Stadthann
Ein Stadthann (ungarisch városkapitány,[1] rumänisch vilic)[2] war in der siebenbürgischen Ständeordnung die Bezeichnung für einen von jeweils zwei Oberbeamten der Sieben Stühle, dem historischen Gebiet auf dem Königsboden in Siebenbürgen. Der erste Oberbeamte trug jeweils den Titel Königsrichter (in einigen Orten auch Stadtrichter oder Burgermeister) und der zweite gewöhnlich Stuhlsrichter (in Bistritz Districtrichter und in Kronstadt Stadthann). Ihnen standen in der Regel einige Senatoren zur Seite, die gewöhnlich noch Nebenämter wie das Inspectorat von Dörfern, die Polizeidirection oder das Stadthannenamt bekleideten. Die unter dieser Gerichtsbarkeit stehenden Marktflecken und Dörfer hatten ihre eigenen Nachbarschaftsrichter (Hannen oder Dschudje) und Geschworenen.[3]
Der Begriff Stadthann wurde nicht nur in Kronstadt benutzt,[4] sondern war auch zum Beispiel in Hermannstadt[5], in Mediasch,[6] in Schäßburg[7] oder in Mühlbach[8] gebräuchlich.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ A brassai németek és szászok. ( des vom 9. Juli 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abschnitt: Brassó Védereje. In: Universität der Wissenschaften Szeged, Klebelsberg Bibliothek.
- ↑ Mária Pakucs Willcocks: ‘Borrowed Neighbors’ in Sixteenth Century Sibiu (Hermannstadt). Attitudes and Discourses. ( des vom 27. März 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Ionela Bãluțã, Constanțþa Vintilã-Ghițulescu, Mihai Răzvan Ungureanu: Social Behaviour and Family Strategies in the Balkans (16th – 20th Centuries). New Europe College Bucarest, 2006, S. 347.
- ↑ Joseph Leonhard: Lehrbuch zur Beförderung der Kenntniss von Siebenbürgen. Barth, 1818, S. 3, 4
- ↑ Georg Michael Gottlieb von Herrmann: Die Grundverfassungen der Sachsen in Siebenbürgen und ihre Schicksale. Thierry, 1839, S. 196.
- ↑ Magistrate of the Municipality and District (Stuhl) Sibiu, 1754-1877. In: Jewish Bukowina and Transylvania.
- ↑ Verhandlungs-Protokolle des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde seit der ersten Gründung desselben. Closius, 1846, S. 1.
- ↑ Christoph Rösler, Christoph Rösler: Gemeinnützige Blätter zur Belehrung und Unterhaltung; als gleichzeitige Begleiter der vereinigten Ofner und Pester Zeitung., 1842, S. 189.
- ↑ Lucas Joseph Marienburg: Geographie des Großfürstenthums Siebenbürgen. Hochmeister, 1813, S. 277.