Steinerner Turm (Dortmund)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Steinerne Turm in Dortmund
Der Steinerne Turm am Tag

Der Steinerne Turm ist ein denkmalgeschützter historischer Wartturm in Dortmund unweit der Westfalenhallen.

Der Turm war Teil der militärischen Verteidigungsanlagen der mittelalterlichen Reichsstadt. Er war Bestandteil der Landwehr, stand weit vor der unmittelbaren Stadtbefestigung des historischen Stadtkerns und kontrollierte die nach Süden Richtung Köln führende Fernhandelsstraße. Er steht an der historischen Grenze des seit dem 13. Jahrhundert existierenden Stadthagens, dem der befestigten Stadt vorgelagerten Territorium, in dem städtisches Recht galt.

Der Stadthagen Dortmunds wurde im 14. Jahrhundert befestigt. Während der Soester Fehde wurde der aus Ruhrsandstein gebaute Steinerne Turm 1445 von feindlichen Truppen belagert und beschädigt. In der Folge wurde er im unteren Teil durch dicke Backsteinmauern verstärkt. Die untere Hälfte des rund zehn Meter hohen Steinernen Turms ist original erhalten, die obere Hälfte wurde rekonstruiert.[1]

Neben dieser südlichen Warte existierten rings um die Stadt in vergleichbarer Distanz noch fünf weitere Wachstationen: der Fredenturm im Norden, die Ederloeswarte im Nordosten, die Osterruterwarte im Osten, der Bergfrede an der Emscher und im Westen die Westerruterwarte. Dem Steinernen Turm war nach Süden an der Grenze der Grafschaft Dortmund zur Grafschaft Mark an der Emscher später noch die Hörder Warte vorgelagert.

Der Steinerne Turm ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen.[2]

Der Steinerne Turm steht südlich der B1, unmittelbar westlich des U-Bahnhofs Westfalenhallen. Dort verkehren die Stadtbahnlinien U45 und U46 sowie oberirdisch die Buslinie 450 der DSW21.

Historische Ansichten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Christiane Althoff: Die Befestigung der Stadt Dortmund – Ergebnisse der Stadtkernarchäologie. Dortmund 1996, ISBN 3-930504-00-7.
  • Tim Michalak: Die Stadthagen. Zur Bedeutung und Funktion der Landwehren an den Grenzen der reichsstädtischen Feldmark Dortmunds. In: Heimat Dortmund. 1/2002. Stadtgeschichte in Bildern und Berichten. Zeitschrift des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark e.V. in Verbindung mit dem Stadtarchiv Dortmund, S. 12–15. ISSN 0932-9757
  • Jürgen Zänker (Ltr.) mit Iris Boemke, Ansgar Deelmann, Gisbert Gerhard, Josef Heinen, Thomas Herr, Lutz Kampert, Burghard Köster, Peter Kuschmierz-Andraszak, Stephan Lindloff, Georg Sauerland, Jürgen Wassmuth und Werner Winters: Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. 1. Auflage. Verlag der Ruhr Nachrichten, Dortmund 1984, ISBN 3-9800721-3-4, S. 40.
Commons: Steinerner Turm (Dortmund) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Jürgen Zänker (Ltr.) mit Iris Boemke, Ansgar Deelmann, Gisbert Gerhard, Josef Heinen, Thomas Herr, Lutz Kampert, Burghard Köster, Peter Kuschmierz-Andraszak, Stephan Lindloff, Georg Sauerland, Jürgen Wassmuth und Werner Winters: Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. 1. Auflage. Verlag der Ruhr Nachrichten, Dortmund 1984, ISBN 3-9800721-3-4, S. 40.
  2. Nr. A 0253. Denkmalliste der Stadt Dortmund. (PDF) In: dortmund.de – Das Dortmunder Stadtportal. Denkmalbehörde der Stadt Dortmund, 14. April 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. September 2014; abgerufen am 11. Juni 2014 (Größe: 180 kB).

Koordinaten: 51° 30′ N, 7° 28′ O