St. John Richardson Liddell
St. John Richardson Liddell (* 6. September 1815 in Wilkinson County; † 14. Februar 1870 in New Orleans, Louisiana) war ein Farmer aus Louisiana, der als General (Brigadier general) im konföderierten Heer während des amerikanischen Bürgerkriegs diente. Er war ein Befürworter der Sklavenemanzipation hinsichtlich deren militärischem Nutzen und wurde 1870 von einem ehemaligen konföderierten Offizier ermordet.
Frühe Jahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liddell wurde in der Nähe von Woodville, Mississippi in eine reiche Pflanzerfamilie geboren. Sein Vater besaß eine Plantage. Er ging zusammen mit Jefferson Davis zur Schule, der später einmal Regierungschef der Konföderierten Staaten werden sollte. Liddell besuchte die United States Military Academy in der Zeit von 1834 bis 1835, brach die Ausbildung aber vor dem Examen ab. Liddell zog ins Catahoula Parish, Louisiana und gründete seine eigene Plantage: "Llanada," nahe Harrisonburg, Louisiana. Hier begann in den 1850ern eine jahrelange Feindschaft mit Charles Jones, die später in seinem Tod enden sollte.
Bürgerkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Westlicher Kriegsschauplatz: 1861–63
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Louisiana die USA verließ, schloss Liddell sich der Konföderierten Armee an und erhielt ein Kommando. Er begann als Stabsoffizier seines Freundes William J. Hardee und Albert Sidney Johnston. Später kommandierte er die Arkansas Brigade in Patrick Cleburnes Division der Army of Tennessee (zwischen 1862 und 1863). In dieser Funktion nahm er an den Schlachten von Perryville und Stones River teil. In Stones River verlor er seinen sechzehnjährigen Sohn Willie Liddell, der in der Schlacht fiel.
Liddell kommandierte eine Division in der Chickamauga 1863. Er lehnte eine Beförderung zum Generalmajor ab, um näher bei seiner Plantage sein zu können, die von Jayhawkers bedroht wurde. Liddell wurde von General Braxton Bragg, einem ehemaligen Klassenkameraden in West Point, bedrängt, Stabschef zu werden und General W.W. Mackall abzulösen. Liddell lehnte ab.
Trans-Mississippi Kriegsschauplatz: 1863–65
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liddell bat Präsident Davis, den Distrikt des nordöstlichen Louisiana befehligen zu dürfen. Dies wurde genehmigt und so kommandierte er diesen Bereich während der sogenannten Red River Campaign 1864. Bei der Schlacht von Mobile kommandierte er die Infanterie bis zur Kapitulation 1865. Während seines letzten Kommandos nahmen Liddell und Edward Canby an der Schlacht von Fort Blakely teil. Hier wurde er gefangen genommen. Canby setzte sich für Liddell ein und erreichte später eine Haftverschonung bei der Bundesregierung.
Liddell zur Sklaverei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liddell schrieb im Dezember 1864 an Edward Sparrow, einen Senator aus Louisiana und teilte ihm seinen Eindruck mit, dass sich der Kriegsverlauf ungünstig für die CSA entwickelte. Er forderte die Emanzipation der Sklaven, um das konföderierte Heer aufzustocken. Senator Sparrow zeigte das Schreiben General Robert E. Lee, der den Gedanken Liddells zustimmte.
Das Leben nach dem Krieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1866 schrieb er seine Memoiren. In diesen rechnete er kritisch mit der konföderierten Heeresführung, mit konföderierten Offizieren und Politikern einschließlich Davis und Bragg ab. Vollständig abschließen konnte er die Memoiren nicht mehr, da er ermordet wurde.
Liddell wurde 1870 von Col. Charles Jones ermordet. Ursache war ein jahrzehntealter Konflikt über Landbesitz. Jones hatte eine Bande von Mördern engagiert, die auch Familienmitglieder und Freunde von Liddell ermordeten.
Das St. John Richardson Liddell Chapter #271 des Militärordens Military Order of the Stars & Bars in Bay Minette, Alabama wurde nach ihm benannt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andrews, C. C. History of the Campaign of Mobile. New York, 1867.
- Anonymous. "The Jones-Liddell Feud." Unpublished Manuscript. Catahoula Parish Court House, Harrisonburg, La.
- Booth, Andrew B. Records of Louisiana Confederate Soldiers and Louisiana Confederate Commands. 3 New Orleans, 1920.
- Busbice, Roger L. "Catahoula Parish Rebel, Gen. St. John R. Liddell," North Louisiana History 15 (Winter 1984), Seiten. 49–52
- Connelly, Thomas L. Autumn of Glory: The Army of Tennessee, 1862-185. Baton Rouge, 1971.
- Hughes Jr., Nathaniel C., and Liddell, St. John R., Liddell's Record, Louisiana State University Press, 1997, ISBN 978-0-8071-2218-1.
- Johnson, Ludwell H. Red River Campaign. Baltimore, 1958.
- Kane, Harnett T. The Bayous of Louisiana. New York, 1943.
- Lanza, Michael L. "The Jones-Liddell Feud." Red River Valley Historical Review II (Winter, 1975), 467ff.
- Maury, Dabney H. Recollections of a Virginian. New York, 1894.
- Richardson, Frank L. "The War as I Saw It, 1861–1865". Louisiana Historical Quarterly, VI (Januar, April, 1923), 86–106, 223ff.
- Roland, Charles P. Albert Sidney Johnston: Soldier of Three Republics. Austin, 1964.
- U.S. Government. War of the Rebellion: A Compilation of the Official Records of the Union and Confederate Armies. 128 Washington, D.C., 1880–1901.
- Winters, John D. The Civil War in Louisiana. Baton Rouge, 1963.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Liddell, St. John Richardson |
KURZBESCHREIBUNG | General der Konföderierten Staaten |
GEBURTSDATUM | 6. September 1815 |
GEBURTSORT | Wilkinson County |
STERBEDATUM | 14. Februar 1870 |
STERBEORT | New Orleans, Louisiana |