Münster (Stuttgart)
Münster Stadtbezirk der Landeshauptstadt Stuttgart | |||||||||||||||
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Stadtteil-Wappen | Stadtkarte | ||||||||||||||
Liste der Stadtteile Stuttgarts | |||||||||||||||
Eingemeindung: | 1. Juli 1931 | ||||||||||||||
Höhe: | 238 m ü. NHN | ||||||||||||||
Bevölkerungsdichte: | 3.075 Einwohner je km² | ||||||||||||||
Postleitzahl: | 70376 | ||||||||||||||
Vorwahl: | 0711 | ||||||||||||||
Adresse des Bezirksrathauses: |
Schussengasse 10 70376 Stuttgart | ||||||||||||||
Website: | www.stuttgart.de | ||||||||||||||
Bezirksvorsteherin: | Renate Polinski | ||||||||||||||
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Verkehrsanbindung | |||||||||||||||
Regionalbahn | RB 11 | ||||||||||||||
Stadtbahn | |||||||||||||||
Quelle: Datenkompass Stuttgart |
Koordinaten: 48° 49′ N, 9° 13′ O
Münster am Neckar ist der kleinste der 23 Stadtbezirke von Stuttgart. Er liegt im Nordosten der Landeshauptstadt, direkt am Neckar.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Nennung stammt aus dem Jahr 1193. Münster am Neckar wurde im Zuge der Verwaltungsreform des Landes Württemberg 1818 dem Oberamt Cannstatt zugeteilt und war bis zu dessen Auflösung 1923 Teil des Neckarkreises. Danach war Münster dem Amtsoberamt Stuttgart zugeordnet, bis es am 1. Juli 1931 nach Stuttgart eingemeindet und dann als Stadtteil geführt wurde.
Bei der Einteilung der Stadt Stuttgart in Stadtbezirke im Jahr 1956 wurde der Stadtteil Münster zum Stadtbezirk erklärt, der auch bei der Neugliederung der Stuttgarter Stadtteile zum 1. Januar 2001 nicht verändert wurde.
Wirtschaft und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stadtbezirk verfügt über einen Bahnhof an der 1896 eröffneten Güterumgehungsbahn Untertürkheim–Kornwestheim („Schusterbahn“). Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen erbauten das Bahnhofsgebäude als Einheitsbahnhof vom Typ IIIa.[1] Vom Bahnhof Münster ging außerdem von 1926 bis 2000 die Industriebahn nach Bad Cannstatt aus. Der 885 Meter lange Eisenbahnviadukt Stuttgart-Münster wurde 1896 als „König-Wilhelm-Viadukt“ erbaut und 1985 durch einen Neubau ersetzt. Heute verkehrt dort die Regionalzuglinie RB 11 (Stuttgart-Untertürkheim – Kornwestheim).
Der Stadtbezirk wird außerdem von den Linien U12 und U14 der Stadtbahn Stuttgart und der SSB-Buslinie 56 von Münster Bahnhof über Hallschlag und Bad Cannstatt zur Mercedes-Benz-Welt in das Stuttgarter Nahverkehrsnetz eingebunden.
Der Neckar wurde in den Jahren von 1928 bis 1932 kanalisiert und 1958 schiffbar gemacht.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dem Bezirksbeirat Münster gehören auf Grund der Einwohnerzahl des Stadtbezirks neun ordentliche und ebenso viele stellvertretende Mitglieder an. Seit der letzten Kommunalwahl 2024 gilt folgende Sitzverteilung:[3]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Blau der silberne lateinische Großbuchstabe M, überdeckt von einem pfahlweis gestellten goldenen Abtsstab.“ | |
Wappenbegründung: Das älteste Siegel Münsters stammt aus dem Jahr 1611 und ist damit eines der ältesten Dorfsiegel der Umgebung. Es zeigte den Buchstaben M. Als das Dorf 1905 ein neues Siegel und Wappen benötigte, schlug das Staatsarchiv vor, einen Bischofsstab hinzuzufügen und die Farben entweder als Silber auf Rot oder Gold auf Blau festzulegen. Der Bischofsstab ist ein Symbol für das Kloster Lorch, zu dem der Ort seit dem 12. Jahrhundert gehörte. Das Dorf entschied sich für zuletzt genannten Farben. |
Kirchen und Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelische Dreifaltigkeitskirche
- Katholische Kirche St. Ottilia
- Evangelisch-Methodistische Kirche
- Neuapostolische Kirche Münster
- Feuerwehrmuseum Stuttgart im ehemaligen Werk von Assmann & Stockder
- Nahe dem Eisenbahnviadukt befindet sich am Neckar das Kraftwerk Stuttgart-Münster.
Fotos
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Blick vom Schnarrenberg auf Münster
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Bezirksrathaus Münster
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Evang. Dreifaltigkeitskirche Stuttgart-Münster
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Eisenbahnviadukt
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Bahnhofsgebäude an der Strecke Stuttgart-Untertürkheim–Kornwestheim
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Feuerwehrmuseum
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Kraftwerk Stuttgart-Münster
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gedenkstätten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1960 erinnert auf dem Neuen Friedhof Burgholzstraße 70 ein Mahnmal des Bildhauers Ernst Yelin an die jüdischen Bürger der Stadt, die Opfer der Shoa wurden.[4]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Ostabfall des Schnarrenbergs, in etwa 300 Meter nach der Aubrücke findet sich eine bis zu 9 Meter hohe, nahezu senkrechte Lösswand. Das Naturdenkmal ist Bestandteil des Geologischen Lehrpfads von Bad Cannstatt und Münster (hier: Station 7).
Ehrenbürger und Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Heinrich Calisius (1633–1698), evangelischer Kirchenlieddichter, war von 1663 bis 1669 Pfarrer von Münster
- Immanuel Lauster (1873–1948), Ingenieur
- Timo Werner (* 1996), Fußballer, wuchs in Münster auf
Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1897 Karl Eckardt, Pfarrer (1832–1901)
- 1911 Gustav Firnhaber, Bauführer (1848–1915)
- 1914 Karl Eberhard Seeger, Hauptlehrer (1846–1923)
- 1926 Maria Lutz, geb. Weitmann, Schriftstellerin (1886–1951)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Münster. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Canstatt (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 9). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1832, S. 173–177 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lössaufschluss am Neckar in Stuttgart-Münster
- Travertin-Steinbruch Haas in Stuttgart-Münster
- Stadtbezirkblog Nördliches-Stuttgart.DE für die Stadtbezirke Mühlhausen, Münster, Stammheim und Zuffenhausen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rainer Stein: Der württembergische Einheitsbahnhof auf Nebenbahnen. In: Eisenbahn-Journal Württemberg-Report. Band 1, Nr. V/96. Merker, Fürstenfeldbruck 1996, ISBN 3-922404-96-0, S. 80–83.
- ↑ Ergebnis der Gemeinderatswahl 2019, abgerufen am 4. Juni 2019
- ↑ Bezirksbeirat Münster. In: stuttgart.de. Landeshauptstadt Stuttgart, abgerufen am 19. November 2024.
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 90