Stahlbahnwerke Freudenstein
Die Stahlbahnwerke Freudenstein waren ein deutscher Eisenbahnhersteller in Berlin-Tempelhof.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen wurde 1891 von dem Kaufmann Julius Freudenstein als Handelsunternehmen Freudenstein & Co., Fabrik für Eisenbahnbaumaterialien, Feld- und Industriebahnen gegründet. Zuvor war Freudenstein Angestellter bei Orenstein & Koppel. Ursprünglich handelte Freudenstein & Co. mit Gleisen und anderem Eisenbahnzubehör. 1895 nahm Freudenstein Feldbahnlokomotiven in sein Angebot auf, die er von der Märkischen Lokomobilenfabrik Max Orenstein,[1] Orenstein & Koppel, der Arnold Jung Lokomotivfabrik und der Aktiengesellschaft für Lokomotivbau Hohenzollern geliefert bekam.
1895 erwarb Freudenstein eine Produktionsstätte in Berlin-Tempelhof für den Bau eigener Lokomotiven und 1898 wurden die ersten Lokomotiven nach Westpreußen ausgeliefert. Am 14. April 1899 wurde die Firma als Aktiengesellschaft Stahlbahnwerke Freudenstein & Co. Akt.-Ges. eingetragen. 1903 wurden drei Preußische T 3 an die Preußische Staatsbahn geliefert.
1905 wurde eine Interessengemeinschaft mit "Orenstein & Koppel" gebildet. Am 26. Juni 1905 beschloss die Hauptversammlung der AG einen Kooperationsvertrag mit der A.-G. für Feld- und Kleinbahnen-Bedarf, vorm. Orenstein & Koppel. Am 14. Juni 1906 erfolgt der Beschluss, die Gesellschaft zu liquidieren. Danach wurde das Fabrikgebäude in Tempelhof abgebrochen und das Gelände verkauft.
Produktionszahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die letzte eindeutige Fabriknummer ist die für die Kreis Altenaer Schmalspur-Eisenbahn-Gesellschaft gebaute KAS 12 mit der Nummer 238, Baujahr 1905. Höhere Fabriknummern sollen existieren, sind aber nicht belegt.[2]
Die genaue Anzahl der von Freudenstein gebauten Lokomotiven ist nicht bekannt, wird aber auf etwa 250 geschätzt. Erhalten sind unter anderem:
Nummer/Name | Baujahr | Spurweite | Besonderes |
---|---|---|---|
73 Penlee | 1901 | 610 mm | Gebaut für Arthur Koppel für den Einsatz im Steinbruch Penlee, Ausstellungsstück in Stonehenge Works, Leighton Buzzard Light Railway |
89 | 1902 | 1435 mm | Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn Aumühle, ursprünglich an die Preußische Staatsbahn geliefert |
138 | 1904 | 1000 mm | Museo del Ferrocarril (Eisenbahnmuseum), Ponferrada |
175 | 1904 | 508 mm | Western Australian Rail Transport Museum, Perth |
217 | 1905 | 518 mm | Bowylie Light Railway, NSW (früher bei Bennett Brook Railway, WA 1989 – 1993) |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stahlbahnwerke Freudenstein & Co. Akt.-Ges. In: albert-gieseler.de. Abgerufen am 7. April 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Märkische Lokomotiv-Fabrik, Max Orenstein. In: albert-gieseler.de. Abgerufen am 8. April 2022.
- ↑ Stahlbahnwerke Freudenstein & Co. AG, Berlin. In: werkbahn.de. Abgerufen am 7. April 2022.