Stephan Bundi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Stephan Bundi (* 1950 in Trun GR) ist ein Schweizer Plakatgestalter und Grafikdesigner.[1]

Leben und Karriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stephan Bundi studierte von 1966 bis 1971 an der Kunstgewerbeschule Bern (heute Hochschule der Künste Bern) und arbeitete anschliessend als Grafiker in einer Berner Werbeagentur.[2] 1973 nahm er sein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart auf und studierte dort u. a. unter Kurt Weidemann. Nach Abschluss des Studiums gründete er 1975 sein eigenes Büro in Bern. Ab 1980 unterrichtete er an den Schulen für Gestaltung in Bern und Biel. 1983 Gründungsmitglied Schweizer Grafiker Verband SGV, in den Vorstand gewählt. 1999 nahm er eine Dozentenstelle an der Hochschule für Gestaltung Bern an. Seit 2008 ist er Gastprofessor am Design College, Arts Institute Nanjing, China. In die renommierte Alliance Graphique Internationale wurde er 2001 aufgenommen, von 2010 bis 2016 präsidierte er die Schweizer Gruppe.[3]

Stephan Bundi lebt in Boll bei Bern, in einer Siedlung der Atelier 5 Architekten, wohin er sein studio 2003 verlegt hat.[4]

Bundi ist mit seinen Postern auf vielen Plakatbiennalen und -triennalen vertreten, gewann 1989 Gold auf der Internationalen Poster Triennale in Mons[5] und wurde bei der 20. Internationalen Posterbiennale in Warschau 2006 mit dem Icograda Excellence Award ausgezeichnet. 2010 gewann er Gold an der 11th International Poster Biennial of Mexico und Gold beim Joseph Binder Award, Design Austria. 2011 gewann er erneut Gold an der 2nd Chicago International Poster Biennial. 2013 wurde ihm der Grand Prix (Golden Poster) an der 7th International Triennial of Stage Poster Sofia zugesprochen. Für den Swiss Poster Award wurde er mehrmals nominiert, zweimal erhielt er Gold, fünfmal Silber und zweimal Bronze. Der Red Dot Award Communication Design wurde ihm bisher 23-mal verliehen, 2023 den Red Dot Award Best of the Best. Weitere Auszeichnungen erhielt er vom Art Directors Club New York, vom Type Directors Club New York sowie vom Wettbewerb 100 beste Plakate Deutschland Österreich Schweiz. Graphis Poster Annual (New York) zeichnete seine Plakate mit 9 Platin und 67 Gold Awards aus. 2023 erhielt er den Grand Prix, der 2nd International Poster Art Biennale, BIPB in Seoul. Das Plakat «Tartuffe» aus dem Jahr 2008 gehört zu den meistprämierten modernen Plakaten. Es wurde mit Gold an den Biennalen in Chicago und Mexiko ausgezeichnet, erhielt den Joseph Binder Gold-Award in Wien, wurde mit Platin beim Graphis Poster Annual (NY) geehrt, bekam Silber beim Swiss Poster Award und eine Honorary Mention an der Biennale in Warschau sowie weitere Auszeichnungen.

Seine Plakate sind in den wichtigsten internationalen Designsammlungen vertreten, so im Museum of Modern Art in New York, im Museum of Modern Art in Toyama (Japan), im Deutschen Plakatmuseum in Essen und in der Bibliothèque nationale de France Muzeum Plakatu w Wilanowie, Warszawa, The Hermitage Museum, 21 Century Foundation, St. Petersburg.[6]

  • Scott Laserow / Natalia Delgado (Hrsg.): Making Posters (From concept to design), Bloomsbury Visual Arts, Seiten 134, 169, 180. ISBN 978 1 3500 9015 6, 2020
  • Michel Wlassikoff (Hrsg.): Les affiches qui ont marqué le monde, Larousse, Seiten 272, 273, ISBN 978 2 03 596942 2, 2019
  • Aaris Sherin (Hrsg.): Introduction to Graphic Design, A Guide to Thinking, Process, and Styl", Bloomsbury, Seiten 33, 35, 67, 139, 171, 176 ISBN 978 1 4725 8929 3, 2018
  • Hideki Mitsui Naoki Mitsui (Hrsg.): Applying creative skills to design, Rikuyosha Japan, Seiten 8, 243, 151, ISBN 978 4 89737 889 3 2017
  • Sergius Kodera / Georg Lebzelter (Hrsg.)", "Post no Bills | Das Medium Plakat zwischen Kunst und Kommerz", "Steidl Verlag", Seiten 58–60, ISBN 978 3 95829 146 1, 2016
  • Ken Cato (Hrsg.): First Choice, The Image Publishing Group Pty Ltd, Victoria (Australia) 2015, S. 54–55
  • B. Martin Pedersen (Hrsg.): Graphis Typography 3, Graphis, New York 2015, S. 120–127
  • Universidad Nacional de Colombia (Hrsg.): Carteles de Stephan Bundi Exposición Retrospectiva', Bogotá 2015
  • Stephan Bundi: Plakate für das Theater Biel Solothurn/Affiches pour le Théâtre Bienne Soleure (Hrsg.) Theater Biel Solothurn und Centre PasquArt, Biel/Bienne 2013
  • Steven Heller and Véronique Vienne (Hrsg.): 100 Ideas that Changed Graphic Design, Laurence King Publishing, London 2012, S.28,29
  • Michael Evamy (Hrsg.): Logotype | Ultimate Designer’s Reference, Laurence King Publishing, London Ltd, Seiten 42, 51, 137, 218, 233, ISBN 978 1 85669 894 8, 2012
  • Jiangping He (Hrsg.): One by One, Hesign (Publishing and Design), China/Germany 2011, S. 515,516 und 522
  • B. Martin Pedersen (Hrsg.): Graphis Poster Annual 2011, Q&A with Stephan Bundi, Graphis, New York 2011, S. 6–7, 89, 91, 116, 151, 152, 189–191, 194, 197
  • Pierre Fresnault-Deruelle (Hrsg.): L’intelligence des affiches, Pyramid Ntcv, Paris Seiten 198–211 ISBN 978 2 35017 241 5, 2011
  • Jiangping He (Hrsg.): All Men are Brothers, Hesign (Publishing and Design), China/Germany 2005, S. 106–111
  • Stephan Bundi, Claude Kuhn: Plakate: Stephan Bundi/Claude Kuhn, Bern 2001
Commons: Stephan Bundi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Melchior Imboden/Jiangping He (Hrsg.): Designer Portraits, Sulgen 2007, S. 104
  2. Stephan Bundi/Claude Kuhn: Plakate: Stephan Bundi/Claude Kuhn, Bern 2001, S. 94
  3. AGI-Webseite, Neuaufnahmen 2001 2015 gründete er eine zweite AG und überführte etwa zwei Drittel seiner Aufträge ohne Gegenleistung an eine Mitarbeiterin, um den beiden langjährigen Polygraphinnen eine selbstständige Tätigkeit zu ermöglichen. 2018 überließ er die AG zu 100 % der neuen Inhaberin. Seither ist er nach wie vor beruflich zu 100 % aktiv und befasst sich vorwiegend mit Aufträgen aus dem Kulturbereich. Als Designer sieht sich Bundi seit jeher als Einzelkämpfer. In seiner Arbeit stehen die Vermittlung und Visualisierung von Botschaften im Mittelpunkt. Dabei wählt er die Technik, die die jeweilige Botschaft am besten interpretiert – sei es durch Schrift, Zeichnung, Malerei oder Fotografie. Er betrachtet Kreation, Gestaltung und Umsetzung als einen dynamischen Prozess, der kontinuierlich überprüft, neu gedacht und weiterentwickelt wird – von der ersten Skizze bis hin zur druckfähigen Vorlage. (Memento des Originals vom 17. November 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.a-g-i.org
  4. Stephan Bundi/Claude Kuhn: Plakate: Stephan Bundi/Claude Kuhn, Bern 2001, S. 9
  5. Stephan Bundi/Claude Kuhn: Plakate: Stephan Bundi/Claude Kuhn, Bern 2001, S. 95
  6. Gewinnerübersicht auf Rene Wanner's Poster Page