Stadttheater Frankfurt (Oder)
Das Stadttheater Frankfurt (Oder) bestand von 1842 bis 1945.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1839 schuf Karl Friedrich Schinkel Entwürfe für ein neues Theater in Frankfurt an der Oder im Auftrag der Stadtverwaltung.[1] 1842 wurde der Bau unter der Leitung von Stadtbaurat Emil Flaminius fertiggestellt, der einige kleinere Änderungen an den Plänen vornahm. Es befand sich am Wilhelmsplatz 22 (jetzt Zehmeplatz) in der Gubener Vorstadt und hatte anfangs 800 Plätze.[2] Am 1. November 1842 erfolgte die feierliche Einweihung mit der Operette Zar und Zimmermann von Albert Lortzing. 1861 wurden einige kleinere Umbauten mit einer Magazinerweiterung vorgenommen.
Im Stadttheater wurden vor allem Opern, Operetten und Schauspiele aufgeführt. Ansonsten ist über die Geschichte bisher nur wenig bekannt.[3] 1945 wurde das Gebäude zerstört.
Ab 1946 spielte das Stadttheater in einem anderen Gebäude, aus dem sich das Kleist-Theater entwickelte.
Mitwirkende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schauspieler wechselten meist jede Saison, wie es in dieser Zeit an deutschsprachigen Bühnen allgemein üblich war.[4]
- Theaterdirektoren
- Hermann Temmel, 1887–1898
- Fritz Pook, 1910/11 erwähnt
- Regisseure
- Sigmund Haag, 1910/11 Oberregisseur
- Schauspieler
Die bekannteste Schauspielerin am Stadttheater war im 19. Jahrhundert Ellen Franz (1861/62).
In der Theatersaison 1910/11 spielten hier Max Gaede, Anni Gaede-Volkmann, Anni Kübler, Armand Henrion, Clemens Adami, Curt Koswig, Elisabeth Kiepert, Elise Lindig, Erich Nowack, Gertrud Vogeler, Gustav Schenk, Helene Deska, Henny Lange, Herma Weise, Jenny Ré, Joe Voss, Kurt Reime, Lotte Parick, Lotti Mayhoff, Louise Boné, Lullu Marco, Magda Mengers, Margarethe Schweitzer, Marie Verden, Otto Homberger, Philipp Orlemann, Richard Riedel, Richard Wolters, Rudolf Imle, Rudolf Schweitzer, Theodor Ditz, Ulrich Verden, Walter Leopold, Willy Mulars, Willy Schuchardt, Willy Tobias und Winny Berg.[5]
In der Saison 1922 wirkten als Gäste bei einzelnen Vorführungen Paul Wegener, Ernst Deutsch, Theodor Becker, Ferdinand Gregori, Else Heims und Maria Fein mit, die ansonsten in Berlin engagiert waren.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Willy Jung (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Stadt Frankfurt a. O. (= Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. Band 6. 2.). 1912. S. 129–133, vor allem zum Bauwerk
- Toni Berndt: Deutschland macht Theater. Saarbrücken, 2008. S. 24–28
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stadttheater Frankfurt a. O. Carthalia, mit historischen Fotos
- Stadttheater Frankfurt/Oder Technikmuseum TU Berlin, mit historischen Zeichnungen und Fotos
- Dokumente über das Stadttheater Frankfurt/Oder in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Willy Jung (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Stadt Frankfurt a. O., 1912, S. 130–132, mit Details zur Entstehungsgeschichte
- ↑ Stadttheater am Wilhelmsplatz Stadtarchib Frankfurt (Oder), mit Adresse
- ↑ Stadtarchiv Frankfurt (Oder), mit einigen Informationen
- ↑ Deutscher Bühnen-Almanach (1853–1893), Neuer Theater-Almanach (1890–1914), Deutsches Bühnenjahrbuch (1915–1944), mit jährlichen Angaben des Theaterpersonals und einiger aufgeführter Stücke
- ↑ Neuer Theater-Almanach, 1911; auch Postkarte von 1910/11; das Stadttheater Frankfurt a. O. hatte in dieser Zeit offenbar keine größere überregionale Bedeutung
- ↑ Deutsches Bühnenjahrbuch, 1922, S. 431; wahrscheinlich für die vergangene Saison 1921/22