Sulamith. Zeitschrift zur Beförderung der Kultur und Humanität unter der jüdischen Nation
Sulamith. Zeitschrift zur Beförderung der Kultur und Humanität unter der jüdischen Nation
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Sprache | Deutsch |
Hauptsitz | Dessau & Leipzig |
Erstausgabe | 1806 |
Einstellung | 1843 |
Gründer | David ben Mose Fränkel, Joseph Wolf |
Erscheinungsweise | unregelmäßig |
ZDB | 540027-2 |
Sulamith. Zeitschrift zur Beförderung der Kultur und Humanität unter der jüdischen Nation war der Titel der ersten jüdischen Zeitschrift in deutscher Sprache.
Der Titel griff programmatisch den Namen der Sulamith ([ ], hebräisch שולמית), dt. „die Friedfertige“ aus dem Hohelied auf. Die Zeitschrift hatte wechselnde Untertitel:
- Eine Zeitschrift zur Beförderung der Kultur und Humanität unter der jüdischen Nation bzw.
- Eine Zeitschrift zur Beförderung der Kultur und Humanität unter den Israeliten.
Begründet wurde sie von David Fränkel gemeinsam mit Joseph Wolf (1762–1826). Herausgegeben von Fränkel, erschien sie zwischen 1806 und 1843 in unregelmäßigen Abständen, in insgesamt neun Jahrgängen.
Zwischen 1808 und 1813 diente Sulamith de facto als Zeitschrift des jüdischen Konsistoriums[1] im Königreich Westphalen (Royaume de Westphalie), die zu einem praktischen Werkzeug zur Verbreitung der Ideen ihrer Herausgeber wurde.
Sie war die erste deutschsprachige Zeitschrift, die sich an eine jüdische Leserschaft richtete. Sie adressierte auch nicht-jüdische Gebildete und veröffentlichte Texte nicht-jüdischer Autoren. Den Idealen Moses Mendelssohns verpflichtet, propagierte sie ein säkulares, tolerantes und weltoffenes Judentum und die religiöse und kulturelle Erneuerung der „jüdischen Nation“.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- David Jan Sorkin: The transformation of German Jewry, 1780-1840. Oxford University Press, New York 1987, S. 82 ff. (einsehbar bei Google Books)
- Annette Gerstenberg: Die Prager jüdische Aufklärung in der Zeitschrift Sulamith. In: Brücken. Germanistisches Jahrbuch Tschechien - Slowakei N.F. 7 (1999), S. 213–242
- Karolin Oppermann: „… ich ersuche ihn herzlich, uns recht oft mit seinen vortrefflichen Aufsätzen zu erfreuen.“ Christliche Autoren in der Zeitschrift Sulamith. In: Medaon, 5 (2011), 8 (online)
- Ingrid Lohmann: Sulamith. In: Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur (EJGK). Band 5: Pr–Sy. Metzler, Stuttgart/Weimar 2014, ISBN 978-3-476-02505-0, S. 608–610.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sulamith beim Digitalisierungsprojekt Compact Memory an der Universitätsbibliothek Frankfurt
- Sulamith, Digitalisate der Bayerischen Staatsbibliothek
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dessen Präsident Israel Jacobson (1768–1828) war.