St. Josefs-Hospital Cloppenburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
St. Josefs-Hospital Cloppenburg
Trägerschaft Schwester-Euthymia-

Stiftung

Anschrift Krankenhausstr. 13

49661 Cloppenburg

Bundesland Niedersachsen
Staat Deutschland
Funktionen Grundversorgung

Lehrkrankenhaus

Betten 252
Mitarbeitende 850
Gründung 1863
Website https://www.josefs

hospital-cloppenburg.de

Das St. Josefs-Hospital Cloppenburg ist eine Einrichtung der kirchlichen Stiftung Schwester Euthymia und dient der Grundversorgung mehrerer Landkreise. Das akademische Lehrkrankenhaus in Cloppenburg in Niedersachsen entwickelte sich zu einem Gesundheitszentrum mit zahlreichen Medizinischen Kliniken und Kompetenzzentren.[1]

Das Gründungsdatum der „Heilanstalt“ war der 2. Dezember 1863, denn damals bezogen drei Schwestern vom Orden des heiligen Franziskus in Münster das neue Cloppenburger Krankenhaus.[2] Das Bischöfliche Offizialat Vechta genehmigte 1865 die Satzung des Hospitals mit dem damaligen Namen „St. Josefs-Stift“.

Es folgten schwierige und bewegte Zeiten mit vielen räumlichen Erweiterungen und einem ständigen Personalzuwachs, weil das Krankenhaus immer stärkere Akzeptanz bei der Bevölkerung fand. Im Ersten Weltkrieg war das Hospital ein Lazarett der Wehrmacht. Danach wuchs das Hospital weiter und 1935 gab es schon 1.474 Patienten. Im Zweiten Weltkrieg starben durch einen Bombenangriff mehrere Patienten und eine Ordensschwester.

Wegen des stark gestiegenen Bedarfs an Krankenhausbetten wurden in der Nachkriegszeit zahlreiche Baumaßnahmen umgesetzt. Dazu gehörten 1950 drei neue Stationen mit je 36 Betten, eine neue Kinder- und Säuglingsstation sowie ein neuer Behandlungstrakt für Röntgenuntersuchungen und für chirurgische und gynäkologische Operationen. In den Jahren 1962 und 1963 entstanden ein Personalwohnheim sowie ein Schwesternwohnheim. Seit 1981 ist die Krankenhauskapelle der geistig-religiöse Mittelpunkt des Hospitals. Auch in den folgenden Jahrzehnten musste das Krankenhaus wegen steigender Patientenzahlen erheblich erweitert werden.

Zu Beginn der 2020er Jahre gründete die Krankenhausleitung eine gemeinnützige GmbH und schloss das Hospital der Stiftung Schwester Euthymia[3] an. Im Jubiläumsjahr 2023 wurde das 160-jährige Bestehen des St. Josefs-Hospitals Cloppenburg gefeiert.[4]

In der Gegenwart bietet das Krankenhaus mit 252 Betten[5] in 13 Stationen eine gehobene Grund- und Regelversorgung für die Bevölkerung vor allem im nördlichen Oldenburger Münsterland. Jährlich werden rund 11.000 Patienten stationär und ca. 24.000 ambulant von über 80 Ärzten und knapp 300 Pflegekräften behandelt (Stand: 2022).

Das St. Josefs-Hospital Cloppenburg umfasst die nachfolgend aufgeführten Medizinischen Kliniken und Kompetenzzentren (Stand: Dezember 2024):

Medizinische Kliniken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die hier aufgelisteten 17 Kliniken[6] sind die Fachrichtungen des St. Josefs-Hospital Cloppenburg (Stand: Dezember 2024).

Kompetenzzentren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den folgenden sieben Kompetenzzentren[7] des St. Josefs-Hospital Cloppenburg arbeiten die ärztlichen Spezialisten in bestimmten Aufgabenbereichen zusammen (Stand: Dezember 2024).

Sonderleistungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den besonderen Eigenschaften vom St. Josefs-Hospital Cloppenburg gehört der Einsatz von Hightech seit Januar 2024. Vor allem ermöglicht ein Roboter in der Klinik für Orthopädie & Unfallchirurgie die passgenaue Implementierung von Prothesen im Knie. Dabei ersetzt die Hightech nicht den Operateur, sondern unterstützt ihn nur ganz erheblich. Dadurch werden Fehleinstellungen von weniger als einem Millimeter verhindert, damit die allermeisten Patienten nach der Operation beschwerdefrei leben.[8]

Um die Anspannungen oder Ängste bei größeren Eingriffen zu verringern, wurden gute Erfahrungen mit Beruhigungsvideos gemacht. Vor allem bei Operationen der Hüfte oder des Knies wird den Patienten eine Videobrille zur Stressreduktion angeboten. Statt der Vollnarkosen können dadurch öfters Teilnarkosen eingesetzt und weniger zusätzliche Medikamente verwendet werden.

Das Krankenhaus in Cloppenburg besitzt wie auch das St. Franziskus-Hospital Lohne ein Bildungszentrum für Nachwuchskräfte. An diesen Standorten starten jährlich insgesamt 120 junge Erwachsene ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann. Außerdem gibt es jährlich 20 Auszubildende für die Assistenz in der Operationstechnik und der Anästhesie.[9]

Genauso wie das St. Marienhospital Vechta ist das St. Josefs-Hospital ein akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover. Eine qualifizierte Kommission führt die Abschlussprüfungen der Kandidaten alljährlich in Cloppenburg durch.[10]

Als besonderen Service bietet die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe zwei Familienzimmer, damit die Väter und Geschwister mehr Zeit im Krankenhaus mit den Müttern und den Neugeborenen verbringen können. Auf Wunsch werden in der Babygalerie die von einer Babyfotografin gemachten Fotos der kürzlich geborenen Jungen und Mädchen veröffentlicht.[11] Hinzugefügt sind die Vornamen sowie die Informationen zum Geburtstag mit Uhrzeit, zum Gewicht und zur Größe.

Schutzschirmverfahren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie zahlreiche andere deutsche Krankenhäuser ist auch das St. Josefs-Hospital Cloppenburg in eine finanzielle Krise geraten und musste im Herbst 2024 Insolvenz anmelden.[12]

Um die Existenz des Krankenhauses zu sichern und um den Krankenhausbetrieb im vollen Umfang zu erhalten, wurde am 18.11.2024 ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet.[13] Dadurch soll das Krankenhaus auf ein stabiles wirtschaftliches Fundament gestellt werden, um wichtige Sanierungsmaßnahmen zu ermöglichen.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Daniel Meier: Herzlich willkommen. In: St. Josefs-Hospital Cloppenburg. 2024, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  2. Daniel Meier: Geschichte. In: St. Josefs-Hospital Cloppenburg. 2024, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  3. Carsten Giehoff: Schwester Euthymia Stiftung. In: Stiftung Schwester Euthymia. 2024, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  4. Redaktion der NWZ: Cloppenburger Krankenhaus besteht seit 160 Jahren. In: Nordwest-Zeitung. 4. Dezember 2023, abgerufen am 16. Dezember 2024.
  5. Karsten Brucker: St. Josefs-Hospital Cloppenburg. In: Techniker-Krankenkasse. 7. November 2023, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  6. Franz Antwerpes u.a.: Definition Klinik. In: Flexikon Doccheck. 2024, abgerufen am 7. Dezember 2024.
  7. Harald Clade: Begriffliche Klarstellung: Wann ein „Zentrum“ ein Zentrum ist. In: Deutsches Ärzteblatt-Archiv. 2012, abgerufen am 7. Dezember 2024.
  8. Carsten Giehoff: Hightech im Cloppenburger St. Josefs-Hospital. In: Stiftung Schwester Euthymia. 2024, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  9. Wilfried Schlotmann: Ausbildung. In: St. Josefs-Hospital Cloppenburg. 2024, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  10. Daniel Meier: Prüfungen erfolgreich bestanden. In: Presseabteilung vom St. Josefs-Hospital Cloppenburg. 2024, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  11. Elisabeth-Annette Treichel: Babygalerie Cloppenburg. In: Babygalerie24. 2024, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  12. Oliver Hermes: Cloppenburger Krankenhaus im Insolvenzverfahren. In: Münsterländische Tageszeitung. 20. November 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024.
  13. Daniel Meier: FAQ zum Schutzschirmverfahren. In: St. Josefs-Hospital Cloppenburg. 2024, abgerufen am 15. Dezember 2024.