Spitzeichen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Spitzeichen
Gemeinde Ködnitz
Koordinaten: 50° 4′ N, 11° 31′ OKoordinaten: 50° 4′ 17″ N, 11° 30′ 38″ O
Höhe: 505 m ü. NHN
Einwohner: 43 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95361
Vorwahl: 09221

Spitzeichen (oberfränkisch: Schbiz-ahgn[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ködnitz im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[3] Spitzeichen liegt in der Gemarkung Ködnitz.[4]

Das Dorf liegt auf dem Rangen, einem Höhenzug des Obermainischen Hügellandes. In der Nähe befindet sich ein Baum, der als Naturdenkmal geschützt ist. Im Süden wie im Westen grenzt der Kulmbacher Forst an. Bei Spitzeichen entspringt der Erlenbach, der in Richtung Westen fließt und eine Talmulde bildet. Das Gelände fällt südlich um mehr als 150 m steil ab. Eine Anliegerstraße führt in beiden Richtungen zur Kreisstraße KU 10 (0,6 km nördlich bzw. 0,5 km östlich), die nordwestlich nach Heinersreuth bzw. südöstlich nach Eichholz verläuft.[5]

Der Ort wurde 1349 als „zu der spiczen Eychen“ erstmals urkundlich erwähnt. Namensgebend war wohl eine Eiche mit dieser Eigenschaft.[6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Spitzeichen aus 5 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Dieses hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Das Kastenamt Kulmbach war Grundherr der 5 Sölden.[7]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Spitzeichen dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Tennach und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. 1818 wurde der Gemeindesitz nach Ködnitz verlegt und die Gemeinde dementsprechend umbenannt.[8][9]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 001809 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 53 29 46 38 38 40 31 37 25 43 43
Häuser[10] 6 6 6 6 6 6 10
Quelle [11] [8] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [1]

Spitzeichen ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes (Trebgast) gepfarrt.[7][18]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 314 (Digitalisat).
  2. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 201. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „schbidsāgn“.
  3. Gemeinde Ködnitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. August 2021.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 24. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 54.
  7. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 641.
  8. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 759f.
  9. Ködnitz > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  11. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 726.
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 896, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1068, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1017 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1064 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1098 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 950 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 698 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 161 (Digitalisat).