Synagoge (Diez)
Die Synagoge in Diez, einer Stadt im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz, wurde 1862/63 errichtet. Die Synagoge stand an der Kanalstraße 9 gegenüber der unteren Aarbrücke.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Synagoge wurde nach Plänen des herzoglich-nassauischen Oberbaurates Carl Boos erbaut. Am 13. November 1863 wurde sie durch Bezirksrabbiner Benjamin Höchstätter aus Ems eingeweiht.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung zerstört. Es wurde Feuer in der Synagoge gelegt und ein Versuch der Sprengung unternommen, wobei auf Grund der massiven Mauern nur geringe Schäden entstanden.
Das Synagogengebäude ging danach in das Eigentum des Nationalsozialistischen Fliegerkorps über und wurde als Werkstatt für den Bau und die Unterhaltung von Segelflugzeugen genutzt.
Nach Kriegsende wurde das Gebäude beschlagnahmt und im Zuge des Restitutionsverfahrens an ein Privatunternehmen verkauft, das es 1951 abbrechen ließ.
Gedenken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1986 wurde eine Hinweistafel am Synagogengrundstück angebracht. Diese zeigt ein Bildmotiv des siebenarmigen Leuchters (Menora) und die Inschrift lautet: „Jüdische Synagoge – 1863–1951“.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „… und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz und Saarland. Bearbeitet von Stefan Fischbach u. a., hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz u. a., Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7, S. 137–138 (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland, Band 2).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 50° 22′ 10,7″ N, 8° 0′ 27,3″ O