Sankt Johann bei Herberstein
Sankt Johann bei Herberstein (Ehemalige Gemeinde) Ortschaft Katastralgemeinde Sankt Johann bei Herberstein | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Hartberg-Fürstenfeld (HF), Steiermark | |
Gerichtsbezirk | Fürstenfeld | |
Koordinaten | 47° 12′ 54″ N, 15° 49′ 2″ O | |
Höhe | 421 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 364 (1. Jän. 2024) | |
Gebäudestand | 134 (2001 | )|
Fläche d. KG | 2,82 km² | |
Postleitzahl | 8222 | |
Vorwahl | +43/3113 | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Gemeindekennziffer | 62266 | |
Ortschaftskennziffer | 15184 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 64212 | |
Zählsprengel/ -bezirk | St.Johann bei Herberstein (62266 003) | |
Lage der ehemaligen Gemeinde im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld | ||
Eigenständige Gemeinde bis Ende 2014 Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk |
Sankt Johann bei Herberstein ist eine ehemals selbständige Gemeinde mit 364 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2024[1]) im Gerichtsbezirk Fürstenfeld und im politischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld in der Steiermark (Österreich). Sie ist der einzige Ort an der mittleren Feistritz, der an beiden Ufern liegt. Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark wurde sie mit 1. Jänner 2015 mit den Gemeinden Kaibing, Blaindorf, Siegersdorf bei Herberstein und Hirnsdorf zusammengeschlossen.[2]
Die daraus entstandene Gemeinde trägt den neuen Namen Feistritztal. Grundlage dafür war ein gemeinsamer Antrag dieser Gemeinden.[3]
Die Grenzen der Bezirke Hartberg-Fürstenfeld und Weiz wurden so geändert, dass die neue Gemeinde vollständig im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld liegt.[4]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sankt Johann bei Herberstein liegt ca. 15 km südwestlich der Bezirkshauptstadt Hartberg und 42 km nordöstlich der Landeshauptstadt Graz. Der Ort wird von der Feistritz durchflossen und liegt am Ausgang des Feistritztales im oststeirischen Hügelland. Die Gemeinde umfasste 285 ha und wurde von 350 Menschen bewohnt.
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sankt Johann bei Herberstein bestand nur aus einer einzigen Katastralgemeinde und gleichnamigen Ortschaft.
Ehemalige Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stubenberg am See | Stubenberg am See | Stubenberg am See |
Siegersdorf bei Herberstein | Tiefenbach bei Kaindorf | |
Hirnsdorf | Hirnsdorf | Kaibing |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Johann bei Herberstein wurde vor etwa 860 Jahren erstmals urkundlich erwähnt. Mit der Entwicklung des Ortes stark verbunden, war im Mittelalter die Grundherrschaft des deutschen Ordens, die Familie Herberstein – mit der auch die Ortsbezeichnung verknüpft ist.
Bevölkerungsentwicklung der ehemaligen Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1869 | 1880 | 1890 | 1900 | 1910 | 1923 | 1934 | 1939 |
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Einwohner | 293 | 305 | 296 | 277 | 268 | 263 | 261 | 248 |
Jahr | 1951 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 | 2014 |
Einwohner | 248 | 254 | 285 | 305 | 291 | 350 | 381 | 380 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Ortsbild wird von der Feistritz geprägt. Der Fluss zwängt sich durch die Herbersteinklamm, die im Natura 2000 Schutzgebiet liegt. Er ist Lebensader für den Ort und Lebens-, Erlebens- und Erholungsbereich für die Einwohner und Gäste. Gleichzeitig trägt der Fluss durch das Elektrizitätswerk mit seiner Holzstreichwehr zur umweltfreundlichen Energiegewinnung bei. Die Feistritzinsel mit ihren Steinsofas und dem Flusslehrpfad lädt viele Besucher zum Genießen der Flusslandschaft und Verweilen ein.
- Katholische Pfarrkirche St. Johann bei Herberstein: Den markantesten Punkt des Ortes stellt die dem heiligen Johannes geweihte Ortspfarrkirche dar. Sie steht an der Stelle der ersten gemauerten Kirche im mittleren Feistritztal. Die heutige Kirche stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, wobei das Mauerwerk der bestehenden Kirche größtenteils weiter verwendet wurde. Im Jahre 1672 wurden die Kirche und das angrenzende Kloster geweiht, das 1654 von Mönchen des Augustinerordens bezogen worden war. Besonders erwähnenswert sind die Fresken von Johann Cyriak Hackhofer, die in der Sakristei zu bestaunen sind. An der Kirche befindet sich auch eine bedeutende Sammlung von eingemauerten Römersteinen. Das ehemalige Kloster beherbergt heute das Erholungs- und Bildungszentrum „Haus der Frauen“ der Diözese Graz-Seckau.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sankt Johann bei Herberstein liegt an der Landesstraße von Kaibing nach Stubenberg am See. Die Wechsel Straße B 54 von Hartberg nach Gleisdorf ist etwa zwei Kilometer entfernt. Die Süd Autobahn A 2 von Wien nach Graz ist über die Anschlussstelle Sinabelkirchen (150) in ca. 16 km zu erreichen.
Der Ort ist nicht an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Im Umkreis von zehn Kilometern befindet sich kein Bahnhof.
Der Flughafen Graz ist ca. 45 km entfernt.
Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In 14 Betrieben werden rund 60 Arbeitsplätze angeboten. Durch die Vielfalt der Betriebe ergibt sich ein breites Angebot von Handwerk-, Handels-, Dienstleistungs- und Tourismusbetrieben.
Einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Landschaft leisten vier Vollerwerbsbauern (zwei Weinbauern, ein Biobauer und ein Tierhaltungsbetrieb) sowie mehrere Nebenerwerbslandwirte.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Sankt Johann bei Herberstein gibt es eine Volksschule, die auch von den umliegenden Orten genutzt wird. Für die Erwachsenenbildung ist das Bildungs- und Erholungshaus „Haus der Frauen“ sehr aktiv, das im Pfarrhof untergebracht ist.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das kulturelle und gesellschaftliche Zusammenleben im Ort wird wesentlich von den vielen Vereine und Institutionen geprägt (Freiwillige Feuerwehr, Blasmusik, ÖKB, Freizeitclub, Tennisclub, Kinderfreunde, Seniorenbund, Singkreis usw.). Der Jugend wird durch die Vielfalt der Vereine die Möglichkeit geboten, die Freizeit sinnvoll zu nutzen und sich in das Ortsleben einzubinden.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ort und auch in der Feistritz stehen zahlreiche Kneipp-Plätze zur Verfügung. Von der Pfarrkirche bis zu den Heiliges-Grab-Kapellen besteht ein Wanderweg, der auf einem Aussichtspunkt endet. Weitere Wanderwege führen zum Aussichtspunkt „Kranzerl“ mit Blick auf Schloss Herberstein, zur Geierwand mit Blick auf den Stubenbergsee und zum Kulm.
Ehemalige Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die letzten Gemeinderatswahlen brachten die folgenden Ergebnisse:
Partei | 2010 | 2005 | 2000 | 1995 | 1990 | ||||||||||
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Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | |
ÖVP | 146 | 59,59 | 6 | 138 | 63 | 6 | 133 | 61 | 6 | 111 | 51 | 5 | 128 | 60 | 6 |
SPÖ | 46 | 18,78 | 1 | 55 | 25 | 2 | 48 | 22 | 2 | 44 | 20 | 2 | 46 | 22 | 2 |
Die Grünen St. Johann | 53 | 21,63 | 2 | 25 | 11 | 1 | |||||||||
Liste Sankt Johann | 38 | 17 | 1 | 62 | 29 | 2 | 39 | 18 | 1 | ||||||
Wahlbeteiligung | 88,15 % | 82 % | 83 % | 90 % | 98 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bürgermeisterin war bis Ende 2014 Iris Klammler (ÖVP).
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2002: Waltraud Klasnic (* 1945), Landeshauptmann der Steiermark 1996–2005[5]
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Purkarthofer (1934–2005), Historiker, Archivar und Heraldiker
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
- ↑ Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 19. Dezember 2013 über die Vereinigung der Gemeinden Blaindorf, Kaibing, Sankt Johann bei Herberstein und Siegersdorf bei Herberstein, alle politischer Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, und der Gemeinde Hirnsdorf, politischer Bezirk Weiz. Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 26. Juni 2014. Nr. 73, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 1.
- ↑ Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 10. Juli 2014, mit der die Steiermärkische Bezirkshauptmannschaftenverordnung geändert wird. Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 10. September 2014. Nr. 99 Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x.
- ↑ Internet für 62 Mädchen und Burschen. In: kommunikation.steiermark.at. Abgerufen am 6. April 2021.