Stadtwerke Essen
Stadtwerke Essen AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1867, Zusammenschluss der Gas- und Wasserwerke Essen |
Sitz | Essen, Deutschland |
Leitung | Vorstand:
Vorsitzender des Aufsichtsrates:
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Mitarbeiterzahl | 844 |
Umsatz | 332,5 Mio. Euro |
Branche | Energieversorgung |
Website | www.stadtwerke-essen.de |
Stand: 2020 |
Die Stadtwerke Essen AG ist das Energieversorgungsunternehmen für die Stadt Essen in den Bereichen Gas, Strom und Trinkwasser.[1] Außerdem kümmern sich die Stadtwerke Essen um Pflege und Wartung des dortigen Abwassernetzes, bieten Dienstleistungen im Bereich Energie und betreiben den örtlichen Hafen als Logistikzentrum.
In den Bereichen Gas und Trinkwasser sind die Stadtwerke nicht nur Lieferant, sondern auch Netzbetreiber.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorausgegangen ist den Stadtwerken Essen die Essener Gasgesellschaft, gegründet am 30. Januar 1855, und das am 20. Oktober 1864 in Betrieb gegangene Wasserwerk für die Stadt Essen nach den Plänen des englischen Ingenieurs Moore. Durch die Zusammenlegung dieser beiden Unternehmen im März 1867 unter der Bezeichnung Städtisches Gas- und Wasserwerk entstand der Vorgänger der heutigen Stadtwerke. 1978 erfolgte die Änderung in den heute bekannten Unternehmensnamen „Stadtwerke Essen“.[2]
Die Stadtwerke Essen werden seit 1979 als Aktiengesellschaft geführt.
Das ehemalige Wasserwerk der Stadt Essen gehörte bis Ende 2012 zur Route der Industriekultur.
2017 feierten die Stadtwerke Essen ihr 150-jähriges Jubiläum.
Leistungsumfang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erdgas:
- 1.926.000.000. kWh Absatz p. a.
Wasser:
- 1.851 km Trinkwassernetz
- 35.000.000 m³ p. a.
Abwasser:
- 1.642 km Kanalnetz
- 60.400.000 m³ Niederschlag und Schmutzwasser p. a.
Hafen:
- 1.200.000 m² Hafenfläche
- 972.000 t Schiffsumschlag p. a.
Strom:
- 170.000.000 kWh Absatz p. a.
Erdgasversorgung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Großteil der Haushaltskunden im Essener Stadtgebiet bezieht ihr Erdgas von den Stadtwerken Essen. Damit sind die Stadtwerke gemäß Energiewirtschaftsgesetz der Grundversorger in diesem Bereich.
Zudem betreiben die Stadtwerke Essen das Essener Erdgasnetz.[3]
Trinkwasserversorgung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadtwerke Essen sind der Trinkwasserversorger für Essen. 2003 gründeten die Stadtwerke Essen AG und die Gelsenwasser AG die gemeinsame Wassergewinnung Essen GmbH mit Sitz in Essen und bündelten damit ihre Aktivitäten im Verbundwasserwerk zur Wassergewinnung an der Ruhr. Beide Unternehmen sind zu je 50 Prozent an der GmbH beteiligt.[4] Das Trinkwasser für Essen wird im Verbundwasserwerk Essen gewonnen und aufbereitet.[5]
Anteilseigner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (EVV): Aktionärin der Stadtwerke Essen AG zu 51 Prozent. Die EVV ist eine 100-prozentige Tochter der Stadt Essen.
- Innogy SE: Aktionärin der Stadtwerke Essen AG zu 29 Prozent. Die Innogy SE ist eine Tochtergesellschaft der E.ON SE.
- Thüga AG: Aktionärin der Stadtwerke Essen AG zu 20 Prozent.
Unternehmensbeteiligungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Quelle:[6])
- Wassergewinnung Essen GmbH, Essen 50 %
- infralogistik ruhr GmbH, Essen 100 %
- Entwässerung Essen GmbH (EEG), Essen 100 %
- KGE – Kommunale Gasspeicher gesellschaft Epe mbH & Co KG, Gronau-Epe 12,5 %
- KGBE – Kommunale Gasspeicher Beteiligungsgesellschaft Epe mbH, Gronau-Epe: 12,5 %
- KSBG – Stadtwerke Konsortium Rhein-Ruhr – Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG: 15 %
- Gas Union GmbH – 4,55 %
- erneuerbare Energien – Thüga Erneuerbare Energien GmbH und Co. KG: 1 %
Proteste gegen Preissteigerungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadtwerke Essen AG beliefern als Grundversorger über die Hälfte der Essener Haushalte mit Erdgas. Zwischen 2004 und 2006 erhöhte das Unternehmen die Gaspreise in mehreren Schritten um 46 %. Rund 3.000 Bürger widersetzten sich diesen einseitigen Preisbestimmungen durch Einsprüche und Kürzungen der Abschläge mit dem Einwand der Unbilligkeit (§ 315 BGB).
Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, forderte ein Essener schließlich Gaskunden auf, sich einer sogenannten Sammelklage gegen die Stadtwerke Essen AG anzuschließen. Es meldeten sich 749 Essener Gaskunden, um sich an dieser Gemeinschaftsklage zu beteiligen. 166 von ihnen klagten am 15. Dezember 2006 vor dem Landgericht Essen gegen die Gaspreiserhöhungen und die einseitige Preisbestimmung.
Das Landgericht Essen gab der Klage im April 2007 statt. Die Stadtwerke Essen fochten das Urteil vor dem Oberlandesgericht Hamm an. Dieses wies die Klage der Kunden am 6. März 2008 ab. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am 13. Januar 2010 der Klage von 165 Kunden der Stadtwerke Essen gegen Gaspreiserhöhungen stattgegeben. Die in den Sonderverträgen der klagenden Kunden verwendeten Preisanpassungsklauseln sind wegen unangemessener Benachteiligung unwirksam. Demzufolge waren die Stadtwerke nicht zur Änderung des Gaspreises berechtigt (Az.: VIII ZR 81/08).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadtwerke Essen AG: Anteilseigner & Beteiligungen. Abgerufen am 29. April 2020.
- ↑ Die Geschichte der Stadtwerke Essen AG. 7. Juli 2020, abgerufen am 7. Juli 2020.
- ↑ Stadtwerke Essen AG: Grundversorgung. Abgerufen am 23. Juli 2020.
- ↑ Essener Trinkwasser. Abgerufen am 23. Juli 2020.
- ↑ Wassergewinnung Essen GmbH. Abgerufen am 23. Juli 2020.
- ↑ Stadtwerke Essen AG: Anteilseigner & Beteiligungen. Abgerufen am 29. April 2020.
Koordinaten: 51° 26′ 29,6″ N, 7° 0′ 25,6″ O