Stefan Wachtel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stefan Wachtel (2016)

Stefan Wachtel (* 30. Juli 1960 in Worbis) ist ein deutscher Sprechwissenschaftler, Management-Coach und Sachbuchautor.[1][2]

Wachtel war 1980 während seines Wehrdienstes bei der NVA wegen „Staatsverleumdung“ fünf Monate im Militärgefängnis Schwedt inhaftiert, worüber er später das Gefängnistagebuch Delikt 220 veröffentlichte.[3] Er studierte Sprechwissenschaft und Germanistik an der Universität Halle-Wittenberg. Im Sommer 1989 floh er aus der DDR in einer Nachtaktion über die ungarisch-österreichische Grenze nahe Sopron am Neusiedler See.

Anschließend lebte er in Wiesbaden. Bis 1996 bereitete er im Rahmen der Zentralen Fortbildung der Programm-Mitarbeiter, heute ARD/ZDF-Medienakademie, zusammen mit Ernst Huberty ARD- und ZDF-Moderatoren in einwöchigen Kursen auf Sendungen vor.[3] Zudem war Wachtel Krisen-Ansagencoach für Piloten.[4] Von 1998 bis 2021 war er mit der Autorin Sabina Wachtel[5] verheiratet, mit der er eine Tochter hat. Er promovierte 2002 in Sprechwissenschaft an der Universität Halle bei Ursula Hirschfeld und Hellmut Geißner, zum Moderieren im Rundfunkjournalismus.[6] Seit 2005 lebt er in Frankfurt am Main.

Wachtel bereitete mehrere TED Talks, Noah-Conference- und Digital-Life-Design-Auftritte vor. Für das Handelsblatt schrieb er als einer der „Fünf Weisen“ und analysierte 2021 die CDU-Vorsitz-Kandidaten in mehreren Interviews[7][8] und vor der Bundestagswahl 2017 den SPD-Kandidaten Martin Schulz als „Der vierte authentische Kanzlerkandidat“[9]. Er veröffentlicht Kolumnen als „Meinungsmacher“ des Manager Magazins und war Kolumnist der Bilanz.[10] Die Süddeutsche Zeitung überschrieb ihr Porträt vom 25. Januar 2013 mit „Der Puppenspieler der Chefs“.[3] Nach FOCUS ist er einer der „Gurus in den Chefetagen“[11]. Wachtel ist zudem Initiator der Studie zum Preis „Bester Managerauftritt“ (2016/17: CEO Continental, 2017/18: CEO SAP, 2018/19: CEO Deutsche Telekom).[12] Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung veröffentlichte am 10. Februar 2019 seinen Ansatz in einem Interview[13]. Ebenso interviewte Gabor Steingart ihn wiederholt in dessen Podcast „Morning Briefing“.[14][15] In „Der achte Tag“ skizzierte er eine moderne Redekultur nach der Corona-Krise[16].

Stefan Wachtel hält seit der Etablierung des Preises „Bester Managerauftritt“[17] die Laudatio zur Verleihung.

  • Delikt 220. Bestimmungsort Schwedt, Gefängnistagebuch. Greifenverlag, Rudolstadt 1991, ISBN 3-7352-0247-0.
  • Sprechen und Moderieren in Hörfunk und Fernsehen. 7. Auflage, UVK Verlag, Konstanz 2013 [1994], ISBN 978-3-86764-179-1.
  • Schreiben fürs Hören: Trainingstexte, Regeln und Methoden. 5. Auflage, UVK Verlag, Konstanz 2013 [1997], ISBN 978-3-86764-194-4.
  • Mit Martin Ordolff: Texten für TV. 4. Auflage, UVK Verlag, Konstanz 2013 [1997], ISBN 978-3-86764-144-9.
  • Herausgeberschaft mit Nina Ruge: Achtung Aufnahme! Erfolgsgeheimnisse prominenter Fernsehmoderatoren. Econ Verlag, Düsseldorf 1997, ISBN 978-3-430-17872-3.
  • Überzeugen vor Mikrofon und Kamera. Was Manager wissen müssen. Campus Verlag, Frankfurt/New York 1999, ISBN 978-3-593-36184-0.
  • Rhetorik und Public Relations. Gerling Akademie Verlag, München 2003, ISBN 978-3-932425-58-5.
  • Sei nicht authentisch! Warum klug manchmal besser ist als echt. Plassen-Verlag, Kulmbach 2014, ISBN 978-3-86470-223-5.
  • Executive Modus. 12 Taktiken für mehr Führungswirkung. Hanser Verlag, München 2016, 2. überarbeitete Auflage 2017, ISBN 978-3-446-44931-2.
Commons: Stefan Wachtel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hans-Jürgen Jakobs: Der Puppenspieler der Chefs. Süddeutsche Zeitung, 25. Januar 2013.
  2. Georg Meck: Das rät der Topmanager-Coach: „Sei nicht authentisch.“ FAZ, 12. Februar 2019.
  3. a b c Hans-Jürgen Jakobs: Der Puppenspieler der Chefs. In: Süddeutsche Zeitung, 25. Januar 2013, S. 18.
  4. Executive Modus - 12 Taktiken für mehr Führungswirkung. Abgerufen am 22. Februar 2019 (deutsch).
  5. Sabina Wachtel. Abgerufen am 6. Februar 2021.
  6. Stefan Wachtel: Sprechwissenschaftliche Untersuchungen zum Moderieren im Rundfunkjournalismus (Sprechen und Verstehen: Schriften zur Sprechwissenschaft und Sprecherziehung). Röhrig Universitätsverlag, 2002, ISBN 978-3-86110-297-7. Zugl.: Halle, Univ., Diss., 2002.
  7. „Unschuldsthese widerlegt“. Abgerufen am 6. Februar 2021.
  8. Stefan Wachtel: Rhetorik-Trainer Stefan Wachtel analysiert die Redekunst der Politiker. In: DIE WELT. 8. Februar 2021 (welt.de [abgerufen am 9. Februar 2021]).
  9. @1@2Vorlage:Toter Link/www.handelsblatt.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: handelsblatt.com Website des Handelsblatts. Abgerufen am 22. Februar 2019.
  10. Stefan Wachtel: Reden Sie weiblicher! Fünf Regeln für eine gelungene Kommunikation. In: Manager Magazin. Abgerufen am 22. Februar 2019.
  11. Dr. Stefan Wachtel. In: Managing The New Normal. Abgerufen am 6. Februar 2021 (deutsch).
  12. Jana Höhnisch: Dresdner Studie „Bester Manager-Auftritt 2017“. TU Dresden – Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften, 21. März 2018, abgerufen am 22. Februar 2019.
  13. Georg Meck: Das rät der Topmanager-Coach: „Sei nicht authentisch!“ ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 22. Februar 2019]).
  14. Sei nicht authentisch! Politik als Pose. In: Gabor Steingart – Das Morning Briefing. 12. November 2018, abgerufen am 22. Februar 2019 (deutsch).
  15. Gabor Steingart: Das Morning Briefing. Abgerufen am 13. Februar 2020.
  16. Steingarts Morning Briefing – Der Podcast: Der achte Tag #15 - Dr. Stefan Wachtel: Reden & Krise auf Apple Podcasts. Abgerufen am 6. Februar 2021 (deutsch).
  17. BESTER MANAGER-AUFTRITT. Abgerufen am 6. Februar 2021 (deutsch).