Stadtkern (Marl)
Stadtkern Stadt Marl
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Koordinaten: | 51° 39′ N, 7° 6′ O |
Fläche: | 2,15 km²[1] |
Einwohner: | 9757 (31. Dez. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 4.544 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 45770 |
Lage des Stadtteils innerhalb von Marl; die Karte zeigt den eigentlichen, etwas kleineren Stadtteil, die Daten der Box stehen für die stat. Bezirke
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Mit Stadtkern wird in Marl, Kreis Recklinghausen, Nordrhein-Westfalen, das zwischen den späteren 1960ern und den 1980ern neu entstandene Zentrum der Stadt zwischen Alt-Marl im Südwesten, Brassert im Nordwesten sowie Drewer in Norden und Osten bezeichnet. Es liegt südöstlich der geographischen Mitte der Stadt und grenzt nach Süden ans ländliche Steinernkreuz.
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die nach Südwesten verlaufende Eisenbahnlinie in Richtung Buer teilt den Stadtteil in eine Nordwesthälfte auf altem Marler Boden und eine Südosthälfte, die größtenteils auf früherem Drewerer Gebiet steht. Senkrecht dazu teilen Hervester Straße und Willy-Brandt-Allee den Stadtteil, sodass es aus vier Vierteln besteht.
Im Norden steht die Stadtmitte mit Rathaus, Marler Stern und Amtsgericht, im Westen das Theaterviertel mit dem Theater im Norden und dem Bauturm (Stadthaus 3) im Westen, im Süden das Kreuzviertel mit den Hügelhäusern und der Willy-Brandt-Schule, im Osten das dreieckige Planetenviertel, in dessen heutigem Gebiet früher der für frühere Bauerschaft und heutigen Wohnstadtteil namensgebende Hof Drever stand.
Der statistische Bezirk Stadtkern-Mitte geht etwas über die neue Stadtmitte hinaus und enthält auch den Alten Friedhof Brassert und ältere Brasserter Häuserzeilen um diesen herum sowie das Gebiet des Albert-Schweitzer-Gymnasiums am Ort des früheren Haus Loe und die Südseite der Gaußstraße im eigentlichen Drewer. Allerdings befinden sich im Teil, der historisch zu Brassert gehört, mit Grimme-Institut, Kulturzentrum Marshall 66 und dem Hans-Böckler-Berufskolleg auch Bauten, die zusammen mit dem neuen Stadtkern entstanden sind.
Folgende Flächen[1] und Einwohnerzahlen (zum 31. Dezember 2020)[2]:
- Stadtkern-Mitte; bis Eduard-Weitzsch-Weg und Hagenstraße insgesamt 0,45 km²;[3] statistisch 0,957 km²; 2668 EW
- Theaterviertel; 0,438 km²[4]; 3388 EW
- Kreuzviertel; 0,534 km²; 1750 EW
- Planetenviertel; 0,218 km²; 1951 EW
Im engeren Sinne hat der Stadtkern eine Fläche von 1,64 km², mit den Anteilen an Drewer und Brassert sind es ein Drittel mehr. Obwohl die statistischen Bezirke Parkanlagen, Schulen und den Brasserter Friedhof mitzählen, ergeben sie im Durchschnitt eine stolze Einwohnerdichte von über 4500 Einwohnern pro Quadratkilometer, wobei das Planetenviertel auf fast 9000 kommt.
Siedlungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während Friedhof und Kolonie Brassert schon vor dem Zweiten Weltkrieg standen, ebenso die Häuser an der Alten Brüderstraße im Norden des Theaterviertels, entstand das Theater Anfang der 1950er, Alte Bunasiedlung und Schweitzergymnasium folgten in der 2. Hälfte der 1950er Jahre.
Erst Mitte der 60er, Drewer Süd (südlich der Breddenkampstraße) war bereits so gut wie komplett bebaut, kamen zunächst das Rathaus und im Theaterviertel Wohnblöcke an der Brüderstraße und zwischen Wiener und Grünberger Straße hinzu. Zwischen 1972 und 1976, die Bahngleise standen bereits, kamen Marler Stern und die Hügelhäuser im Kreuzviertel hinzu, in den Jahren bis 1980 dann Willy-Brandt-Allee und -schule sowie die nach Osten rahmende Herzlia-Allee. Zu diesem Zeitpunkt war das Planetenviertel nur im äußersten Südosten bebaut – es wurde erst in den 1990ern abgeschlossen.
Betrachtet man speziell die Bebauungsgeschichte des Theaterviertels, erscheint es etwas rätselhaft, dass die Stadt Marl deren Mitte und Süden in Alt-Marl wähnt. Rein siedlungsgeschichtlich wäre in jenem Viertel allenfalls die Alte Brüderstraße Alt-Marl zuzurechnen, die jedoch von neueren Siedlungen umschlossen wird. Während das in den 1980ern erbaute Finanzamt im äußersten Nordosten von Alt-Marl den Stadtkern westlich des Theaters fortsetzt.
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Hochhaus Wohnen West am Marler Stern, Mitte
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Theater im Theaterviertel
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Hügelhaus im Kreuzviertel
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Wohnblock im Planetenviertel
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom Haltepunkt Marl Mitte verkehrt die S 9 stündlich in Richtung Haltern und Essen. Den nahe gelegenen Busbahnhof bedienen sämtliche im Stadtbereich Marl verkehrenden Buslinien.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Globale Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Topographische Karte der Kreise des Regierungs-Bezirks Muenster, Blatt 08 - Kreis Recklinghausen (1845)
- Preußische Uraufnahme, Blätter Marl und Recklinghausen (1842)[3]
- Preußische Neuaufnahme / Messtischblätter
- Karte des Deutschen Reiches 1 : 100.000, Ende 19. Jahrhundert (nebenstehend)
- Topographische Übersichtskarte des Deutschen Reichs 1 : 200.000, Blatt Wesel 1939[7][8]
- Karte der Stadtteile Marls zwischen 1841 und 1975[9]
- Karte der statistischen Bezirke Marls, Stand April 2010[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Flächen der statistischen Bezirke, Stadt Marl (Archiv; PDF; 23 kB)
- ↑ a b Einwohnerzahlen Marls Stand 31.12.2020 ( des vom 28. November 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Stadt Marl (PDF; 270 kB); stat. Bezirke wie in #Gliederung angegeben
- ↑ a b c d Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
- ↑ statistische Bezirke Stadtkern-West und Alt-Marl-Ost
- ↑ Messtischblatt Marl (1921), Deutsche Fotothek
- ↑ Messtischblatt Marl (1925), landkartenarchiv.de
- ↑ Martin Bürgener: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 110 Arnsberg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1969. → Online-Karte (PDF; 6,1 MB)
- ↑ Wilhelm von Kürten: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 95/96 Kleve/Wesel. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1977. → Online-Karte (PDF; 6,9 MB)
- ↑ Karte des Amtes Marl, Genwiki; der Ersteller kann allerdings seine Quellen nicht mehr benennen.
- ↑ Karte der statistischen Bezirke Marls ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 9. Mai 2016. (PDF; 6,5 MB)