St.-Louis-Enzephalitis
Klassifikation nach ICD-10 | |
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A83.3 | St.-Louis-Enzephalitis |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die St.-Louis-Enzephalitis, auch Encephalitis St. Louis, ist eine der häufigsten durch Arboviren ausgelöste Erkrankung Nordamerikas und ist auch von reisemedizinischer Bedeutung.
Erreger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St.-Louis-Enzephalitis-Virus | ||||||||||||||||||||
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SLE-Virus in der Speicheldrüse eines Moskito | ||||||||||||||||||||
Systematik | ||||||||||||||||||||
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Taxonomische Merkmale | ||||||||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||||||
Saint Louis encephalitis virus | ||||||||||||||||||||
Kurzbezeichnung | ||||||||||||||||||||
SLEV | ||||||||||||||||||||
Links | ||||||||||||||||||||
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Die St.-Louis-Enzephalitis wird durch das St.-Louis-Enzephalitis-Virus (englisch Saint Louis encephalitis virus, SLEV; Spezies Orthoflavivirus louisense) ausgelöst. Das behüllte, einzelsträngige RNA-Virus mit positiver Polarität gehört zur Familie Flaviviridae (Flaviviren).[3][4]
Übertragung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Virus wird durch Stechmücken übertragen (Gattung Culex und Spezies Stegomyia albopicta). Während einer Blutmahlzeit an einem infizierten Tier nehmen die Stechmücken das Virus auf und können es zu einem späteren Zeitpunkt durch erneuten Stich auf Menschen oder Tiere übertragen. Tierisches Reservoir sind Vögel und Fledermäuse. Der Mensch ist nur ein Fehlwirt, eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Endemiegebiete in den USA sind das Ohio-Mississippi-Becken, Texas, Florida, Colorado sowie Kalifornien, außerdem Jamaika. Das Virus ist auch in Kanada, in Mittel- und Südamerika endemisch, hat aber dort wohl keine Epidemien ausgelöst. Die Übertragung erfolgt, dem Lebenszyklus der Stechmücken entsprechend, am häufigsten zwischen Juli und Oktober.
Klinik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erkrankung verläuft in den meisten Fällen inapparent und ohne Folgen. Bei 1–5 % der Infizierten kommt es jedoch nach einer Inkubationszeit von wenigen Tagen zu plötzlich einsetzendem hohem Fieber, begleitet von Kopf- und Gliederschmerzen, Lichtscheu und Schwindel. Insbesondere bei älteren Menschen können im Anschluss neurologische Symptome auftreten: Meningitis oder Enzephalitis. Die Rekonvaleszenz kann Wochen und Monate dauern, möglich sind auch bleibende neurologische Ausfälle, z. B. Gang- und Sprachstörungen. Die Letalität kann bis zu 20 % betragen.
Therapie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine spezifische Therapie oder eine Impfung gibt es nicht. Für Reisende in Endemiegebiete empfiehlt sich daher als Vorbeugung ein Schutz vor Mückenstichen: Repellentien, Moskitonetze, helle, lange Kleidung, Vermeidung von Außenaufenthalten während und nach der Dämmerung.
Meldepflicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland ist der direkte oder indirekte Nachweis der Erregergruppe Arboviren namentlich meldepflichtig nach § 7 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG), soweit der Nachweis auf eine akute Infektion hinweist (§ 7 Abs. 1 Satz 1 Nummer 50a IfSG: „Zika-Virus und sonstige Arboviren“), im Regelfall für die Leitung des untersuchenden Labors (siehe § 8 IfSG).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- E. Mylonakis: St. Louis Encephalitis www.emedicine.com, Version vom 26. Juni 2006
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d ICTV: ICTV Taxonomy history: Yellow fever virus, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
- ↑ ICTV Master Species List 2018b.v2. MSL #34, März 2019
- ↑ ICTV: Taxonomy Browser.
- ↑ ICTV: Virus Metadata Resource (VMR).