Sorpe (Röhr)

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Sorpe
Der Flusslauf nach dem Ausgleichsweiher

Der Flusslauf nach dem Ausgleichsweiher

Daten
Gewässerkennzahl DE: 276188
Lage Südsauerländer Bergland

Deutschland


Sauerland

Flusssystem Rhein
Abfluss über Röhr → Ruhr → Rhein → Nordsee
Quelle im Lennegebirge am Schomberg
51° 14′ 25″ N, 8° 0′ 0″ O
Quellhöhe ca. 562 m ü. NHN[1]
Mündung bei Hachen in die RöhrKoordinaten: 51° 22′ 6″ N, 7° 58′ 43″ O
51° 22′ 6″ N, 7° 58′ 43″ O
Mündungshöhe ca. 209 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 353 m
Sohlgefälle ca. 19 ‰
Länge 18,6 km[2]
Einzugsgebiet 57,203 km²[2]
Abfluss am Pegel Langscheid[3]
AEo: 53,1 km²
Lage: 1,4 km oberhalb der Mündung
NNQ (09.12.1960)
MNQ 1961/2010
MQ 1961/2010
Mq 1961/2010
MHQ 1961/2010
HHQ (30.05.1984)
10 l/s
76 l/s
1,42 m³/s
26,7 l/(s km²)
9,23 m³/s
20,4 m³/s
Durchflossene Stauseen Sorpesee (Sorpetalsperre)

Die Sorpe ist ein 18,6 km langer, südwestlicher und orographisch linker Zufluss der Röhr im Sauerland im nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis (Deutschland).

Das Fließgewässer wurde 1307 („iuxta rivum … Sorpe“) erstmals urkundlich genannt. Die Ausgangsform des Namens dürfte im Altsächsischen *Surapa gelautet haben, womit er zu den -apa-Flüssen gezählt wird. Das Bestimmungswort *Surā könnte mit dem indogermanischen Verb *seu- „auspressen“ in Verbindung stehen.[4]

Die Sorpe entspringt im Lennegebirge im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge. Ihre Quelle liegt in Wildewiese, einem kleinen Ortsteil von Sundern, auf dem Westhang des Schombergs (647,6 m ü. NHN). Anfangs fließt die Sorpe in überwiegend nördlicher Richtung durch die Sunderner Ortsteile Hagen, Allendorf und Amecke in das Vorbecken des Sorpesees (Sorpetalsperre) ein. Kurz nach dem Durchfließen des Sorpesees, wonach die Sorpe durch einen etwa 100 m langen Kanal verläuft, mündet sie etwa am Südrand des Sunderner Ortsteils Hachen in die Röhr.

Natur und Umwelt

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Zustand der Sorpe

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Für den Bewirtschaftungsplan für die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union (EU) wurde die Sorpe im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV) untersucht. Dabei wurden die verschiedenen Aspekte der Sorpe bewertet. Es erfolgte bei der Untersuchung eine Einteilung in zwei Bereiche. Der eine Teilbereich ging von der Quelle bis zur Ortschaft Allendorf und der andere Teilbereich von dort bis zur Sorpetalsperre. Der Lauf der Sorpe unterhalb der Talsperre wurde nicht untersucht. Die Sorpe in ihrer Gesamtheit wurde trotz Verbauungen in Hagen, Allendorf und Amecke, wo insbesondere die Ufer künstlich befestigt wurden, als natürlich eingestuft. Die allgemeine Degradation wurde bis Allendorf als mäßig und unterhalb davon als gut bewertet. Die Saprobie bis Allendorf als gut und von dort an als sehr gut eingestuft. Bei Makrozoobenthos (am Gewässerboden lebenden Kleinlebewesen) bis Allendorf als mäßig und unterhalb davon als gut. Die Fischfauna der Röhr wurde nur ab Allendorf untersucht und als mäßig eingestuft. Bei Makrophyten (mit bloßem Auge sichtbare Wasserpflanzen, die unter und an der Wasseroberfläche leben, darunter Armleuchteralgen, Moose und Farne sowie Samenpflanzen wie Laichkräuter) bis Allendorf als gut und von dort an als sehr gut. Bei Phytobenthos (am Gewässerboden lebende Pflanzen, hauptsächlich Algen) als gut ab Allendorf, oberhalb der Ortschaft als mäßig. Hinsichtlich der Belastung der Sorpe mit Nitrat, Metallen und anderen möglicherweise das Gewässer belastenden Stoffen wurde sie als vermutlich gut, gut bis sehr gut eingestuft. Wegen der Verbauungen in den Ortschaften wurde der ökologische Zustand und das Potenzial zur Verbesserung als mäßig eingestuft. Der chemische Zustand der Sorpe wurde am gesamten Flusslauf als gut bewertet.[5]

Im Juni 2018 startete im Bereich Langen Erlen im Mündungsgebiet der Sorpe in die Röhre ein Ganzjahresbeweidungsprojekt mit Dexter-Rindern. In den Vorjahren war der kanalartige Mündungsbereich auf 20 ha renaturiert worden. 11 ha der Renaturierungsfläche wurden in drei Weideflächen aufgeteilt und 1400 Zaunpfähle gesetzt.[6][7]

Außerhalb der Sunderner Ortsteile Hagen, Allendorf und Amecke fließt die Sorpe durch mehrere Landschaftsschutzgebiete.[8] Im Landschaftsschutzgebiet Sorpewiesen Lange Erlen mündet die Sorpe in der Röhr.

An der Sorpe wurden bisher Eisvogel, Wasseramsel, Gebirgsstelze und Stockente als Brutvögel nachgewiesen. Als Nahrungsgäste treten Fischreiher und Schwarzstorch auf.

  • Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV): Steckbriefe der Planungseinheiten in den nordrhein-westfälischen Anteilen von Rhein, Weser, Ems und Maas - Oberflächengewässer und Grundwasser Teileinzugsgebiet Rhein/Ruhr MUNLV, Düsseldorf 2010, ohne ISBN.

Einzelnachweise

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  1. a b Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. a b Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  3. Deutsches gewässerkundliches Jahrbuch Ruhr/Langscheid 2010 (PDF; 14,3 kB)
  4. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 507, „¹Sorpe“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  5. Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV): Steckbriefe der Planungseinheiten in den nordrhein-westfälischen Anteilen von Rhein, Weser, Ems und Maas - Öberflächengewässer und Grundwasser Teileinzugsgebiet Rhein/Ruhr MUNLV, Düsseldorf 2010, ohne ISBN.
  6. Beweidung in Langen Erlen beginnt WP vom 27. Juni 2018
  7. Ganzjahresweideprojekt „Lange Erlen“ startet in Hachen Sauerland Kurier vom 27. Juni 2018
  8. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)