Stereopsidaceae
Stereopsidaceae | ||||||||||||
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Stereopsis radicans | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Ordnung | ||||||||||||
Stereopsidales | ||||||||||||
Sjökvist, E. Larss., B.E. Pfeil & K. H. Larss. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Stereopsidaceae | ||||||||||||
Sjökvist, E. Larss., B.E. Pfeil & K. H. Larss. |
Die Stereopsidales mit der einzigen Familie Stereopsidaceae gehören zur Klasse der Agaricomycetes.[1] Die Typusart ist Stereopsis radicans[2].
Die Familie enthält nur zwei Gattungen, Stereopsis und Clavulicium[2].
Die Gattung Stereopsis hat sich in phylogenetischen Studien als polyphyletisch herausgestellt. So gehört Stereopsis humphreyi zur Ordnung der Champignonartigen (Agaricales), Stereopsis vitellina zur Ordnung der Gewebehautartigen (Atheliales).[3] Auch die Gattung Clavulicium ist bzw. war polyphyletisch. Schnallenlose Vertreter werden nun in die Gattung Membranomyces gestellt, die zur Ordnung der Pfifferlingsartigen (Cantharellales) gehört[4]. Ihre Vertreter sind Ektomykorrhizapilze[4], während die übrigen Arten der Gattung Clavulicium als saprob gelten[5].
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vertreter der Stereopsidales haben resupinate, fächerförmige bis füllhornförmige oder gestielte Fruchtkörper, deren Fruchtschicht glatt ist, sie weisen also keine Oberflächenvergrößerung durch Lamellen oder Leisten auf.[2] Die glatten, farblos-hyalinen Sporen besitzen einen auffallend lichtbrechenden Inhalt, der in getrocknetem Zustand bernsteinartig erscheint.[2] Lebendig sind die Sporen glatt, im Trockenzustand jedoch auffallend kantig-eckig.[2] Die Basidien sind zweisporig.[2] Nur bei Clavulicium macounii können auch viersporige Basidien auftreten[5]. Zystiden sind im Hymenium vorhanden[2]. Das Hyphensystem ist monomitisch, Schnallen sind durchgehend vorhanden.[2]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vertreter der Gattung Stereopsis s. str. sind pantropisch verbreitet, die der Gattung Clavulicium s. str. kommen in borealen Waldgesellschaften vor.[2]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vertreter der Gattung Stereopsis s. str. sind in tropischen Regen- und Nebelwäldern heimisch[2]. Sie kommen auf Totholz oder am Boden vor[2]. Die Vertreter der Gattung Clavulicium s. str. sind Totholzbesiedler der nördlichen Breiten.[5][2]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Position der Stereopsidales ist anhand aktueller genetischer Befunde nahe bei den oder innerhalb der Phallomycetidae (Geastrales-Gomphales-Hysterangiales-Verwandtschaftskreis) einzuordnen[1][2].
Galerie von Vertretern der Ordnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b C.-C. Chen, B. Cao, T. Hattori, B.-K. Cui, C.-Y. Chen: Phylogenetic placement of Paratrichaptum and reconsideration of Gloeophyllales. In: Fungal Systematics and Evolution. Band 5, Nr. 1, 2020, ISSN 2589-3823, S. 119–130, doi:10.3114/fuse.2020.05.07.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m Elisabet Sjökvist, Bernard E. Pfeil, Ellen Larsson, Karl-Henrik Larsson: Stereopsidales - A New Order of Mushroom-Forming Fungi. In: PLoS ONE. Band 9, Nr. 4, 2014, S. 1–9, doi:10.1371/journal.pone.0095227.
- ↑ E. Sjokvist, E. Larsson, U. Eberhardt, L. Ryvarden, K.-H. Larsson: Stipitate stereoid basidiocarps have evolved multiple times. In: Mycologia. Band 104, Nr. 5, 1. September 2012, ISSN 0027-5514, S. 1046–1055, doi:10.3852/11-174 (mycologia.org [abgerufen am 30. März 2020]).
- ↑ a b Jessie K. Uehling, Terry W. Henkel, Rytas Vilgalys, Matthew E. Smith: Membranomyces species are common ectomycorrhizal symbionts in Northern Hemisphere forests. In: Mycorrhiza. Band 22, Nr. 7, Oktober 2012, ISSN 0940-6360, S. 577–581, doi:10.1007/s00572-012-0457-8 (springer.com [abgerufen am 30. März 2020]).
- ↑ a b c Annarosa Bernicchia, Sergio Pérez Gorjon: Corticiaceae s. l. In: Fungi Europaei. Band 12. Edizioni Candusso, Alassio 2010, S. 1–1068.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- AFTOL classification project site. Übersichtsseite zu den Klassifikationsergebnissen des Projekts „Assembling the Fungal Tree of Life“. 1. August 2007, abgerufen am 31. März 2020 (englisch).