Plieningen

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Plieningen
Stadtbezirk der Landeshauptstadt Stuttgart
Stadtteil-Wappen Stadtkarte
Wappen des Stadtteils Plieningen
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Liste der Stadtteile Stuttgarts
Eingemeindung: 1. April 1942
Höhe: 370 m ü. NHN
Bevölkerungsdichte: 1.025 Einwohner je km²
Postleitzahl: 70599
Vorwahl: 0711
Adresse des
Bezirksrathauses:
Filderhauptstraße 155
70599 Stuttgart
Website: www.stuttgart.de
Bezirksvorsteher: Andrea Lindel
Stadtbezirk Einwohner
(Stand 05/2020)
Fläche
Nr. Stadtteil
Plieningen 13.397 1307 ha
551 Plieningen 8020 1.103,9 ha
552 Chausseefeld 1116 6,9 ha
561 Steckfeld 2135 26,2 ha
571 Asemwald 1562 14,2 ha
581 Hohenheim 564 156,3 ha
Verkehrsanbindung
Autobahn A8
Bundesstraße B27
Stadtbahn U3
Bus 65, 70, 73, 74, 76, 122
Quelle: Datenkompass Stuttgart

Koordinaten: 48° 42′ N, 9° 13′ O

Altes Rathaus
Deutsches Landwirtschaftsmuseum

Plieningen ist der südlichste Stadtbezirk von Stuttgart, rund zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt auf der Filderebene gelegen. Das Schloss Hohenheim, ein Teil des Stuttgarter Flughafens und das Parkhaus der Messe Stuttgart liegen auf Plieninger Gemarkung.

Eine römische Jupitersäule (280 n. Chr.)[1] an der Körsch sowie ein Gutshof und einige Funde erinnern an die römische Besiedelung. Die alte Heerstraße (Echterdinger Straße) sowie die Paracelsusstraße sind alte Römerstraßen.

Um 500 erfolgte die Besiedelung durch die Pleonungen. Um 600 wurde die Urkirche St. Martinus als Holzbau errichtet. Sie war eine der ersten Kirchen auf den Fildern. Im 12. Jahrhundert nahm ein Hugo von Plieningen an einem Kreuzzug nach Jerusalem teil, darauf sollen die im Wappen enthaltenen drei Rosen am Rosenzweig zurückzuführen sein. Seit dem 12. und 13. Jahrhundert sind die Herren von Plieningen u. a. in Plieningen (Burg Plieningen), Esslingen, Göppingen und Kleinbottwar bezeugt. Der älteste Gewerbebetrieb Plieningens ist die Obere Seemühle aus dem 12. Jahrhundert im Körschtal.

1747 wurde das Alte Rathaus im Mönchhof erbaut. 1770 ließ Carl Eugen von Württemberg das neue Schloss Hohenheim auf dem Wasserschloss erbauen. In der Folge entstand die Nachbargemeinde Birkach als Straßendorf mit der Franziska-Kirche.

Bezirksrathaus Plieningen
Plieningen und Birkach wurden am 1. April 1942 nach Stuttgart zwangseingemeindet und dann als Stadtteile geführt.

Bei der Einteilung der Stadt Stuttgart in Stadtbezirke im Jahre 1956 wurde der Stadtbezirk Plieningen zunächst in die drei Stadtteile Plieningen, Hohenheim und Steckfeld aufgeteilt. Dieser wird in Personalunion mit dem Stadtbezirk Birkach, der zunächst aus den Stadtteilen Birkach und Schönberg bestand, verwaltet und hat mit diesem auch ein gemeinsames Bezirksrathaus in Plieningen (Garbe). Von 1968 bis 1972 entstand dann in Plieningen der neue Stadtteil Asemwald, so dass der Stadtbezirk Plieningen vier Stadtteile hatte. Das Ende der 1990er Jahre entstandene Wohngebiet Chausseefeld wurde bei der Neugliederung der Stuttgarter Stadtteile zum 1. Januar 2001 offiziell als eigner Stadtteil von Plieningen festgelegt, so dass sich seither der Stadtbezirk Plieningen in die fünf Stadtteile Plieningen, Asemwald, Chausseefeld, Hohenheim und Steckfeld gliedert.

Über zwei Landesstraßen ist Plieningen direkt an die A 8 (Karlsruhe–München), die B 27 (Stuttgart–Tübingen), den Flughafen und an die Messe angebunden.

Den öffentlichen Personennahverkehr auf der Schiene bedient die Stadtbahnlinie U3 von Plieningen über Möhringen nach Vaihingen. Sie verkehrt heute auf der einstigen Bahnstrecke Stuttgart-Möhringen–Stuttgart-Hohenheim, die 1888 von der Filderbahn-Gesellschaft eröffnet wurde und im Laufe der Jahre in die Straßenbahn Stuttgart integriert wurde. Die Stadtbahn hält jedoch nur am Rande Plieningens, als Zubringer dienen mehrere überörtliche Buslinien. So verkehren im Stadtbezirk die SSB-Buslinien 65 (Flughafen (SAB)–Obertürkheim), 70 (Plieningen–Hoffeld), 73 (DegerlochNeuhausen), 74 (Degerloch–Nürtingen) und 76 (Degerloch–Echterdingen) sowie die Buslinie 122 der GR Omnibus GmbH (FlughafenEsslingen).

  • Der 1873 gegründete Turnverein Plieningen 1873 hat rund 1300 Mitglieder, davon rund 900 in der Turnabteilung.[2]
Martinskirche Plieningen
Schloss Hohenheim (circa 1845)
  • 1906 wurde der Kraftsportverein Plieningen gegründet.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Schloss Hohenheim
  • Schloss Hohenheim mit Zoologischem und Tiermedizinischem Museum
  • Universität Hohenheim mit Landesarboretum (Exotischer Garten), Botanischem Garten, Deutschem Landwirtschaftsmuseum und Museum zur Geschichte Hohenheims
  • Heimatmuseum Plieningen – bis 2009 im Alten Rathaus, seit Mai 2015 in der Zehntscheuer.[4]
  • Evang. Martinskirche Plieningen, Denkmal und Urkirche (Steinbau aus dem 12. Jahrhundert). Gilt als Wahrzeichen von Plieningen.
  • „Steinernes Kreuz“ (Neuhauser Straße) und „Bildstockstein“ (Echterdinger Straße)
  • Mönchhof (historisches Zentrum)
  • Körschtal mit der Oberen und Unteren Mühle und dem Mühlensee
  • Das Museum Bob Forstner Stuttgart[5] stellt etwa 28 alte Fahrzeuge von Lamborghini aus.[6] Es wird als eine der größten Lamborghini-Sammlungen weltweit bezeichnet.[7]
  • Das Heimatmuseum Plieningen bietet eine umfangreiche Sammlung von Artefakten und Dokumenten, die das Leben und die Geschichte von Plieningen und seiner Umgebung veranschaulichen. In der historischen Zehntscheuer untergebracht, vermittelt das Museum einen lebendigen Eindruck der lokalen Kultur und Geschichte.[8]
Kommunalwahl 2019
 %
30
20
10
0
28,1
21,1
11,4
9,5
6,5
5,6
4,0
3,0
11,2
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
+4,4
−8,6
−4,1
+1,6
± 0,0
−0,9
+1,1
−0,3
+7,2

Dem Bezirksbeirat Plieningen gehören auf Grund der Einwohnerzahl des Stadtbezirks 12 ordentliche und ebenso viele stellvertretende Mitglieder an. Seit der letzten Kommunalwahl 2019 gilt folgende Sitzverteilung:

  • Bündnis 90/Die Grünen: 4
  • CDU: 3
  • Die FrAKTION LINKE SÖS PIRATEN Tierschutzpartei: 1
  • SPD: 1
  • FDP: 1
  • Freie Wähler: 1
  • AfD: 1
Wappen von Plieningen
Wappen von Plieningen
Blasonierung: „In Blau drei (2:1) gefüllte, fünfblättrige silberne Rosen mit goldenen Kelchblättern.“
Wappenbegründung: Das älteste bekannte Wappen des Dorfes stammt aus dem Jahr 1618 und zeigt im oberen Teil die württembergische Hirschstange und im unteren Teil zwei Rosenstöcke mit je zwei Rosen. Das älteste Siegel ist jedoch von 1773 bekannt und zeigt nur die drei Rosen. Alle späteren Siegel zeigen die drei Rosen, die Farben wurden 1920 festgelegt und 1935 offiziell verliehen. Die Herkunft der Rosen ist nicht bekannt.

Persönlichkeiten

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Literatur/Heimatbücher

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  • Plieningen. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 28). J. B. Müller, Stuttgart 1851, S. 205–234 (Volltext [Wikisource]).
  • Oerny B. Lunke: Röslesland 1: „Die Geschichte einst und jetzt“ - Plieningen, Hohenheim, Birkach. Bebildert mit GPS Standortangaben : Plieningen, Hohenheim, Birkach, Ridenberg. Ortsbeschreibung aus Kirchenbüchern und Oberamtsbeschreibungen Pf. Mezger 1903. 1. Auflage. Atelier Lunke TY Culture, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-931074-14-2.
  • Oerny B. Lunke: Röslesland 2: „Historische Ortsansichten 1“ - Foto Plieningen, Hohenheim, Birkach. Bebildert mit GPS Standortangaben : Historische Aufnahmen. 1. Auflage. Atelier Lunke TY Culture, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-931074-15-9.
  • Oerny B. Lunke: Röslesland 3: Bildband „Historisch Mobil“ - Plieningen, Hohenheim, Birkach. Autos, Kutsche, Motorräder, Fahrräder teils mit GPS Standortangaben : Plieningen, Hohenheim, Birkach, Riedenberg, Historische Fahrzeuge. 1. Auflage. TY Culture, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-931074-16-6.
  • Oerny B. Lunke: Röslesland 4: Bildband „Heimat und Familien 1“ - Plieningen, Hohenheim, Birkach. Historisch alte Familienaufnahmen 1850–1930 sowie Stammbäume. 1. Auflage. Atelier Lunke TY Culture, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-931074-17-3.
  • Oerny B. Lunke: Röslesland 5: Bildband „Luftbildaufnahmen Röslesland“ - Plieningen, Hohenheim, Birkach. Historische Aufnahmen im Vergleich zu Heute, mit doppelseitigen Panorama-Luftbildaufnahmen, 70 Fotos und Grafiken, die ältesten von 1918. 1. Auflage. Atelier Lunke TY Culture, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-931074-18-0.
  • Reinhard Breymayer: Der endlich gefundene Autor einer Vorlage von Schillers „Taucher“: Christian Gottlieb Göz (1746–1803), Pfarrer in Plieningen und Hohenheim, Freund von Philipp Matthäus Hahn? In: Blätter für württembergische Kirchengeschichte 83/84 (1983/1984). Stuttgart 1985, S. 54–96.
Commons: Stuttgart-Plieningen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. lupa.at, Objekt 7428: Wochengötterstein Plieningen
  2. Kinder und Gesundheit im Fokus, Stuttgarter Nachrichten, Artikel vom 7. April 2012, abgerufen am 9. September 2012.
  3. Kraftsportverein Plieningen – Verein – Kurz-Chronik. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
  4. stadtmuseum-stuttgart.de
  5. Museum BOB FORSTNER Stuttgart Auf kulturbox.de, abgerufen am 13. November 2022.
  6. Museum: Die Sammlung Forstner in Plieningen. In Motor Klassik, Ausgabe 12/2013, S. 53.
  7. Museum Bob Forstner Stuttgart Auf vimuseo.com, abgerufen am 13. November 2022.
  8. Heimatmuseum Plieningen. In: StadtPalais – Museum für Stuttgart. Abgerufen am 29. Juli 2024 (deutsch).
  9. Reiner Ruf: Wo alles begann: Winfried Kretschmann: Rote Fahne und Mikroskop - Baden-Württemberg. In: stuttgarter-zeitung.de. 22. März 2017, abgerufen am 5. März 2024.