Stichweh-Wohnhaus
Das Stichweh-Wohnhaus ist Walter Gropius’ erstes Nachkriegsbauwerk in Deutschland und sein einziges in Hannover.
Baubeschreibung und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das kleine Wohnhaus im Stil des Neuen Bauens steht im Alleehof 4 in Hannover-Nordstadt in einem großbürgerlichen Villenviertel unweit der Herrenhäuser Gärten. Auffällig an dem zweigeschossigen, kubischen Baukörper mit Flachdach sind kontrastreiche Wechsel von gelben Ziegel- und Putzflächen, die schmalen Fensterbänder und das auf dünne Metallsäulen gestützte Vordach im Eingangsbereich. Im Inneren findet sich hinter „schiffskabinenartigen, intimen Vorräumen“ ein großer Wohnbereich.[1][2]
Zu den Feierlichkeiten des sechzigjährigen Bestehens des Bundes Deutscher Architekten (BDA) besuchte Klaus Stichweh, der Sohn des Bauherrn Wilhelm Stichweh, am 28. Juni 2013 seine Heimatstadt Hannover, um gemeinsam mit dem Bauhistoriker Sid Auffarth vor Publikum über die frühe Zeit des von Stichweh-Wohnhauses, das sich noch im Besitz der Familie Stichweh befindet und an den BDA vermietet ist, zu berichten.[3]
Baugeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gropius entwarf das Haus nach Vermittlung durch Rudolf Hillebrecht 1952 als kleines Wohnhaus für den Färberei-Unternehmer und Kunstförderer Wilhelm Stichweh. 1974 wurde das Gebäude durch die Architektengemeinschaft Hübotter-Ledeboer-Busch um einen eingeschossigen Wohntrakt erweitert. Seit 1987 dient es als Ausstellungsraum und Büro des Bundes Deutscher Architekten (BDA) Niedersachsen sowie dem Verein zur Förderung der Baukunst e. V. Die Eintragung in die Denkmalliste erfolgte bereits vor 1985.[1][2][4][5]
Medienecho (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Conrad von Meding: Der Guillaume-Mythos von Hannover / Ab Dienstag öffnen sich die HAZ-Adventstürchen – es geht in eine geheimnisvolle Sauna unter einem Nordstädter Keller, um Spionage-Geschichten und das erste Haus, das Bauhaus-Architekt Walter Gropius nach dem Krieg in Deutschland errichtet hat. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 30. November 2009
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Wörner, Ulrich Hägele, Sabine Kirchhof: Architekturführer Hannover / Architectural guide to Hannover. Reimer Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-496-01210-2.
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Alleehof 4. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 75 f.
- Helmut Knocke: Stichweh-Wohnhaus. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 605.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Hans-Herbert-Möller (Hrsg.): Wiederaufbau und Neubebauung nach 1945. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, [Bd.] 10.1, ISBN 3-528-06203-7, S. 115; sowie Nordstadt. In: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, S. 6 f.
- ↑ a b Helmut Knocke, Hugo Thielen: Alleehof 4 (siehe Literatur)
- ↑ Andreas Denk, Alice Sàrosi-Tumusiime, David Kasparek, Juliane Richter (Red.): BDA Niedersachsen / Gropius an der Leine auf der Seite vom Bund Deutscher Architekten (BDA) vom 22. Mai 2013, zuletzt abgerufen am 13. November 2016
- ↑ Helmut Knocke: Stichweh-Wohnhaus (siehe Literatur)
- ↑ Helmut Knocke: Gropius, Walter. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 136, online über Google-Bücher
Koordinaten: 52° 23′ 21,5″ N, 9° 42′ 31,2″ O