Steffen Schraut
Steffen Schraut (* 30. September 1969[1] in Reutlingen) ist ein deutscher Modedesigner.
Herkunft und Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Steffen Schraut wurde 1969 in Reutlingen geboren.[2] Sein Vater war Bankdirektor bei der Commerzbank,[3] seine Mutter führte gemeinsam mit ihrem Bruder ein Textilunternehmen.[4] Nach Ende seiner Schulzeit absolvierte Steffen Schraut eine Ausbildung zum Bankkaufmann.[3]
Einstieg in die Textilbranche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Banklehre arbeitete Steffen Schraut in verschiedenen Gewerbebetrieben der Textilbranche, beispielsweise bei Escada, sowie im Unternehmen seiner Mutter und seines Onkels.[5] Zuletzt war er dort als Produktmanager schwerpunktmäßig für die Bereiche Verkauf und Design zuständig.[6] 1995 zog er nach Düsseldorf.[5] Dort war er zunächst bei der Hirsch AG, einem Hersteller von Damenoberbekleidung, Verkaufsleiter für Blusen,[7] später Assistent des Vorstands.[8] Seit 1998[9] arbeitete er als Trendscout für die P&C-Gruppe.[5]
Modedesigner und -unternehmer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2002 startete Steffen Schraut den Verkauf von am eigenen Küchentisch entworfenen[10] Kleidungsstücken, beispielsweise von T-Shirts und Hosen.[11] Albert Eickhoff ermutigte ihn und seinen Lebenspartner,[12] ein eigenes Unternehmen zu gründen.[5] Peter Schmidt riet zu einem eigenen Label[4] und entwarf es für Schraut.[13] Nach vier Jahren lieferte Steffen Schraut in 14 Länder.[10] Mit seiner Marke für Damenmode war er 2021 an mehr als 500 Points of Sale präsent und ebenfalls in Online-Boutiquen in 70 Ländern vertreten.[14] Seine Kollektionen wurden wiederholt in Frauen- und Modezeitschriften wie Elle, Harper’s Bazaar oder InStyle vorgestellt.[15]
Neben modischer Kleidung für Frauen entwirft und vertreibt Steffen Schraut seit 2015[16] auch Schuhe und seit 2016[16] Taschen,[15] deren Produktion über Lizenzrechte organisiert ist. Über eine Lizenz kam 2006 ebenfalls ein Parfüm auf den Markt.[17]
2018 kooperierte er mit Aldi-Süd und entwarf für den Discounter eine Damen-, eine Herren- und eine Sportkollektion. Diese wurden in den Medien stark rezipiert.[18] Sie wurden in Deutschland, in der Schweiz und außerdem bei Hofer in Österreich und in Slowenien angeboten.[19]
Seit 2022 vertreibt Steffen Schraut seine Mode exklusiv über die Absatzkanäle des Teleshopping- und E-Commerce-Unternehmens QVC.[20][14][21]
Regelmäßig wird er als Experte zu Trends der Damenmode befragt.[22]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wirtschaftsmagazin Capital bezeichnete Schrauts Unternehmen als einen Hersteller für „hochwertige Damenmode“.[14] Diese werde, so die Welt am Sonntag, „zum vernünftigen Preis“ angeboten.[23]
2017 wurde er mit dem Modebusiness Award Düsseldorf ausgezeichnet.[24][25]
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er lebt gemeinsam mit seinem Lebens- und Geschäftspartner Thomas Schneider in Düsseldorf.[15] Sie bewohnen im Stadtteil Golzheim[26] eine Etage in der ehemaligen Stadtwohnung der Unternehmerfamilie Henkel.[23]
2022 berichtete Steffen Schraut in der Bunte und der Frau im Spiegel, dass er 2016 an einem Burnout-Syndrom gelitten und anschließend deshalb sein Leben entschleunigt habe.[27][28]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bekanntmachung der Steffen Schraut Verwaltungsgesellschaft mbH (Neueintragung) im Handelsregister. Publiziert im Bundesanzeiger am 21. August 2004.
- ↑ Christine Scharrenbroch, Kerstin Papon: Aldi Süd gewährt hohe Rabatte. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 26. Juni 2018, abgerufen am 20. Mai 2024.
- ↑ a b Nena Schink: „Es heißt immer Designer, aber im Grunde bin ich Unternehmer“. In: Handelsblatt. 28. Januar 2019, abgerufen am 20. Mai 2024.
- ↑ a b Entscheidend ist, dass man sich auf seine Stärken konzentriert. In: Top Magazin. 10. Dezember 2020, abgerufen am 20. Mai 2024.
- ↑ a b c d Steffen Schraut. In: Elle. 17. Oktober 2021, abgerufen am 20. Mai 2024.
- ↑ Hämmerle ohne Schraut. In: Textilwirtschaft Nr. 50, 15. Dezember 1994, S. 100.
- ↑ Steffen Schraut kommt zu Hirsch. In: Textilwirtschaft, Nr. 10, 9. März 1995, S. 92.
- ↑ Sabine Spieler: Der Zurückhaltende. In: Textilwirtschaft, Nr. 48, 30. November 2006.
- ↑ Christel Wickerath: Kollektionen vom Küchentisch. In: Textilwirtschaft, Nr. 43, 24. Oktober 2002, S. 30.
- ↑ a b Sabine Spieler: Vom Küchentisch in 14 Länder. In: Textilwirtschaft, Nr. 48, 30. November 2006, S. 52.
- ↑ Eva Reik: Kometenhafter Aufstieg aus dem Nichts. In: Kölnische Rundschau, 24. Februar 2012.
- ↑ Dagmar Haas-Pilwat: Modemanager ist gelernter Banker. In: Rheinische Post. 24. Mai 2017, abgerufen am 20. Mai 2024.
- ↑ Silvia Ihring: Er will nicht nur entwerfen, sondern auch verkaufen. In: Die Welt. 26. November 2017, abgerufen am 20. Mai 2024.
- ↑ a b c Siems Luckwaldt: Mode-Unternehmer Schraut: „Die Entscheidung für QVC ist kein Notnagel!“ In: Capital. 26. Juni 2021, abgerufen am 20. Mai 2024.
- ↑ a b c Ralf Rittgeroth: Reutlinger Stardesigner Steffen Schraut über Mode-Sünden und schwäbische Wurzeln. In: Reutlinger General-Anzeiger. 20. Dezember 2020, abgerufen am 20. Mai 2024.
- ↑ a b Judith Kessler: Steffen Schraut entwirft für Aldi. In: Textilwirtschaft, Nr. 10, 8. März 2018, S. 22 f.
- ↑ Anja Probe: Steffen Schraut kommt mit Parfüm. In: Textilwirtschaft (online). 28. September 2006, abgerufen am 20. Mai 2024.
- ↑ Beispiele:
- DPA: Steffen Schraut entwirft Kollektion für Aldi Süd. In: fashionnetwork.com. 5. März 2018, abgerufen am 20. Mai 2024.
- Katharina Pfannkuch: „Es ist einfach cool, für einen Discounter zu designen“. In: Die Welt. 9. April 2018, abgerufen am 20. Mai 2024.
- Designer-Modekollektion für Aldi Süd. In: Gala. 5. März 2018, abgerufen am 20. Mai 2024.
- Thomas Frank: Star-Designer Steffen Schraut bei Aldi – Die Demokratisierung von Kunst und Mode. In: Westdeutsche Zeitung. 6. April 2018, abgerufen am 20. Mai 2024.
- Aldi Angebote: neue Designer-Sportswear im Test! In: Fit for Fun. 9. April 2018, abgerufen am 20. Mai 2024.
- ↑ Steffen Schraut entwirft Designermode für Aldi Süd. In: Focus Online. 5. März 2018, abgerufen am 20. Mai 2024.
- ↑ Modemacher Steffen Schraut geht zu QVC. In: Rheinische Post, 12. Mai 2021.
- ↑ Nathalie Riahi: Schraut: Designer geht neue Wege. In: Express, 3. Februar 2022.
- ↑ Beispiele:
- Katharina Pfannkuch: Ein Modetrend zum Grenzensetzen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 11. August 2018, abgerufen am 20. Mai 2024.
- Diese Mode-Trends sind 2023 angesagt. In: Brigitte. 7. Dezember 2022, abgerufen am 20. Mai 2024.
- Steffen Schraut: „Nicht jeder Frau stehen klassische Blumenmuster“. In: Stuttgarter Nachrichten. 20. März 2024, abgerufen am 20. Mai 2024.
- Tari Tamara: Designer verrät 5 Modetrends für den Frühling 2024. In: stylebook.de. 10. April 2024, abgerufen am 20. Mai 2024.
- ↑ a b Dagmar Haas-Pilwat: Vom Scout zum Designer. In: Welt am Sonntag, 19. Februar 2012.
- ↑ Christel Wickerath: Steffen Schraut erhält Mode-Award. In: Textilwirtschaft, Nr. 5, 2. Februar 2017, S. 137.
- ↑ „Talk & Dine“ für die Modewirtschaft. Landeshauptstadt Düsseldorf, 28. Januar 2017, abgerufen am 20. Mai 2024 (Pressemeldung).
- ↑ Nathalie Riahi: Schrauts Liebe zum Hafen. In: Express, 5. September 2022.
- ↑ Das Kunst-Refugium des Stardesigners. In: Bunte, Heft 5-2022.
- ↑ Claudia Willruth: Turnschuhe und Tragödien. In: Frau im Spiegel, Heft 22-2022, 10. August 2022.
Personendaten | |
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NAME | Schraut, Steffen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Modedesigner |
GEBURTSDATUM | 30. September 1969 |
GEBURTSORT | Reutlingen, Deutschland |