St. Franziskus (Mannheim)
St. Franziskus ist eine katholische Kirche im Mannheimer Stadtteil Waldhof. Die neuromanische Kirche wurde von 1905 bis 1907 nach den Plänen von Ludwig Maier errichtet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die neuzeitliche Besiedlung des heutigen Waldhof begann mit der Errichtung der Spiegelfabrik St. Gobain im Jahr 1853 auf Käfertaler Gemarkung. Das Unternehmen erstellte eine Arbeitersiedlung und 1861 die sogenannte Spiegelkirche, die unter dem Patronat Mariä Himmelfahrt stand. 1869 genehmigte das Erzbistum Freiburg für die Käfertaler Pfarrei einen Vikar, der eigens für Waldhof zuständig war, und 1876 wurde eine Kuratie eingerichtet. In der Folgezeit siedelten sich weitere Industriebetriebe in der Umgebung an, so dass die Bevölkerung rasant zunahm und Waldhof bald mehr Einwohner hatte, als die Muttergemeinde Käfertal.
1905 wurde der Grundstein für eine neue Kirche gelegt. Die Pläne hatte Ludwig Maier entworfen, während die Bauleitung der Architekt Christian Leonhard übernahm. Am 28. Mai 1908 wurde die Kirche von Erzbischof Thomas Nörber zu Ehren des Heiligen Franz von Assisi konsekriert. Bereits im Jahr darauf wurde dann auch eine selbständige Pfarrei eingerichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche bei einem Fliegerangriff beschädigt. Das Feuer, das Turm und Dach erfasste, konnte aber rechtzeitig gelöscht werden. Die erhalten gebliebene neuromanische Ausstattung und insbesondere die Ausmalung wurden dann allerdings bei einer großen Sanierung 1953/54 entfernt. 1954 wurden drei neue Glocken beschafft, im Jahr darauf drei weitere. 2002 schlossen sich die Gemeinden St. Franziskus, St. Lioba und St. Elisabeth zur Seelsorgeeinheit Mannheim-Waldhof-Gartenstadt zusammen.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Franziskus steht im Zentrum von Waldhof östlich der Riedbahn. Die dreischiffige Basilika hat ein Querhaus. Der Glockenturm steht an der Flanke des halbrund geschlossenen Chors. Die Kirche ist 39,10 Meter lang, im Langhaus 19,90 Meter und im Querschiff 27 Meter breit und 14 Meter hoch. Das Äußere ist geprägt von hellen Putzflächen, die mit rotem Sandstein gegliedert sind. An der Portal- und den beiden Querhausseiten befinden sich große Rundfenster mit Rosetten.
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Eingangsportal
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Giebel mit Kreuz und Rosette
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Glockenstuhl
Im Innenraum ist eine kassettierte Holzdecke angebracht. Der ursprünglich vorhandene Hochaltar wurde zunächst 1954 von seinem Säulenumbau befreit und dann 1970 ganz entfernt, als der Chorraum nach der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils umgestaltet wurde.
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 1981 von Winfried Albiez gebaute Orgel hat 33 Register. Das erste Manual dient als Koppelmanual.[1]
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- Koppeln: III/II, II/P, III/P
- Spielhilfen: 6-fache mech. Setzerkombination, Pleno, General ab, Zungen ab
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frieder Bellm, Reiner Albert, Günther Saltin (Hrsg.): 100 Jahre Arbeitergemeinde St. Franziskus Mannheim-Waldhof. Berlin 2007, ISBN 978-3-8258-0527-2.
- Sabine Bruss: Das Werk des Architekten Ludwig Maier (1848–1915). Kiel 1999, ISBN 3-933598-04-4.
- Andreas Schenk: Architekturführer Mannheim. Berlin 1999, ISBN 3-496-01201-3.
- Hans Huth: Die Kunstdenkmäler des Stadtkreises Mannheim II. München 1982, ISBN 3-422-00556-0.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Orgel der St.-Franziskuskirche Mannheim-Waldhof 1981 ( vom 17. Oktober 2012 im Internet Archive)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 49° 31′ 29,3″ N, 8° 29′ 1″ O