Steinbach (Trautskirchen)
Steinbach Gemeinde Trautskirchen
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Koordinaten: | 49° 28′ N, 10° 33′ O |
Höhe: | 348–364 m ü. NHN |
Einwohner: | 40 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 90619 |
Vorwahl: | 09107 |
Steinbach (fränkisch: Schdahnba[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Trautskirchen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Steinbach liegt in der Gemarkung Buch.[4]
,Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt am Steinbach, einem linken Zufluss der Zenn, und am Kesselgraben, der dort als linker Zufluss in den Steinbach mündet. Im Nordosten liegt der Kesselgrund, dahinter schließt sich der Schußbachwald an. 0,75 km östlich erhebt sich der Alte Herod (426 m ü. NHN). 0,5 km westlich liegt das Waldgebiet Herrlohe. Die Kreisstraße NEA 17 führt nach Schußbach (1,2 km nordwestlich) bzw. nach Buch zur Staatsstraße 2413 (1,4 km südöstlich).[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde im Urbar des Klosters Heilsbronn, das im 12. Jahrhundert angefertigt wurde, als „Steinbach“ erwähnt. Der Ortsname bezeichnete schon damals einen steinigen Bach.[6] Im Jahre 1210 überließ Konrad Nägelein dem Kloster u. a. seine Güter in Steinbach zur Nutznießung gegen Zahlung von 50 Talenten jährlich. Nach zwölf Jahren fielen die Güter dem Kloster zu. Von den fünf Anwesen blieben während des Dreißigjährigen Krieges vier bewohnt.[7] 1718 gehörte Steinbach zum heilbronnischen Amt Neuhof: Es unterstanden diesem eine Mühle, vier Söldengüter, zwei Schutzverwandte und ein Hirtenhaus. 1755 wurden u. a. auch die Untertanen und Lehenleute von Steinbach der Deutschordenenskommende als Tausch übergeben.[8]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Steinbach sechs Anwesen (1 Mühle, 1 Dreiachtelhof, 3 Halbhöfe, 1 Gemeindehirtenhaus). Das Hochgericht übte das Obervogteiamt Virnsberg des Deutschen Ordens aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte die Deutschordenskommende Nürnberg.[9]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Steinbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Buch und der 1811 gebildeten Ruralgemeinde Buch zugeordnet.[10][11] Am 1. Juli 1972 wurde Steinbach im Zuge der Gebietsreform nach Trautskirchen eingemeindet.
Baudenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 5: Wohnhaus mit Nebengebäuden
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 66 | 58 | 72 | 82 | 73 | 51 | 56 | 74 | 42 | 37 | 40 |
Häuser[12] | 12 | 9 | 11 | 11 | 11 | 10 | 10 | 10 | |||
Quelle | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Laurentius gepfarrt.[23] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Mariä Himmelfahrt gepfarrt.[21]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Steinbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 427 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 192–193.
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 132 (Digitalisat). Ebd. S. 211 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 364 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteile > Steinbach. In: trautskirchen.de. Abgerufen am 7. Juli 2023.
- Steinbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Steinbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Steinbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 342 (Digitalisat).
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim. S. 193. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „šdānbɒ“.
- ↑ Gemeinde Trautskirchen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim. S. 193.
- ↑ G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Bd. 2, S. 364.
- ↑ Ortsteile > Steinbach. In: trautskirchen.de. Abgerufen am 7. Juli 2023.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 132. Dort sind fälschlicherweise 7 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 961.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 211.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 88 (Digitalisat). Steinbach: 58 Einwohner, 10 Feuerstellen; Steinbachermühl: 8 E., 2 F.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 260 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1095, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1262, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1197 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1269 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1307 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1130 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 827 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 177 (Digitalisat).
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 132.