Steinhausen-Haus
Steinhausen-Haus | |
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Wolfsgangstraße 152 (rechts) – Dachaufbau: Sternwarte | |
Daten | |
Ort | Frankfurt am Main, Hessen |
Architekt | Simon Ravenstein |
Bauherr | Wilhelm Steinhausen |
Baujahr | 1885/86 |
Höhe | ca. 12 m |
Grundfläche | ca. 80 m² |
Koordinaten | 50° 7′ 23,1″ N, 8° 40′ 0,2″ O |
Besonderheiten | |
Original erhaltenes Maler-Atelier |
Das Steinhausen-Haus befindet sich im Frankfurter Westend in der Wolfsgangstraße 152, Frankfurt am Main.
Zur Baugeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Haus in der Frankfurter Wolfsgangstraße wurde 1885 von dem Architekten Simon Ravenstein als Wohnhaus für den Maler Wilhelm Steinhausen erbaut, der hier mit seiner Familie bis zu seinem Tod 1924 wohnte.[1] Im Nebenhaus Nr. 150 – ebenfalls von Ravenstein erbaut – wohnte der Freund von Wilhelm Steinhausen Hans Thoma und dessen Familie. Beide Künstler hatten ein Atelier jeweils im 2. OG – des Lichtes wegen wie gewöhnlich nach Norden hin. Das Atelier Steinhausens ist erhalten, das von Hans Thoma wurde mittlerweile umgebaut.
Steinhausen, der sich für Astronomie interessierte, ließ sich auf dem Dach eine private Sternwarte bauen, die noch erhalten ist.[2]
Das Künstlerhaus der Steinhausens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sowohl Wilhelm Steinhausen als auch seine älteste Tochter, Marie Paquet-Steinhausen nutzten das Ateliergeschoss ihres Wohnhauses für ihre Arbeiten und Studien. Wilhelm Steinhausen malte in Frankfurt Gebäude an und aus: Interieurs und Fassaden von Stadtvillen; 24 Szenen zu Frankfurter Größen im Bavaria-Gebäude, Schillerstr. 2–4, von 1884;[3] die Aula des heutigen Heinrich-von-Gagern-Gymnasium, welche erhalten ist, während seine Ausmalungen der Frankfurter Lukaskirche im Zweiten Weltkrieg verbrannten. Steinhausen hatte zur Anfertigung der Bilder für die Lukaskirche ein zusätzliches Atelier im Frankfurter Städel, welches unter anderem eine große Sammlung von Werken Wilhelm Steinhausens besitzt. Ausgestellt sind dort derzeit zahlreiche kleine Landschaftsbilder von Steinhausen in Öl auf Holz (sogenannte Tagebuchblätter), während zahlreiche größere Bilder (einschließlich eines großen Selbstbildnisses und eines Bildnisses seiner Ehefrau) nicht ausgestellt sind.
Das Steinhausenhaus-Museum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Steinhausen-Haus hat den Bombenkrieg überstanden und ist heute zu zwei Dritteln im Besitz der Stadt Frankfurt. Es beherbergt seit 1987[4] das Wilhelm Steinhausen Museum mit zahlreichen Werken, Vorarbeiten, Skizzen, Entwurfszeichnungen, Briefen, Sekundärliteratur sowie dem original erhaltenen Atelier und einem Fresko.
Die Steinhausen-Stiftung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum Steinhausen wird von der Steinhausen-Stiftung[5] sowohl für Forschungszwecke als auch für Kunstliebhaber betreut und geöffnet. Am 9. Juni 2008 wurde die Stiftung anlässlich ihrer 30-Jahr-Feier in das Goldene Buch der Stiftungen in Frankfurt am Main eingetragen. Zur Feier im Frankfurter Römer erschienen zahlreiche Nachfahren der achtköpfigen Familie Wilhelm und Ida Steinhausens.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Steinhausen-Stiftung Frankfurt am Main (Hg.): Wilhelm Steinhausen. Entwurfzeichnungen zur Ausmalung der Lukaskirche zu Frankfurt am Main. Ausstellung im Steinhausen-Saal der Lukaskirche 20.10.–1.11.1992, Frankfurt am Main 1992
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- steinhausen-stiftung.de – Informationen zur Stiftung und zum Museum, dazu die Biografie von Wilhelm Steinhausen mit bebildertem Werkverzeichnis und Bibliografie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eva-Maria Magel: Art. Zu Besuch bei Herrn Steinhausen. FAZ Nr. 39 (2011), 2. Oktober 2011, S. R3.[1]
- ↑ Steinhausen kannte aus seiner Münchner Zeit das Bild Die Flucht nach Ägypten des Frankfurter Malers Adam Elsheimer und hat die Nachtszene in seinem Bild von 1874 Aufbruch vom Abendmahl zitiert.
- ↑ Waldemar Kramer (Hg.): Frankfurt Chronik. Frankfurt am Main 1977, S. 361, Bilder: S. 95;127;217;259;277. - Die meisten Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.
- ↑ Chronik des Westends auf Frankfurt.de abgerufen am 22. Feb. 2020
- ↑ Steinhausen-Stiftung zu Frankfurt am Main auf frankfurt.de abgerufen am 22. Feb. 2020