Dorfkirche Kietz
Die evangelische Dorfkirche Kietz ist eine neoromanische Kreuzkirche aus den 1890er Jahren in Kietz, einem Ortsteil der Gemeinde Lenzerwische im Landkreis Prignitz im Land Brandenburg. Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Prignitz der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ringstraße führt parallel zur Elbe von nordwestlicher Richtung in südöstlicher Richtung durch den Ort. Die Kirche steht nördlich dieser Straße auf einer Erhebung, die nicht eingefriedet ist.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg berichtet in seinem Infobrief von Oktober 2019 davon, dass ein erster Sakralbau durch ein Elbehochwasser zerstört wurde. Die Kirchengemeinde errichtete daraufhin im Jahr 1703 eine Fachwerkkirche, die jedoch durch einen Blitzschlag vernichtet wurde. Um eine erneute Zerstörung durch ein Hochwasser zu vermeiden, erfolgte der Bau des aus Mauersteinen errichteten heutigen Bauwerks in den Jahren 1892 bis 1894 auf einer dafür aufgeschütteten Warft.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Deutschen Teilung befand sich die Kirche im Sperrgebiet und durfte nicht mehr betreten werden. Die Kirchengemeinde musste daher zusehen, wie das Bauwerk nach und nach verfiel. Nach der Wende war die Kirche nur noch eine Ruine, die bauaufsichtlich wegen Einsturzgefahr gesperrt werden musste. Nachdem das Dach undicht geworden war, drang Wasser in das Gebäude ein; der Hausschwamm hatte sich ausgebreitet. Nachdem bereits über einen Abriss nachgedacht wurde, gründete sich 1999 ein Förderverein, der das Bauwerk nach und nach bis 2012 sanierte. Dabei konnten die bauzeitlichen Wandmalereien freigelegt, Altar und Kanzel restauriert werden. Die Kirche wird im 21. Jahrhundert neben dem Gottesdienst für zahlreiche kulturelle Veranstaltungen genutzt. 2019 konnte das 1999 notgesicherte Dach abschließend saniert werden.[1]
Baubeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das kreuzförmige Bauwerk entstand im Wesentlichen aus rötlichem Mauerstein und ist im Osten mit einer polygonalen Apsis abgeschlossen. In den Querschiffsarmen befinden sich Emporen, die zu einer früheren Zeit als Patronatslogen genutzt wurden.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Altarretabel stammt aus der barocken Vorgängerkirche und entstand im Jahr 1706. Es zeigt im mit Akanthus verzierten Altarblatt die Kreuzigung Christi. Die Kanzel entstand vermutlich zur selben Zeit. Sie ist mit reichem barockem Ornament verziert; der Kanzelkorb wird von Moses getragen. Der Patronatsstuhl besitzt eine bemalte Rückwand mit spiralförmigen Säulen, einer geschnitzten Bekrönung und dem Wappen derer von Wenckstern. Ein Epitaph erinnert an den 1553 verstorbenen Bartholomäus von Wenckstern. Es zeigt die Halbfigur des Verstorbenen in einem Relief zwischen einem säulenartigen Aufbau; im Mittelgiebel den Gottvater.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Dehio (Bearb. Gerhard Vinken u. a.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09160765 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Dorfkirche des Monats Oktober 2019 – Kietz (PR), Infobrief 10 / 19 – 1. Oktober 2019, S. 4.
Koordinaten: 53° 4′ 15,8″ N, 11° 19′ 57,4″ O
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