Stuttgarter Hofbräu
Stuttgarter Hofbräu AG
| |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1872 |
Sitz | Stuttgart, Deutschland |
Leitung | Martin Alber, Markus Becke, Jörg Koschinski |
Mitarbeiterzahl | 242, davon 32 Auszubildende (Stand: 31. Dez. 2009) |
Branche | Brauerei |
Website | www.stuttgarter-hofbraeu.de |
Die Stuttgarter Hofbräu ist eine Brauerei in Stuttgart, die seit 2004 zur Radeberger Gruppe gehört.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1591 wurde im Testament des Grafen Eitel Friedrich von Hohenzollern-Hechingen erwähnt, dass die Mönche des Klosters St. Luzen bei Hechingen aufgrund ihrer Arbeit Bier haben konnten. 1608 lieferten diese Mönche erstmals Bier an den fürstlichen Hof. 1872 wurden die Bierbrauerei St. Luzen und die Stuttgarter Brauerei Englischer Garten unter dem Namen Württembergisch-Hohenzollersche Brauereigesellschaft vereinigt.[1][2] Diese war ab 10. September 1883 offizieller Lieferant des württembergischen Königshofs, König Karl von Württemberg verlieh ihr den Titel „Hoflieferant“. Das Firmenzeichen zeigt deshalb das Wappen Württembergs, und noch heute leitet sich aus dieser fürstlichen Verbindung die Berechtigung für die weitere Nutzung des Präfix Hof im Firmennamen ab. 1935 erfolgte die Umbenennung in Stuttgarter Hofbräu.[3]
1981 lag der Bierausstoß erstmals bei über einer Million Hektoliter. Zum 1. Januar 2004 übernahm die Radeberger-Gruppe, ein Geschäftsbereich der Oetker-Gruppe, 49 Prozent der Geschäftsanteile. Seit dem 1. Januar 2010 gehört Stuttgarter Hofbräu vollständig zur Radeberger Gruppe KG.
Von 2002 bis 2020 braute Stuttgarter Hofbräu vier Weizenbiersorten unter der Bezeichnung Malteser Weissbier, nach dem Rezept der 1993 geschlossenen Malteserbrauerei aus Amberg. Lizenzrezept und Markenrechte lagen bei der Regensburger Brauerei Bischofshof. Seit 2021 vertreibt Stuttgarter Hofbräu Weizenbiere wieder unter eigenem Markennamen.[4]
Übernahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Übernahmen durch die Württembergisch-Hohenzollersche Brauereigesellschaft (1872–1935):[5]
- Brauerei Georg Marquardt in Tübingen (1887–1925)[6]
- Brauerei zur Sonne in Kirchheim unter Teck (1875–1926)[7]
- Brauereigesellschaft Rettenmeyer-Tivoli AG (1923–1929)[8][9][10]
- Elsässersche Brauerei in Bad Friedrichshall (1905–1930)[11]
Übernahmen durch die Stuttgarter Hofbräu AG:
- Lammbrauerei Kienle in Magstadt (1865–1971)[12]
- Gambrinus-Brauerei in Villingen-Schwenningen (1890–1973)[13]
- Brauerei Schorle in Odenheim (1860–1973)[14]
- Dreikönigsbrauerei Carl Linder in Schwäbisch-Hall (1875–1973)[15]
- Lammbrauerei Speidel in Hohenstein (1832–1977)[16]
- Waldhornbrauerei Ernst Hagen in Spaichingen (1808–1981)[17]
- Waldhornbrauerei Carl Endriß in Plochingen (1869–1976)[18]
- Schwieberdinger Lammbrauerei (1812–1982)[19]
Von etwa 1993 bis 2018 war Stuttgarter Hofbräu Hauptaktionär der Brauerei Moninger AG, ab 2010 Besitzer von Hatz-Moninger Brauhaus.[20][5][21]
Biersorten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stuttgarter Hofbräu braut und füllt Pilsner, Export, Weißbier, Radler und alkoholfreies Bier ab. Saisonal werden Biere auch als Frühlingsfest-Bier, Volksfest-Bier und Weihnachts-Bier vermarktet.
Wasenzelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stuttgarter Hofbräu stellt mit Grandls jährlich eines der vier großen Brauereizelte auf dem Cannstatter Wasen, dem zweitgrößten Volksfest in Deutschland. Auch im gegenüberliegenden Festzelt Wasenwirt wird Stuttgarter Hofbräu ausgeschenkt. Seit 2017 ebenfalls im Festzelt der Wasenwirtin Sonja Merz.
Seit 2002 veranstaltet Stuttgarter Hofbräu die Wahl der württembergischen Bierkönigin und ihrer beiden Prinzessinnen. Die Entscheidung fällt jedes zweite Jahr Anfang Oktober im Hofbräu-Festzelt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stuttgarter Hofbräu
- Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur Stuttgarter Hofbräu in den Historischen Pressearchiven der ZBW
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Brauerei St.Lutzen Hechingen. Abgerufen am 18. Juni 2024.
- ↑ Stuttgarter Hofbräu AG Stuttgart. Abgerufen am 18. Juni 2024.
- ↑ Geschichte und Tradition | Stuttgarter Hofbräu. Abgerufen am 18. Juni 2024.
- ↑ Neues Umsatzplus mit den Stuttgarter Hofbräu Weizenbieren auf gastronomie-info.de. Abgerufen am 16. Juni 2024.
- ↑ a b Stuttgarter Hofbräu AG - Freunde Historischer Wertpapiere. Abgerufen am 18. Juni 2024.
- ↑ Tübinger Hofbräu G.Marquardt Tübingen. Abgerufen am 18. Juni 2024.
- ↑ Vereinigte Brauereien Ehninger & Frick GmbH Kirchheim. Abgerufen am 18. Juni 2024.
- ↑ Max Sering: Deutschland unter dem Dawes-Plan. De Gruyter, 1928, S. 290, doi:10.1515/9783111656939-011.
- ↑ Brauereigesellschaft Rettenmeyer-Tivoli AG Stuttgart. Abgerufen am 18. Juni 2024.
- ↑ Tivoli Brauerei AG Stuttgart. Abgerufen am 19. Juni 2024.
- ↑ Elsässersche Brauerei GmbH Bad Friedrichshall. Abgerufen am 19. Juni 2024.
- ↑ Lammbrauerei Kienle KG Magstadt. Abgerufen am 18. Juni 2024.
- ↑ Gambrinusbrauerei K.Faller KG Villingen. Abgerufen am 18. Juni 2024.
- ↑ Brauerei Josef Schorle Odenheim. Abgerufen am 18. Juni 2024.
- ↑ Dreikönigbrauerei Carl Lindner Schwäbisch Hall. Abgerufen am 18. Juni 2024.
- ↑ Lammbrauerei Wilhelm Speidel OHG Ödenwaldstetten. Abgerufen am 18. Juni 2024.
- ↑ Waldhornbrauerei E.Hagen Spaichingen. Abgerufen am 18. Juni 2024.
- ↑ Waldhornbrauerei C.Endriß GmbH & Co KG Plochingen. Abgerufen am 19. Juni 2024.
- ↑ Die Brauerei wird ein Fall für das Museum - Kornwestheim & LB - Stuttgarter Nachrichten. 7. Februar 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. November 2016; abgerufen am 1. Juli 2024.
- ↑ historische alte Aktien und Wertpapiere,Sammleraktien von HAHN: Brauereigesellschaft vormals S. Moninger. Abgerufen am 19. Juni 2024.
- ↑ Bewegung am Karlsruher Bier-Markt: Brauerei Hatz-Moninger hat neuen Eigentümer | ka-news. 28. Juni 2018, abgerufen am 19. Juni 2024.
Koordinaten: 48° 45′ 43,3″ N, 9° 9′ 24,1″ O