Ste-Madeleine (Aix-en-Provence)
Ste-Madeleine ist eine Magdalenenkirche im südfranzösischen Aix-en-Provence. Sie befindet sich in der Altstadt am Place des Prêcheurs[1] und gehörte früher zu einem Dominikanerkloster. Die Kirche ist vor allem als Aufstellungsort für das Triptychon Verkündigung von Aix bekannt.
Das Gebäude der barocken Kirche wurde um 1700 unter Einbeziehung gotischer Elemente errichtet. Die Kirchenfassade entstand erst im 19. Jahrhundert.[2]
1839 wurde Paul Cézanne in der Kirche getauft.[3]
Kunstwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im linken Seitenschiff der Kirche hängt die Verkündigung von Aix, die als wichtiges Werk der Schule von Avignon gilt. Sie wurde Mitte des 15. Jahrhunderts für die Kathedrale von Aix ausgeführt und weist deutlich Merkmale der niederländischen Malerei auf. Das Gemälde zeigt als Handlungsort eine gotische Kirche, in der der Erzengel Gabriel und die Muttergottes voreinander knien. Die Seitenflügel des dreigeteilten Altarbildes wurden im 17. Jahrhundert abgetrennt und gelangten ins Musée des Beaux-Arts nach Brüssel und ins Museum Boijmans Van Beuningen nach Amsterdam. Sie zeigen die Propheten Jeremia und Jesaja und konnten erst in neuerer Zeit zur Mitteltafel zugewiesen werden. Als Urheber des Werkes wurde lange Zeit ein prominenter Niederländer vermutet, etwa der „Meister von Flémalle“ (möglicherweise Robert Campin).[2] Inzwischen geht man davon aus, dass es sich um eine Arbeit von Barthélemy d’Eyck handelt.
Weitere kostbare Schätze der Kirche sind ein Rubens zugeschriebenes Leinwandgemälde und eine Marmorskulptur der Heiligen Jungfrau.[4]
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Orgel wurde 1743 von dem Orgelbauer Jean-Esprit Isnard erbaut. Das Instrument hat 43 Register (ca. 3500 Pfeifen) auf drei Manualwerken und Pedalwerk.[5]
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- Koppeln: I/II, III/II, I/P, II/P, III/P
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thorsten Droste: Provence : antike Arenen, romanische Kreuzgänge, Städte mit Geschichte – eine Reise durch Frankreichs Sonnenprovinz. 7. Auflage. Reiseverlag Dumont, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7701-3927-9, S. 240.
- Giovanna Magi: Provence. Deutsche Ausgabe. Bonechi Verlag, Florenz 1982, ISBN 88-7009-104-X, S. 12.
- Cony Ziegler: Provence mit Camargue. Reisebuchverlag Iwanowski. 2. aktualisierte Auflage. Dormagen 2009, ISBN 978-3-933041-54-8, S. 440.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Prêcheur bedeutet „Prediger“, gemeint sind damit die Dominikaner.
- ↑ a b Droste: Provence. S. 240.
- ↑ Ziegler: Provence mit Camargue. S. 440.
- ↑ Magi: Provence. S. 12.
- ↑ Umfassende Informationen zur Orgel (französisch)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Église de la Madeleine auf der offiziellen Webseite von Aix-en-Provence.
- Eintrag Nr. PA00080997 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
Koordinaten: 43° 31′ 46″ N, 5° 27′ 5″ O
- Barockbauwerk in Provence-Alpes-Côte d’Azur
- Barocke Kirche
- Bauwerk in Aix-en-Provence
- Erbaut in den 1700er Jahren
- Kirchengebäude im Département Bouches-du-Rhône
- Maria-Magdalena-Kirche
- Monument historique in Aix-en-Provence
- Ehemaliges Dominikanerkloster in Frankreich
- Klosterkirche in Frankreich
- Kirchengebäude im Erzbistum Aix
- Pfarrkirche in Frankreich
- Disposition einer Orgel
- Monument historique (Kirche)
- Monument historique seit 1988