarrt ist; der Große Zehnt geht zum Deutschen Orden nach Absberg, der Kleine in die Pfarrei Thannhausen, die Vogtei außer Ettern (inner Ettern lag sie beim Deutschen Orden)[5] und die hohe Fraisch nahmen das ansbachisch-markgräfliche Oberamt Gunzenhausen wahr. 1739 ist die Bezeichnung „Sorghof“, 1750 „Neuer Sorgen Hoff“, auf dem Caspar Wustum sitzt.[6] 1792 wird die Einöde mit dem Markgrafentum Ansbach preußisch. Am Ende des Heiligen Römischen Reichs geht der Sorghof mit dem ehemaligen Fürstentum Ansbach infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1806 an das neue Königreich Bayern über, wo er 1808 dem Steuerdistrikt, ab 1811 der Ruralgemeinde Thannhausen im Landgericht/Rentamt Gunzenhausen eingegliedert ist.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern, die am 1. Mai 1978 in Kraft trat, wurde die Gemeinde Thannhausen aufgelöst,[8] der Sorghof kam zu Pfofeld.

Einwohnerzahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1818: 12 Einwohner[9]
  • 1824: 11 Einwohner, 1 Anwesen
  • 1861: 8 Einwohner, 3 Gebäude[10]
  • 1929: 7 Einwohner[11]
  • 1950: 13 Einwohner, 1 Anwesen
  • 1961: 5 Einwohner, 1 Wohngebäude[12]
  • 1987: 4 Einwohner[13]
  • 30. Juni 2008: 5 Einwohner[14]
  • 31. Dezember 2010: 6 Einwohner
Commons: Sorghof (Pfofeld) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Gemeinde Pfofeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Oktober 2024.
  2. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Oktober 2024.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. Schuh, S. 271
  5. Historischer Atlas, S. 163
  6. Dieser Abschnitt nach Schuh, S. 271f.
  7. Historischer Atlas, S. 240f.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731.
  9. Historischer Atlas, S. 240
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1036, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Statistische Beschreibung der Pfarreien der Evang.-Luth. Kirche in Bayern r. d. Rheins. Nürnberg 1929, S. 40
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 787 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 352 (Digitalisat).
  14. Website der Gemeinde Pfofeld (Memento des Originals vom 10. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pfofeld.de