Sosialistisk Ungdom

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Mitglieder der Sosialistisk Ungdom bei einer Demonstration in Oslo

Die Sosialistisk Ungdom (kurz SU; deutsch: Sozialistische Jugend) ist die Jugendorganisation der norwegischen Partei Sosialistisk Venstreparti (SV). Seit Juni 2024 ist Audun Hammer Hovda der Vorsitzende der Organisation.[1] Im Jahr 2020 hatte die SU 1205 Mitglieder.[2]

Im Jahr 1970 wurde die Sosialistisk Folkepartis Ungdom (SFU) gegründet, welche die neue Jugendorganisation der Sosialistisk Folkeparti (SF) wurde. Zuvor hatte sich deren ehemalige Jugendorganisation, der marxistisch-leninistische Sosialistisk Ungdomsforbund (SUF), von ihrer Mutterorganisation abgespalten. Im Februar 1975 entstand die Sosialistisk Ungdom, nachdem die Sosialistisk Venstreparti (SV) durch einen Zusammenschluss mehrerer Parteien gegründet wurde.[3] Es entwickelte sich eine nahe Zusammenarbeit mit der Jugendorganisation des Umweltverbandes Norges Naturvernforbund, der Natur og Ungdom.[4]

Bis in die 1990er-Jahre hinein standen die Vorsitzenden der SU nahe zur Mutterpartei, dies änderte sich allerdings bei der Wahl von Kari Anne Moe zur neuen SU-Vorsitzenden. Sie gewann 1999 gegen Inga Marte Thorkildsen, die dem gemäßigteren Flügel angehörte. Moes Flügel hingegen forderte, nicht mehr das SV-Programm als Basis für die Organisation zu verwenden, sondern ein eigenes Prinzipienprogramm für die SU zu entwickeln. Nach der Wahl beschränkte die Sosialistisk Venstreparti das Mitspracherecht ihrer Jugendorganisation bei ihren Fraktionstreffen im Nationalparlament Storting.[5] Im Laufe der 2000er-Jahre näherten sich die SU und SV wieder an.[6]

Bis 2015 gab die SU das Magazin Kraftverk heraus. Die Organisation veranstaltet jährlich ein Sommerlager, des Öfteren wie auch andere linke Jugendparteien auf der Insel Utøya.[7][8]

Die SU liegt in den meisten Positionen links von ihrer Mutterpartei. Die SU bezeichnet sich selbst eine feministische, sozialistische und revolutionäre Organisation.[9] Sie setzt sich für höhere Strafen bei Vergewaltigungen und eine verpflichtende Kennzeichnung von retuschierter Reklame ein.[10] Des Weiteren tritt die Jugendpartei gegen Rassismus ein und will, dass an Organisationen mit nach ihrer Auffassung rassistischen Haltungen keine staatlichen Gelder fließen sollen.[11] Im Bereich der Klima- und Umweltpolitik setzt sie auf einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs und kritisiert den Ausbau der Öl- und Gasförderung in Norwegen.[12] Eine weitere Forderung stellt die Beendigung der NATO-Mitgliedschaft des Landes dar.[13]

Bekannte Vorsitzende

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Commons: Sosialistisk Ungdom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Audun Hammer Hovda ny SU-leder. In: NRK. 25. Juni 2024, abgerufen am 8. November 2024 (norwegisch).
  2. Eirik Heggdal Evensen, Andrea Ånestad: Medlemsflukt hos FpU – Grønn Ungdom doblet medlemstall. In: NRK. 3. August 2021, abgerufen am 3. August 2021 (norwegisch).
  3. Trine S. Jansen: Arbeiderhistorie. Universitetsforlaget, Oslo 2011, S. 13 (norwegisch, nb.no).
  4. Trine S. Jansen: Arbeiderhistorie. Universitetsforlaget, Oslo 2011, S. 96 (norwegisch, nb.no).
  5. Trine S. Jansen: Arbeiderhistorie. Universitetsforlaget, Oslo 2011, S. 97–99 (norwegisch, nb.no).
  6. Trine S. Jansen: Arbeiderhistorie. Universitetsforlaget, Oslo 2011, S. 101 (norwegisch, nb.no).
  7. Utøyas historie (Memento vom 4. Februar 2021 im Internet Archive) In: utoya.no. (norwegisch)
  8. Sosialistisk sommerleir. Sosialistisk Ungdom, abgerufen am 5. April 2020 (norwegisch (Bokmål)).
  9. Olav Garvik: Sosialistisk Ungdom. In: Store norske leksikon. 7. November 2018 (snl.no [abgerufen am 5. April 2020]).
  10. Feminisme. Sosialistisk Ungdom, abgerufen am 5. April 2020 (norwegisch (Bokmål)).
  11. Antirasisme. Sosialistisk Ungdom, abgerufen am 5. April 2020 (norwegisch (Bokmål)).
  12. Klima og miljø. Sosialistisk Ungdom, abgerufen am 5. April 2020 (norwegisch (Bokmål)).
  13. NATO. In: Sosialistisk Ungdom. Abgerufen am 5. April 2020 (norwegisch (Bokmål)).
  14. Aksel Braanen Sterri: Paul Chaffey. In: Store norske leksikon. 25. Februar 2020 (snl.no [abgerufen am 5. April 2020]).
  15. Kunnskapsdepartementet: Tidligere statssekretær Lisbet Rugtvedt. 9. November 2006, abgerufen am 5. April 2020 (norwegisch).
  16. Kunnskapsdepartementet: Tidligere statssekretær Kyrre Lekve. 20. Oktober 2009, abgerufen am 5. April 2020 (norwegisch).