Steinmetzen (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Steinmetzen

Steinmetzen war ein eichsfeldisches Adelsgeschlecht, zunächst ansässig in Frankfurt am Main und später im Eichsfeld unter anderem in Siemerode bei Heiligenstadt wohnhaft.

Im 15. Jahrhundert war die Patrizierfamilie Steinmetz in Frankfurt am Main ansässig und wo sie der Stubengesellschaft Zum Frauenstein angehörte. Sie nannte sich nach der gräzisierten Form auch Latomus. 1688 wurde Theodor von Steinmetzen kurmainzischer Rat am Oberamt in Heiligenstadt und kaufte 1689 den freien Hof Oberode bei Siemerode, wo er zeitweise seinen Wohnsitz nahm. Um in die eichsfelder Ritterschaft aufgenommen zu werden und einen Sitz auf dem Landtag zu erhalten, kaufte er die Ritterlehen der Wüstungen Wolkramshausen und Beinrode von Otto Christoph von Worbis: Die offizielle Belehnung für den Hof Oberode durch den Mainzer Kurfürsten erfolgte im Jahr 1690 und nochmals 1696.[1]

1703 erbauten Theodor von Steinmetzen und seine Frau Margaretha geb. von Uslar in Siemerode die Magdalenenkapelle, sie diente einigen Familienmitgliedern als Grabstätte. 1750 wurde Theodor in den Reichsadelsstand aufgenommen. Ab 1770 wird der Hof Oberode als Gut Siemerode, später als Rittergut bezeichnet.

Im August 1810 erfolgte der Kauf des ehemaligen Klosters Beuren für 185.000 Franken durch die Brüder Wilhelm, Carl und Georg von Steinmetzen. Die letzte überlebende von Steinmetzen, Georgs Tochter Wilhelmine, heiratete dort Carl von Hanstein und starb 1887.

  • 1479 wurde Theodor Steinmetz von Kaiser Friedrich III. zum Ritter geschlagen, die Söhne:
    • Jakob (gest. 1544), Theologieprofessor an der Universität Löwen
    • Bartholomäus, kurfürst. Rat in Trier, Teilnehmer am Reichstag 1547/48
    • Peter Niklas Steinmetz, auch Petrus Latomus genannt, Kanoniker des kaiserlichen Stifts St. Bartholomäus, seit 1531 Dechant, dort zum Luthertum übergetreten
    • Nikolaus und Theodor kämpften für Kaiser Karl V.
      • Johannes Steinmetz (1524–1598), 1543 Kanonikus und 1561 Dechant am Bartholomäusstift Frankfurt (Sohn von Nikolaus)


  • Theodor von Steinmetzen (….), zunächst Professor an der Universität in Erfurt, 1688 mainzischer Kanzleirat und später Kanzleidirektor zu Heiligenstadt
    • Rudolf Theodor von Steinmetzen (1671–1743), mainzischer Kanzleirat bzw. Regierungsrat der Statthalterei in Heiligenstadt
    • Georg Theodor von Steinmetzen (1683?–1760), heiratete Katharina von Uslar, wohnte ab 1707 in Siemerode
      • eine Tochter wird 1767 Äbtissin im Kloster Gertrudenberg bei Osnabrück
      • Christopoh Rudolf von Steimetzen (1728–1769), mainzischer Regierungsrat in Heiligenstadt
        • Carl Friedrich von Steinmetzen (gest. 1817), kaiserlich österreichischer Hauptmann
        • Wilhelm von Steinmetzen (gest. 1836), österreichischer Offizier und General
        • Georg Christian von Steinmetzen (gest. 1833), mainzischer Regierungsrat in Heiligenstadt, danach königlich westfälische Unterpräfekt zu Nordhausen[2]
          • Karl von Steinmetzen (1797–1833), preußischer Husarenleutnant

Einzelnachweise

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  1. Levin von Wintzingeroda-Knorr: Die Wüstungen des Eichsfeldes: Verzeichnis der Wüstungen, vorgeschichtlichen Wallburgen, Bergwerke, Gerichtsstätten und Warten innerhalb der landrätlichen Kreise Duderstadt, Heiligenstadt, Mühlhausen und Worbis. Göttingen (O. Hendel) 1903, S. 726
  2. Georg Hassel: Hof= und Staatshandbuch des Königreichs Westphalen. Hannover 1811, S. 165
Commons: Steinmetzen (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien