St. Petersburgische Zeitung
Die St. Petersburgische Zeitung, ab 1852 St. Petersburger Zeitung, war eine deutschsprachige Zeitung aus Sankt Petersburg, die von 1727 bis 1915 im Russischen Kaiserreich erschien.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die St. Petersburgische Zeitung ist die älteste deutschsprachige Auslandszeitung sowie die älteste Zeitung Sankt Petersburgs und zweitälteste Zeitung ganz Russlands, die nahezu gleichzeitig mit den ersten russischen Zeitungen im Jahre 1729 entstand.[2] Sie erschien zunächst als Wochenzeitung und ab 1831 als Tageszeitung. Bis 1874 war sie im Besitz der Russischen Akademie der Wissenschaften. Danach ging sie an das Ministerium für Volksbildung über. Neben der Rigaschen Rundschau zählte die St. Petersburger Zeitung zu den zwei wichtigsten deutschsprachigen Zeitungen in Russland, beispielsweise auch für Wolgadeutsche, Krimdeutsche und Sibiriendeutsche.[3] Ein weiteres Konkurrenzblatt im späten 19. Jahrhundert war der Sankt Petersburger Herold.
Unter der Redaktion des Hofrates Friedrich Clemens Meyer von Waldeck (1852–1874) erhielt die Zeitung einen modernen Zuschnitt. 1878 wurde die St. Petersburger Zeitung an den deutschbaltischen Journalisten Paul von Kügelgen (1843–1904) verpachtet. Dieser legte sie mit der Nordischen Presse zusammen. Nach seinem Tod führten seine Kinder Paul Siegwart von Kügelgen (1875–1952) und Karl Konrad Emil von Kügelgen (1876–1945) das Blatt fort.
Im Zuge des Ersten Weltkrieges wurden im Russischen Kaiserreich 1915 alle deutschsprachigen Zeitungen verboten. Damit endete auch die 188-jährige Geschichte der St. Petersburger Zeitung.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carola L. Gottzmann, Petra Hörner: Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs. De Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-019338-1, S. 26.
- Carl Eichhorn: Die Geschichte der „St. Petersburger Zeitung“, 1727-1902. Zum Tage der Feier des 175-jährigen Bestehens der Zeitung, dem 3. Januar 1902. Buchdruckerei der St. Petersburger Zeitung (A. Laschinsky), Sankt Petersburg 1902 (archive.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Digitalisate der Jahrgänge 1728 bis 1843 auf difmoe.eu
- Digitalisate der Beilage Intelligenzblatt der St. Petersburgischen Zeitung (1804–1842) auf difmoe.eu
- St. Petersburger Zeitung Zeitschriftendatenbank
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Geschichte der "St. Petersburger Zeitung," 1727–1902: Zum Tage der Feier des 175-jährigen Bestehens der Zeitung, dem 3. Januar 1902, verfasst; von Carl Eichhorn; Buchdruckerei der St.Petersburger Zeitung (A. Laschinsky), 1902; Belegexemplar: New York Public Library; Digitalisat
- ↑ Press-Guide.com: Christina Stelzer: Die St. Petersburgische: Zeitung mit Geschichte
- ↑ Susanne Janssen: Vom Zarenreich in den amerikanischen Westen: Deutsche in Russland und Russlanddeutsche in den USA (1871-1928): die politische, sozio-ökonomische und kulturelle Adaption einer ethnischen Gruppe im Kontext zweier Staaten. LIT Verlag Münster, 1997, S. 37.
- ↑ Auswahl Verbot deutschsprachiger Zeitungen 1915 ( des vom 28. Oktober 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Univ. Heidelberg, abgerufen am 27. Mai 2017.