Spiel (Technik)

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Das Spiel ist der fertigungs- und anwendungsbedingte Bewegungsfreiraum, in dem sich ein mechanisches Bauteil während oder nach der Montage gegen ein anderes oder mit einem anderen Bauteil, der Baugruppe bzw. Funktionseinheit frei bewegen lässt. Bei Wälzlagern spricht man von Lagerluft im nicht verbauten Zustand und von Spiel im verbauten Zustand.[1]

Über die Fertigungstoleranz und Passung von Einzelteilen lässt sich das zu erwartende Spiel nach dem Zusammenbau vorhersagen.[2]

Eine Mutter lässt sich nur dann leicht auf eine Schraube drehen, wenn zwischen beiden Gewinden ein ausreichender Luftspalt vorhanden ist.[3]

Ein ausreichendes Spiel zwischen Türblatt und Zarge sowie Fußboden ist nötig, damit nicht der Verzug von Holzbauteilen bei Feuchte- und Temperaturänderungen zum Klemmen der Tür führt.[4]

Beim Einschieben eines Einbaukühlschranks in einen Küchenschrank braucht es ringsum ein geringes Spiel, damit er sich nicht verklemmt.[5]

Beim Fahrrad ist das Lagerspiel an Konuslagern so einzustellen, dass zwar leichtes Drehen möglich, aber gerade kein Wackeln der Bauelemente spürbar ist.[6]

Die Bewegungsfreiheit des Lenkrads eines Fahrzeugs, die gerade noch zu keiner Richtungsänderung der Räder führt, wird als Lenkradspiel bezeichnet. Bis zur Einführung von selbstnachstellenden Hydrostößeln, musste das Ventilspiel von Automotoren regelmäßig eingestellt werden.[7]

Konstruktive Anforderungen

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Ein großes Spiel bedeutet für die betroffenen Einzelteile meist Leichtgängigkeit, problemlose Montage, Vermeidung von Verspannungen, Unempfindlichkeit gegen Temperaturschwankungen und Verschmutzung, eventuell weniger Geräusche und vorhersehbareres Verhalten beim Betrieb, aber auch geringe Positionsgenauigkeit und oft größeren Verschleiß.[8] Es ist unter Umständen sinnvoll, die Toleranzen der Einzelteile so festzulegen, dass ein sehr geringes Spiel zwischen den Teilen oder sogar ein Pressmaß entsteht (Presssitz, Presspassung).

Einzelnachweise

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  1. Akademischer verein Hütte Berlin: "Hütte": T. A. Maschinenbau, Teil A. W. Ernst & sohn, 1954, S. 11 ff. (google.de [abgerufen am 2. August 2024]).
  2. Helmut Geupel: Konstruktionslehre: Methodisches Konstruieren für das praxisnahe Studium. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-61098-1, S. 71 ff. (google.de [abgerufen am 2. August 2024]).
  3. Gustav Niemann, Hans Winter, Bernd-Robert Höhn: Maschinenelemente: Band I Konstruktion und Berechnung von Verbindungen, Lagern, Wellen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-28446-9, S. 196 (google.de [abgerufen am 2. August 2024]).
  4. DIN EN 18101:2014-08, Türen, Türen für den Wohnungsbau, Türblattgrößen, Bandsitz und Schlosssitz-Gegenseitige Abhängigkeit der Maße
  5. Michael Habeck, Hans-W. Mayer: Das grosse Küchenhandbuch: Technik Planung Beratung Verkauf. Die Planung, 2003, ISBN 978-3-9803107-7-2, S. 8 ff. (google.de [abgerufen am 2. August 2024]).
  6. Ulf Hoffmann: Fahrradreparaturen: Grundausstattung - Garantie- oder Gewährleistungszeit - auf Fehlersuche - Rahmen, Gabel, Federung, Lenker, Sattel und Bremsen: Auch für E-Bikes geeignet. Stiftung Warentest, 2022, ISBN 978-3-7471-0557-3, S. 114 (google.de [abgerufen am 2. August 2024]).
  7. Fritz Michalczyk: Über den Einfluss der Spiele an den Bauteilen der Lenkung und der starren Vorderachse auf die Verkehrssicherheit von Kraftfahrzeugen. 1970 (google.de [abgerufen am 2. August 2024]).
  8. Bernd Klein: Bemaßung und Tolerierung von Kunststoffbauteilen: Maße und Abmaße – Form- und Lagetoleranzen – Tolerierungsprinzipien – Werkzeug und Prozess – Maßketten am Teil – Qualitätsfähigkeit sichern. expert verlag, 2020, ISBN 978-3-8169-8513-6, S. 185 ff. (google.de [abgerufen am 2. August 2024]).