Sulztalferner
Sulztalferner | ||
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Sulztalferner von Osten, vom Hinteren Daunkopf, im November 2010 | ||
Lage | Tirol, Österreich | |
Gebirge | Stubaier Alpen | |
Typ | Talgletscher | |
Länge | 3,7 km (2011)[1][2] | |
Fläche | 3,59 km² (2006)[1][3] | |
Exposition | Nord | |
Höhenbereich | 3350 m – 2290 m (1975)[1] | |
Eisdicke | ⌀ 48 m (1987)[4] | |
Eisvolumen | 0,22 km³ (1987)[4] | |
Koordinaten | 47° 0′ 0″ N, 11° 4′ 48″ O | |
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Entwässerung | Wannenbach → Fischbach → Ötztaler Ache → Inn |
Der Sulztalferner ist einer der größten Gletscher der Stubaier Alpen. Er befindet sich am Ende des Sulztals nördlich des Windacher Daunkogels (3351 m) sowie östlich der Wilden Leck (3361 m). Im Zeitraum zwischen 1997 und 2006 hat der Sulztalferner 0,32 km² an Fläche eingebüßt, dies war der größte absolute Flächenverlust der österreichischen Gletscher der Stubaier Alpen.[3]
Das Nährgebiet des Gletschers wird im Nordwesten eingerahmt von den Wütenkarspitzen (bis 3244 m), die durch Wütenkarsattel vom Nordwestgrat des Windacher Daunkogels getrennt sind. Der von dessen westlichem Vorgipfel, dem Westlichen Daunkogel (3300 m), nach Norden zu Daunscharte und Daunjoch ziehende Grat bildet die östliche Umrahmung des Nährgebiets des Gletschers. Im weiteren Verlauf dieses Grats ragt der Hintere Daunkopf (3225 m) auf. Vom Südgrat der Wilden Leck ausgehend fließt dem Sulztalferner noch der kleine Wilde-Leck-Ferner von Westen zu.
Der Sulztalferner gehört zu den drei Tiroler Gletschern, bei dem die Grünalgenart Mesotaenium berggrenii als Kryokonit nachgewiesen wurde. Im Gegensatz zum durch Schneealgen verursachten roten Schnee sind von solchen Grünalgen besiedelte Flächen mit bloßem Auge kaum zu erkennen, weil diese Algen nur im günstigsten Fall eine schwärzlich-dunkelbraune Färbung verursachen, die im Sonnenlicht einen dunkelvioletten Stich aufweisen kann.[5]
Karte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alpenvereinskarte Blatt 31/1, 1:25.000, Stubaier Alpen, Hochstubai. ISBN 3-928777-08-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c WGMS: Fluctuations of Glaciers Database. World Glacier Monitoring Service, Zurich 2012 (DOI:10.5904/wgms-fog-2012-11), abgerufen am 7. Februar 2013.
- ↑ M. Mergili: Zusammenstellung der Längenänderungen der österreichischen Gletscher 1970–2013. (online ( des vom 27. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ). Basierend auf: Österreichischer Alpenverein: Gletscherberichte. Sammelberichte über die Gletschermessungen des Österreichischen Alpenvereins in den Jahren 1971 bis 2011. Zusammengestellt von H. Kinzl, G. Patzelt, A. Fischer. In: Mitteilungen des Österreichischen Alpenvereins/Bergauf. Band 27–67. Abgerufen am 30. April 2013.
- ↑ a b Bernd Seiser: Gletscherinventar 2006 der Stubaier Alpen. Diplomarbeit, Universität Innsbruck, 2010 (online; PDF; 58,8 MB).
- ↑ a b Universität Wien, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: Seismische Eisdickenmessungen österreichischer Gletscher. In: Archiv für Lagerstättenforschung der Geologischen Bundesanstalt. Wien 1987, Band 8, S. 27f (zobodat.at [PDF; 320 kB]).
- ↑ Birgit Sattler, Daniel Remias, Cornelius Lütz, Hieronymus Dastych, Roland Psenner: Leben auf Schnee und Eis. In: Brigitta Erschbamer, Eva M Koch (Hrsg.): Glaziale und periglaziale Lebensräume im Raum Obergurgl. Innsbruck University Press, Innsbruck 2010, S. 229–249 ISBN 3-902719-50-8 (online).