St. Hubertus (Niederlosheim)
Die Kirche St. Hubertus ist eine dem heiligen Hubertus, dem Schutzheiligen der Jagd, geweihte katholische Kirche im saarländischen Niederlosheim, einem Ortsteil der Gemeinde Losheim am See im Landkreis Merzig-Wadern. In der Denkmalliste des Saarlandes ist das Kirchengebäude als Einzeldenkmal aufgeführt.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche wurde im Jahr 1763 erbaut. In den Jahren 1955 bis 1957 erfolgten Wiederaufbau- und Erweiterungsmaßnahmen nach Plänen des Architekten Schulz (Hilbringen).[2]
Kirchengebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchengebäude ist gegliedert in ein vierachsiges Langhaus, gefolgt von einem Querhaus, an das sich wiederum ein dreiseitiger Chorraum mit geradem Abschluss anschließt. Daraus ergibt sich die Form eines lateinischen Kreuzes als Grundriss. An der Stelle, an der der südliche Querhausarm vom Langhaus abzweigt ist der Kirchturm in den sich daraus ergebenden Winkel gestellt. In den Querhausarmen befinden sich Emporen. Eine weitere Empore ist über dem Eingangsportal angebracht.
Glocken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Kirchturm hängt ein vierstimmiges Bronzeglockengeläut aus dem Jahr 1955, gegossen von der Saarlouiser Glockengießerei in Saarlouis-Fraulautern, die von Karl (III) Otto von der Glockengießerei Otto in Bremen-Hemelingen und dem Saarländer Alois Riewer 1953 gegründet worden war. Die Bronzeglocken haben folgende Schlagtönen: e′ – fis′ – gis′ – h′. Sie haben folgende Durchmesser: 1259 mm, 1121 mm, 999 mm, 874 mm. Das Geläut hat ein Gesamtgewicht von 3520 kg.[3][4]
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Orgel der Kirche wurde im Jahr 1956 von der Orgelbaufirma Weise (Plattling) erbaut.[5]
Im Jahr 1973 wurde das Positiv durch Orgelbaumeister Herbert Schmidt (Mersch/Luxemburg) von der hinteren Empore an die Südwand des Kirchenschiffes versetzt und außerdem die gesamte Orgel einer Reinigung unterzogen. Im Jahr 1977 behob Schmidt einen offenbar vorsätzlich verursachten Wasserschaden, der durch Einbringen von Flüssigkeit in die Pfeifenbohrungen der Prospektlade am Hauptgehäuse entstanden war.[5]
Das Instrument verfügt über 24 (25) Register, verteilt auf drei Manuale und ein Pedal. Die Spiel- und Registertraktur ist elektropneumatisch. Die Disposition lautet wie folgt:[5]
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- Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
- Spielhilfen: 2 freie Kombinationen, 2 freie automatische Pedalkombinationen (jeweils 1 für II und III), Tutti, Zungengeneralabsteller
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alois Thomas und Ulrich Craemer: Neue Bauten im Bistum Trier. Monographien des Bauwesens. Hrsg.: Abteilung „Bau und Kunst“ des Bischöflichen Generalvikariats Trier. Nr. 17. Stuttgart 1961.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Denkmalliste des Saarlandes: Teildenkmalliste Landkreis Merzig-Wadern (PDF-Datei; 367 KB)
- ↑ Informationen zur Kirche St. Hubertus Niederlosheim Auf: www.kunstlexikonsaar.de. Abgerufen am 15. März 2015
- ↑ Gerhard Reinhold: Otto Glocken – Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, hier insbes. 87 bis 95, 567.
- ↑ Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, hier insbes. 105 bis 112, 518, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
- ↑ a b c Orgel der Kirche St. Hubertus Niederlosheim Auf: organindex.de. Abgerufen am 15. März 2015
Koordinaten: 49° 30′ 5,8″ N, 6° 46′ 43″ O