Susanne Voigt (Bildhauerin)
Susanne Voigt (* 6. September 1927 in Dresden; † 31. März 2016 ebenda) war eine deutsche Bildhauerin.[1][2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Susanne Voigt absolvierte eine Lehre als Kontoristin und besuchte in Dresden die Handelsschule. Nach 1945 war sie Trümmerfrau.
Von 1950 bis 1956 studierte sie Bildhauerei an der Kunstakademie in Dresden bei Walter Arnold, Heinz Lohmar und Erich Fraaß. Sie schloss ihr Studium mit Diplom ab[3] und war dann von 1957 bis 1990 Mitglied des VBKD. In den frühen 1960er Jahren wandte sie sich vom sozialistischen Realismus ab und einer zunehmend abstrahierenden expressiven Formsprache in Kleinplastik und Grafik zu. Sie orientierte sich an Ernst Barlach und dem Kubismus. Da sie ab Mitte der 60er Jahre keine Aufträge mehr erhielt und nicht ausgestellt wurde, blieb ihr plastisches und ihr umfangreiches grafisches Werk bis zur großen Werkausstellung im Dresdner Schloss 1977 unbekannt. Weithin orientierte sie sich an der figuralen Grundform, die sie in lineare Bewegungsverläufe und Ausdrucksgestalten übersetzte. Um den Preis von Isolation und Mittellosigkeit blieb sie ihrer eigenständigen Formensprache treu. Sie war fast 50 Jahre als freiberufliche Künstlerin in Dresden-Plauen (Nöthnitzer Str. 22) tätig. Sie starb in einem Pflegeheim in Dresden und wurde am 13. Mai 2016 auf dem Urnenhain Tolkewitz in Dresden-Tolkewitz beigesetzt.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kraniche (Bronze), Dresden, Universitätsklinikum.
- 1959 bis 1960: Seelöwen-Paar, ehem. im Innenhof Feierabendheim Dresden–Seevorstadt, nach dem Umbau des Objekte lagern die Seelöwen im Lapidarium der Stadt Dresden
- 1964: Erwartung (Skulptur, Weihnachtsausstellung), Erwartung (1964)
- 1966: Oberarzt B. (Büste, 1966)
- 1978: Radschlagender Pfau (Entwurf 1966, die Umsetzung durch den Steinbildhauer Eberhard Kreische 1978 konnte nicht in voller Übereinstimmung mit dem Modell vorgenommen werden) aus bulgarischem Kalkstein, Dresden, Stübelallee.
- 1981: Traum (Skulptur IX. Kunstausstellung der DDR, 1982–1983), Traum (1981)
- 1982: Erwartung (Skulptur, Dresden, Büro für Bildende Kunst) – Dresden, Büro für Bildende Kunst, Erwartung (1982)
- 1983: Federzeichnung, Federzeichnung (1983)
- Figur o.T. Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Ausstellungen (unvollständig)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personalausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1966 Ausstellung (gemeinsam mit Sigrid Artes, Jürgen Weber): Sudio-Ausstellung im Leonhardi-Museum Dresden.
- 1977 Ausstellung (zum 50. Geburtstag): Plastik, Figurinen, Kompositionen, Pastelle, Zeichnungen, Malerei im Pretiosensaal, Dresdner Schloß
- 1985 Ausstellung: Plastik, Grafik. Galerie Mitte Dresden
- 1986 Ausstellung: Kreuzkirche Dresden
- 2017 Ausstellung (zum 90. Geburtstag): Galerie K Westend, Dresden: Kleinplastiken, Tuschezeichnungen und Pastelle von 1966 bis 1986[4]
- 2018 Ausstellung: Städtische Galerie Dresden, Kunstsammlung: Die Bildhauerin und Zeichnerin Susanne Voigt wiederentdeckt
Teilnahme an Gruppenausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1957: Berlin, Ausstellungspavillon Werderstraße („Junge Künstler der DDR“)
- 1974, 1979 und 1985: Dresden, Bezirkskunstausstellungen
- 1982/1983: Dresden IX. Kunstausstellung der DDR
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sigrid Artes; Susanne Voigt; Jürgen Weber: Katalog Ausstellung im Leonhardimuseum, vom 2. Oktober bis 29. Oktober 1966, VBKD, Bezirksvorstand Dresden.
- Adelheid Christoph: Behutsame Verhaltenheit statt Aufbruch – Susanne Voigt stellt in Dresden aus, in: Neue Zeit vom 3. Oktober 1985, S. 4.
- Dietmar Eisold: Lexikon Künstler in der DDR. Ein Projekt der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V. Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 985/986
- Gabriele Muschter: Wir stellen vor: Susanne Voigt, in: Bildende Kunst, 1984, Heft 3, S. 130 f.
- Günter Tiedeken: Susanne Voigt – Plastik, Figurinen, Kompositionen, Pastelle, Zeichnungen, Malerei; Katalog Ausstellung im Pretiosensaal im Schloss Dresden, Dresden, 1977.
- Susanne Voigt: Plastik, Grafik; Katalog der Ausstellung in der Galerie Mitte (Kuratorin: Gabriele Muschter), vom 6. September bis 10. Oktober 1985 in Dresden.
- Dresdner Kleinplastik. Sammlung des Büros für Bildende Kunst, hg. Rat der Stadt Dresden. Dresden 1987, S. 84–85.
- Die Bildhauerin und Zeichnerin Susanne Voigt wiederentdeckt, hg. Städtische Galerie Dresden. Dresden 2018.
- Andreas Degen, Antje Kirsch (Hg.): Susanne Voigt. Bildhauerin. Dresden. Berlin 2020. ISBN 978-3-86732-367-3
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Foto und Hintergründe Pfau
- Arbeiten in der Deutschen Fotothek Dresden
- Erinnerung an die Dresdner Bildhauerin Susanne Voigt, Dresdner Neueste Nachrichten, 150 vom 29. Juni 2016
- Spielplastik, 1969, Blüherpark Dresden
- Pastell, ohne Titel (grüne Figur auf Rot), ca. 1990
- Werke von Susanne Voigt in der Werkdatenbank Bildende Kunst Sachsen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Andreas Degen in DNN bzw.DNN im Webarchiv (abgerufen am 11. März 2024)
- ↑ Personen-Wiki im Webarchiv (abgerufen am 11. März 2024)
- ↑ Archiv der Hochschule für Bildende Künste Dresden
- ↑ K. Ruemel: Wiederentdeckte Moderne – Galerie Kahlert präsentiert Arbeiten von Susanne Voigt, in DNN Nr. 277 vom 29. November 2017, S. 11
Personendaten | |
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NAME | Voigt, Susanne |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bildhauerin |
GEBURTSDATUM | 6. September 1927 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 31. März 2016 |
STERBEORT | Dresden |