Stephan Schriber
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Stephan Schriber (geb. vor 1440; † nach 1495) war ein spätestens ab 1463 in Urach tätiger Schönschreiber und Buchmaler, der vor allem durch ein um 1470 begonnenes Musterbuch bekannt ist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stephan Schriber arbeitete spätestens ab 1463 in der württembergischen Residenzstadt Urach, wo er fast ausschließlich Arbeiten für den Grafen Eberhard im Bart von Württemberg ausführte. Für die Hochzeitsfeierlichkeiten 1474 in Urach führte er verschiedene noch erhaltene kalligraphische Dekorationsarbeiten aus, so im Goldenen Zimmer.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto von Passau: Die 24 Alten Heidelberg, UB, Cpg 433 (um 1460) (erste nachweisbare Arbeit Schribers) Digitalisat
- Historienbibel (Urach 1463), heute: Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 2823 (hier wird Schriber die Rubrikatorenarbeit zugewiesen und er wird auch in einer dort enthaltenen Rechnungsübersicht Steffan Sesselschriber genannt)[1]
- Schreibkalender des Grafen Eberhard im Bart (ab 1468/69)
- Spätgotisches Musterbuch des Stephan Schriber - BSB Cod.icon. 420, Urach, zwischen 1470 und 1480 angelegt, bis 1494 fortgeführt Digitalisat[2]
- Sog. Mömpelgarter Genealogie (1473), Schreibarbeit und Figurenschmuck (nach Vorlagen des Meister E. S.)
- Dekorationsarbeiten (Zierschriften, vielleicht auch die Palmenembleme) zur Hochzeit 1474 in Schloss Urach
- Initialen und andere Illuminationen in Antonius von Pforr: Buch der Beispiele (deutsche Übersetzung des Bidpai für Graf Eberhard) (zwischen 1476 und um 1480), Chantilly Musée Condé, Ms. 680 Digitalisat Beschreibung im Handschriftencensus
- Sammelhandschrift als Pergament-Codex Heidelberg, UB, Cpg 205, die Ausstattung durch Stephan Schriber
- Illuminationen in einem Missale in der Württembergischen Landesbibliothek, Cod. HB XVII 21, signiert auf fol. 29v "S[TE]F[A]N S[C] H[R]IB[E]R "
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marie und Heinz Roosen-Runge: Das spätgotische Musterbuch des Stephan Schriber in der Bayerischen Staatsbibliothek München, Cod. icon. 420, Bd. 1: Die Handschrift, Bd. 2: Kommentar, Bd. 3: Dokumentation, Wiesbaden 1981.
- Regina Cermann: Stephan Schriber und der Uracher Hof samt Neuinterpretation der Palme Graf Eberhards im Bart. In: Neue Forschungen. Stadt, Schloss und Residenz Urach. Hg. von Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und Klaus Gereon Beuckers (Kunsthistorisches Institut der Universität Kiel), Regensburg 2014, S. 53–83, hier S. 53 (mit Anm. 1, 2), 58f. (Anm. 19, 20), 61, 64 (mit Anm. 53, 54).
- Marie Roosen-Runge-Mollwo: Schriber, Stephan, in: 2VL 8 (1992), Sp. 854–856 + 2VL 11 (2004), Sp. 1389, hier Bd. 8, Sp. 854.Cod. icon. 420 der Bayerischen Staatsbibliothek München
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Cermann 2014, S. 61.
- ↑ Marie und Heinz Roosen-Runge: Das spätgotische Musterbuch des Stephan Schriber.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Schriber, Stephan |
KURZBESCHREIBUNG | Kalligraph |
GEBURTSDATUM | vor 1440 |
STERBEDATUM | nach 1495 |